Vorschau auf die Aufführung des Theaters Glarus

Der Abend beginnt nett. Doch bald wirdʼs heftig. (Foto: Hans Speck)

«Der Vorname» ist eine deutsche Filmkomödie von Sönke Wortmann aus dem Jahr 2018. Das Theater Glarus bringt sie ab dem 22. Oktober auf die Bühne im Schützenhaus in Glarus. Ein Besuch der Proben zeigt die Schauspieler in Höchstform.

Entsprechend zufrieden war Regisseur Jeannot Hunziker nach der Probe vom vergangenen Montag. Es ist erstaunlich, was die fünf Schauspieler auf die Bühne des Schützenhauses zaubern.

Die amüsante Komödie ist eine Mischung aus Persiflage und Slapstick. Wortwitz und Dialoge in Tradition der französisch kritischen Gesellschaftskomödie treiben die Handlung voran, die bei aller Komik auch manchen ahnungsvollen Blick in die Abgründe der Figuren erlaubt.

Für Amüsement ist gesorgt
Ein gemütlicher Abend soll es werden in der Wohnung des Literaturprofessors Pierre Garaud und seiner Frau Elisabeth. Nur Freunde und Familie sind zu Gast: Elisabeths Bruder Vincent mit seiner schwangeren Frau Anna, dazu Claude Gatignol, Posaunist im Rundfunkorchester. Für Vincent ist die Runde zu friedlich. Um für Stimmung zu sorgen, enthüllt er den Freunden den Vornamen seines ungeborenen Sohnes: Adolphe.

Die Debatte um die Frage, ob man sein Kind nach Hitler benennen darf, ist nur eine der hitzigen Diskussionen des Abends. Sie führt dazu, dass das bisher gemütliche Treffen aus dem Ruder läuft. Die Jugendfreunde Pierre und Vincent sind nun in der Laune, sich endlich einmal ein paar Wahrheiten zu sagen, die man im Interesse eines gedeihlichen Zusammenlebens verschweigen würde. Beträchtliche Eitelkeiten treffen aufeinander, mit geschwollenen Kämmen hacken die Kampfhähne aufeinander ein. Mit Lust und Niveau werden Wortgefechte ausgetragen; die Contenance verlieren die Alphatiere erst, als Elisabeths und Vincents Mutter Francoise in einer Weise ins Spiel kommen, die sich niemand hat träumen lassen.

Hans Speck

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