Regierung streicht Buslinie zum Pfrundhaus

Wo die Mindestkennzahlen klar verfehlt werden, werden Anpassungen auch bei den Buslinien gemacht.

Zu wenig Fahrgäste: Die Regierung streicht per Ende 2019 Linienabschnitte der Buslinien 501, 502, 541 und 543.

2012 gewährte die Landsgemeinde per Fahrplanwechsel 2014 einen jährlichen Rahmenkredit von 6,97 Mio. Franken für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs (öV). Der Beschluss der Landsgemeinde verlangt eine Erfolgskontrolle. Nach drei vollen Betriebsjahren, also im Jahr 2017, ist dem Landrat ein Bericht zu unterbreiten. Es ist zu prüfen, welche Angebote vernünftig und zweckmässig sind, und wo Anpassungen vorzunehmen sind. Nun ist die Wirkungsanalyse erstellt. Wo die geforderten Schwellenwerte nicht erreicht wurden, setzt die Regierung nun den Roststift an. Das geht aus dem neusten Bulletin hervor. Gestrichen werden somit bei der Buslinie 501 der Linienabschnitt Glarus Bahnhof–Ennenda Seilbahn, bei der Buslinie 502 der Linienabschnitt Glarus Bahnhof–Glarus Pfrundhaus, bei der Buslinie 541 die Kurse Elm Sportbahnen–Steinibach und bei der Buslinie 543 die Linie Schwanden Bahnhof–Sool Schulhaus. Dies per Dezember 2019.

Zu tiefer Kostendeckungsgrad

Laut Bulletin erreicht der Linienabschnitt Glarus Bahnhof–Ennenda Seilbahn mit weniger als zwei Fahrgäste pro Kurs nur einen Kostendeckungsgrad von 14 Prozent. Sogar nur bei 6 Prozent lag dieser beim Linienabschnitt Glarus Bahnhof–Glarus Pfrundhaus, wo im Durchschnitt weniger als zwei Fahrgäste pro Kurs im Bus sassen. Der Linienabschnitt Elm Sportbahnen–Elm Steinibach erreichte mit einem Fahrgast pro Kurs den tiefsten Kostendeckungsgrad von 4 Prozent. Die Buslinie 543, Schwanden–Sool, weist im Durchschnitt ebenso nur einen Fahrgast pro Kurs aus, was einem Kostendeckungsgrad von 10 Prozent entspricht.

Insgesamt eine positive Entwicklung

Insgesamt betrachtet gibt es aber eine positive Entwicklung beim Kostendeckungsgrad. Auf der Gesamtlinie der Bahn entwickelte sich dieser von 42,9 Prozent im Jahr 2012 positiv auf 51,7 Prozent im Jahr 2016. Beim Bus stieg er im gleichen Zeitabschnitt von 25,7 Prozent auf 31 Prozent an. Auch haben die Bahn- und Busfrequenzen um 18 Prozent zugenommen, bei gleichzeitiger Zunahme der Kilometerleistung um 28 Prozent. Mit dem Angebotsausbau konnten aufgrund der Fixkosten insbesondere beim eingesetzten Rollmaterial und Fahrpersonal keine Produktivitätsgewinne realisiert werden. Die Kennzahlen lassen darauf schliessen, dass sich der öffentliche Verkehr im Kanton Glarus generell in einem guten Gesamtzustand befindet. Insbesondere die positive Frequenzentwicklung auf den Buslinien, die Entwicklung der Abgeltungskennzahlen zum bestellten Angebot sowie die Effizienzentwicklung pro Fahrgast bestätigen dieses Bild.

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