Erfolgreiches Geschäftsjahr für die KVA Linth

Der Ausbau des Fernwärmenetzes bis zum Anschlusspunkt Eternit war für die KVA Linth im Geschäftsjahr 2016/17 ein Meilenstein. (Foto: zvg)

Mit grossem Elan hat die KVA Linth im vergangenen Geschäftsjahr 2016/17 den Ausbau ihres Fernwärmenetzes vorangetrieben. Durch die Abgabe von umweltfreundlicher Heizenergie kann das Unternehmen seine Energieeffizienz weiter steigern. Mit 1.6 Mio. Franken Gewinn wurden zudem auch die wirtschaftlichen Ziele übertroffen.

Mit der Freigabe eines Baukredits in der Höhe von 6.8 Mio. Franken haben die Abgeordneten der KVA Linth im Oktober 2015 den Ausbau des Fernwärmenetzes beschlossen. Dabei handelt es sich um eine Investition in die Nachhaltigkeit. Denn neue gesetzliche Vorgaben fordern von den Schweizer Kehrichtverwertern eine stete Erhöhung der Energieabgabe. Im vergangenen Geschäftsjahr 2016/17 hat die KVA Linth ihr Netz bis zum Hauptsitz der Eternit (Schweiz) AG erweitert, so dass das Unternehmen ab Anfang 2018 mit umweltfreundlicher Heizenergie versorgt werden kann. Die Erweiterung des Netzes Richtung Oberurnen, Näfels und Mollis sowie Bilten ist in Vorbereitung. Unter anderem ist vorgesehen, in die Stichstrasse Näfels/Mollis, die sich in Planung befindet, eine Fermwärmeleitung einzulegen.

Erfreuliches Betriebsergebnis

Mit einem Gewinn in der Höhe von 1.6 Mio. Franken war das zurückliegende Geschäftsjahr auch ökonomisch ein Erfolg. Der Betriebsertrag beläuft sich auf 19.5 Mio. Franken; im Vorjahr waren es 320'000 Franken weniger gewesen. Auf der Einnahmenseite wurde in allen Geschäftsbereichen mehr eingenommen als erwartet. Bei den Gebühren für die Kehrichtverbrennung, dem Hauptgeschäft der KVA Linth, beliefen sich die Einnahmen auf 14.1 Mio. Franken. Das entspricht einer Besserstellung um 360'000 Franken gegenüber dem Voranschlag. Aus dem Stromverkauf resultierte ein Ertrag in der Höhe von 3,4 Mio. Franken, 270’000 Franken mehr als budgetiert. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Fernwärme lagen mit 215'000 Franken leicht über dem Voranschlag von 200'000 Franken. Aus dem Verkauf von Altmetallen wurde ein Erlös von 543'000 Franken erzielt; 450'000 Franken waren budgetiert.

Flugaschenwäsche als Dienstleistung

Erfreulich hat sich 2016/17 auch die Flugaschenwäsche entwickelt. In diesem neuen Geschäftsbereich wurden im vergangenen Jahr rund 1.2 Mio. Franken umgesetzt. Mit der Flugaschenwäsche werden Schwermetalle aus der Asche entfernt, so dass sie anschliessend bedenkenlos deponiert werden kann. Weil nicht alle Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz über eine solche Anlage verfügen, wäscht die KVA Linth die Asche anderer Kehrichtverwerter mit. Zu den Kunden zählen zurzeit die KVA Thurgau, die KHK St. Gallen sowie die KVA Limeco, Dietikon. Diese Dienstleistung gewinnt in Zukunft weiter an Bedeutung, weil die Flugaschenwäsche ab 2021 für alle Schweizer Kehrichtverwerter obligatorisch ist. Die KVA Linth betreibt seit 2001 eine solche Anlage und gilt inzwischen als Kompetenzzentrum in diesem Bereich.

Verbrennungsofen wird ersetzt

Die KVA Linth verfügt über zwei Verbrennungsöfen aus den Jahren 1984 und 2001. Der ältere Ofen hat während über 30 Jahren zuverlässig funktioniert, erreicht in den kommenden Jahren aber sein Lebensalter. Im vergangenen Geschäftsjahr haben sich Geschäftsleitung und Betriebskommission deshalb vertieft mit dem Ersatz beschäftigt, wobei auch weitere Anlageteile wie die Energieproduktion und die Rauchgasreinigung überprüft und allenfalls teilweise ersetzt oder optimiert werden. Die Betriebskommission geht davon aus, dass sich die zukünftige Gesamtkapazität der Anlage im heutigen Rahmen bewegen wird und dass an der nächsten Abgeordnetenversammlung im Oktober 2018 ein entsprechender Planungskredit zur Abstimmung gebracht werden kann.

Wertvolles Metall zurückgewinnen

Insgesamt war das zurückliegende Geschäftsjahr von grosser Innovations- und Leistungsbereitschaft geprägt. Seit Anfang 2016 ist auf dem Gelände der KVA Linth eine Testanlage zur Separierung von kleinsten Metallteilen wie Gold, Kupfer und Silber in Betrieb. Dies mit dem Ziel, die Metallrückgewinnung zu verbessern. Zusammen mit dem Technologieanbieter arbeitet die KVA Linth weiter an der Optimierung der Testanlage. Über den Ausbau des Fernwärmenetzes hinaus möchte die KVA Linth die Energieabgabe zusätzlich steigern. Mittels der bis anhin ungenutzten Abwärme aus den stromproduzierenden Dampfturbinen könnten in der Umgebung der KVA Linth mehrere Gewächshäuser beheizt werden. Damit dies möglich ist, muss der mögliche Standort in der Nutzungsplanung der Gemeinde Glarus Nord ausgeschieden werden. Nachdem der Nutzungsplan als Ganzes zurückgewiesen wurde wird die Betriebskommission bei der Gemeinde ein Gesuch um eine Teilrevision einreichen.

Abgeordnetenversammlung Oktober 2017

Die Abgeordneten der KVA Linth haben im Oktober 2015 einem Kredit von 610'000 Franken zur Nachrüstung der Brandschutzanlage im Kehricht-Hauptbunker zugestimmt. Am 30. Oktober 2017 stimmt die Abgeordnetenversammlung über die Bauabrechnung ab, wobei die Kosten mit 491'000 Franken deutlich unter dem Voranschlag geblieben sind.Weiter steht an der Abgeordnetenversammlung die Ersatzwahl für den Vertreter der Anlieferregion Oberengadin an. Der zweifach diplomierte Bauführer und Deponiewart Martin Aebli steht als Nachfolger für Mario Pfiffner zur Verfügung, der das Amt während sechs Jahren innehatte. Martin Aebli ist seit 2005 Gemeindepräsident von Pontresina und derzeit Standespräsident des Kantons Graubünden. pd

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