Neue Kantonale Notrufzentrale (KNZ)

Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga und Polizeikommandant Markus Denzler. (Foto/Video: FJ)

Ende März geht sie live, drei Monate vor dem geplanten Termin. Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga und Polizeikommandant Markus Denzler präsentierten diese Schaltstelle der Glarner Sicherheit am Mittwoch, 2. Februar, den Medien.

Pro Jahr gehen über 5000 Notrufe bei der Einsatzzentrale ein – von der Katze auf dem Baum bis zur Anzeige einer Straftat, vom Verkehrunfall bis zum ausserordentlichen Todesfall. Wenn die Anrufenden die Worte hören: «Wo sind Sie?», setzen sie einen Prozess in Gang, in welchem vieles fast gleichzeitig geschehen muss. Protokollierung, Lagebeurteilung, Alarmierung.

Ersatz war nötig
«Die Kantonale Notrufzentrale», so Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga, «ist die wichtigste Schaltzentrale einer jeden Kantonspolizei, die Koordinationsstelle zwischen den Kantonen und zum Bund im Sicherheitsbereich, die Alarmierungs- und Aufgebotsstelle sowie Informationsdrehscheibe für unterschiedlichste Einsatzkräfte, die Notruflinie für jeden Bürger und jede Bürgerin, kurzum – die Kantonale Notrufzentrale ist das Herzstück eines Kantons im Sicherheitsbereich.» Bisher lag die Einsatzzentrale im Dachstock des Mercierhauses, wo es im Sommer heiss war, wo es eng ist, wo die Abläufe für die Disponenten umständlich sind. «Sie hat ihre Anfänge in den 1980er-Jahren und kann räumlich und technisch die heutigen Ansprüche nicht mehr erfüllen.» Den öffentlichen Handlungsbedarf zur Grunderneuerung zeigten Analysen auf, welche von externen Fachleuten begleitet wurden.

Wege der Planung
Ursprünglich war die Modernisierung im Rahmen des Projektes «Sicherheitszentrum Zeughausareal» geplant, danach wurde das bestehende Reitbahngebäude als Alternative geprüft. Abklärungen von 2016 bis 2018 zeigten die überwiegenden Vorteile einer Eigenlösung. Nach dem definitiven Entscheid des Regierungsrates 2019 folgte die anspruchsvolle bauliche Realisierung. Neben Anpassungen am Gebäude – im um 40 Zentimeter erhöhten Boden verlaufen inzwischen kilometerlange Leitungen – mussten zahlreiche Technologien und interne Abläufe angepasst und aufeinander abgestimmt werden. Zudem galt es, die Ansprüche der Partner Feuerwehr, KFO, Militär und Bund ans System zu berücksichtigen. Trotzdem sei man – so Bettiga – früher fertig und auch die Kosten sind mit 5,2 Mio. Franken etwas tiefer als budgetiert.

Die drei Bildschirme
Kommandant Markus Denzler erklärte darauf das neue Einsatzleitsystem (ELS), wo in der Notrufzentrale die Informationen zusammenlaufen. Auf dem Bildschirm des Einsatzleitsystems im engeren Sinne wird jedes Ereignis erfasst, hier sind alle Verbindungen hinterlegt. Der Polizist, der hier arbeitet, hat eine Skala für die Disposition – d.h. es wird beim Ereignis bereits angezeigt, was alles zu erledigen ist. Der zweite Bildschirm zeigt das Geoinformationssystem, um den Ort des Ereignisses zu lokalisieren, die einsatzfähigen Mittel zu sehen, und die Dispositive für Einsätze sowie für die Alarmobjekte abzurufen. Der dritte Bildschirm gehört dem Informationssystem, wo sich der Einsatz organisieren lässt – sowohl personell als auch materiell. Bei Grossereignissen kommt auch der daneben liegende Führungsraum zum Einsatz, etwa für Lagerapporte. Die Lagebilder können auf Grossbildschirme projiziert werden, wo nötig kann der Sichtschutz zwischen den beiden Räumen transparent geschaltet werden. Jetzt werden die Korpsangehörigen auf den Systemen ausgebildet, damit sie dann sofort bereit sind, wenn das Herz der Sicherheit Ende März zu pumpen anfängt.

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