Allgemeine Leserbriefe

An der letzten Sitzung vom 25. April hat der Landrat die Landratsverordnung beraten, welche den Betrieb, die Organisation und die Rechte und Pflichten seiner Mitglieder und Organe regelt. Grundsätzlich wurde über Veränderungen beraten, welche dem Landrat die nötigen Grundlagen und Kompetenzen gibt, um die ihm auferlegte Aufgabe effizient und im Sinne von «Land und Lüüt» zu erledigen.

In einem Punkt stellt sich bei mir jedoch die Frage, ob hinter dem Zauberwort Transparenz ein Papiertiger geschaffen wird, welcher am Ziel vorbeischiesst und ausser zusätzlicher Arbeit und Bürokratie keinen Mehrwert schafft.

Die Offenlegungspflicht unter dem neuen Artikel 73a will zukünftig, dass die Verwaltung ein Register führt, in welchem die Interessenbindungen der 60 Landrätinnen und Landräte transparent aufgelistet sind. Dem ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen und es kann dazu führen, dass die nötige Transparenz geschaffen wird, damit Mann und Frau Glarner die Verflechtungen ihrer gewählten Parlamentarier kennt. Auch die dazu benötigten personellen Ressourcen dürften aufgrund des begrenzten Arbeitsanfalls eher zu vernachlässigen sein und keinen triftigen Grund darstellen, gegen dieses Bestreben zu opponieren. Wenn diese Informationen jedoch in Zukunft nicht genutzt werden, um bei der einen oder anderen Abstimmung darauf zu verweisen und jemand in den Ausstand zu schicken, dann sind es meiner Meinung nach vergebene Liebesmühen für eine Transparenz, die zwar heute schon grossmehrheitlich vorhanden ist, jedoch einfach nicht gelebt werden will. Unzählige Male hat sich der Landrat dahingehend entschieden, dass Verwaltungsräte von betroffenen Unternehmen weiterhin in den Verhandlungen teilnehmen konnten und zum Schluss auch Ausmehren durften. Sollte dies weiterhin auch im neu zu wählenden Rat so praktiziert werden, dann können wir uns auch den kleinen Mehraufwand für dieses nette, transparente Register sparen.

Gerne würde ich mich auch zukünftig für dieses Anliegen im Landrat einsetzen, damit Transparenz gelebt wird und nicht nur Arbeit macht.

Thomas Tschudi-Plaz,
Landrat, Näfels

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