Mehr Wertschätzung, weniger Wölfe

Fritz Waldvogel mit den Absolventen 2023; Nils Gallati, Bettina Gmür, Lars Flisch, Andre ­Sturzenegger, Andreas Landolt, Toni Zehnder und Ulrich Schuler. (Foto: Barbara Bäuerle-Rhyner)

Präsident Fritz Waldvogel begrüsste 140 Bäuerinnen, Bauern und Gäste zur 90. Hauptversammlung des Glarner Bauernverbandes am Freitag, 8. März, im Brauereigasthof Adler Schwanden. Praktisch täglich sei die Landwirtschaft in den Medien und in der Politik präsent.

«Denn Nahrungsmittel sind wohl das wichtigste in unserem Leben, doch es wird besonders schwierig, wenn Vorschriften verordnet werden und die daraus entstehenden Mehrkosten weder beim Marktpreis noch bei den Direktzahlungen entlohnt werden und die Arbeit keine Freude mehr macht, weil es an Respekt für die Landwirtschaft fehlt.» Doch dürfen Bäuerinnen und Bauern, so Fritz Waldvogel, auf Vernunft und Verantwortung der Konsumenten und Konsumentinnen zählen.

Seit Beginn des Jahres ist Sandra Hefti-Reichmuth neue Sachbearbeiterin Administration beim Bauernverband. Hefti bedankte sich bei Adelina Tschudi, ­welche Mutter wird, für die Einarbeitung. Auch das Forum Glarner Landwirtschaft hat neue Unterstützung: ­Christoph Stoller stellte sich kurz vor. Der Glarner Bauernverband sucht noch Verstärkung im Büro (Agro Treuhand), in der Fachkommission Boden & Emissionen, einen Vertreter der Junglandwirte im Vorstand sowie einen Präsidenten, denn in zwei Jahren endet die 12-jährige Amtszeit von Fritz ­Waldvogel. Christian Beglinger wurde mit grossem Dank verabschiedet, ­Adelina Tschudi wurde für die grosse Unterstützung beim Verband, Sämi Schuler für fünf Jahre Vorderegg geehrt. Folgende Personen absolvierten die Ausbildung Landwirt EFZ: Kaspar Laager, Mollis, Andreas Landolt, Näfels, André Sturzenegger, Filzbach, Lars Flisch, Netstal, Bettina Gmür, Luchsingen und Toni Zehnder, Netstal. ­Zudem absolvierten Ulrich Schuler, ­Glarus, die Nachholbildung Landwirt EFZ und Nils Gallati, Näfels, die Zweitausbildung Landwirt EFZ.

Waldvogel bedankte sich namens der Rehkitzrettung bei allen für die sehr gute Zusammenarbeit, 2023 wurden – so die Auswertung der Rettungseinsätze – insgesamt 121 Felder mit einer Fläche von 265 Hektar überflogen. 2024 seien – während des Kerenzerbergrennens vom Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Juni, gewisse Strassen gesperrt. Reto Crameri bedankte sich als Präsident von Alpinavera für ein aktives und interessantes Jahr 2023. Ein Highlight war der prominente Auftritt des Verbandes an der Glarner Messe. Doch sei 2023 nicht einfach gewesen, die Alpzeit geprägt vom Thema Wolf. Ehrengast Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbandes, berichtete: «Die Proteste liefen bisher alle friedlich ab und der Wolfbestand im Glarnerland kann ab Ende August reguliert werden.» Ritter sprach über die Agrarpolitik, welche 2030 in Kraft gesetzt wird, die Haltung des Schweizer Bauernverbandes basiere auf der im November 2023 durchgeführten Umfrage über die Erwartungen, welche schweizweit 3800 Betriebe beantworteten. Im Fokus, so Ritter: Geld auf dem Markt verdienen, kostendeckende Preise, gute Wertschöpfung mit den Produkten, weniger Bürokratie und die Direktzahlungen.

Regierungsrätin Marianne Lienhard bedankte sich zum Schluss für die gute Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung der Landwirtschaftspolitik: «Ohne Bauern kein Essen! Deswegen braucht es eine faire Abgeltung.» 

Sabrina Grüebler

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