Mit Feuer, Ferrari und mehr Freizeit ins Jahr 2024

Gelateria Trigonella? Das Pächterpaar Raja und Manuela hat viele Ideen für ihr neues Restaurant im Jahr 2024. (Foto: Delia Landolt)

Eine Informatikfirma spezialisiert sich auf virtuelle Realität, ein Pächterpaar vergrössert sich im Trigonella, eine FDP-Politikerin zieht sich aus ihrem Amt zurück – und reicht vielleicht ihre Masterarbeit ein. Es gibt viele Arten, ins Jahr 2024 zu starten und etwas Neues zu wagen. Wir zeigen drei davon.

Was 1999 Webseiten waren, ist heute die virtuelle Realität (VR): das nächste grosse Ding. Das hat Fridolin Jacober von der Niederurner Informatikfirma CoNet GmbH damals wie heute gespürt. Seit 2016 führt er Feuerwehrtrainings mittels VR durch und fokussiert sich ab 2024 auf dieses Standbein. «Die Technik ist fortgeschritten, die Grafik überzeugt», erklärt Jacober, ehemaliger Ausbildungschef der Feuerwehr. Haben skeptische Gamer die Schutzmasken über dem Kopf und den virtuellen Feuerwehrschlauch in der Hand, der über einen Motor den Rückstoss mimt, sind sie in Kürze schweissgebadet von der Simulation überzeugt.

Das Chaos organisieren
Als weiteres Übungsgerät hat Jacober einen grossen Bus umgebaut, mit dem er zu Feuerwehren reist. Darin befinden sich vier Kabinen mit Bildschirmen und das «Cockpit» von Fridolin Jacober. Hier steuert er die Übung. Geübt wird die sogenannte Chaos-Phase: der Moment, in dem alles organisiert werden muss, bevor das Feuer gelöscht werden kann. Die Teams bekommen verschiedene Szenarien und der Einsatzleiter muss sie über Befehle richtig anweisen.

Grösser Denken im Trigonella
Keine Übungszeit gab es für das Pächterpaar, das im Trigonella in Ennenda einen Neustart wagt. «Ich staune jedes Mal, wenn ich die Fotos unseres Restaurants anschaue», erzählt Manuela Manoni, während sie durch ihre Trigonella-Webseite scrollt. Seit der Eröffnung im November klingelt ständig das Telefon für Reservationen. Das Pächterpaar freut sich über den Ansturm. Im «City» Glarus lief ihr Vertrag aus. Sie wurden aufs Trigonella aufmerksam gemacht und mussten nach der Besichtigung nicht lange überlegen. Mit den Worten «Das ist mein Ferrari» präsentiert der Co-Pächter Umahraj Asaithamby, kurz Raja, mit einem Lachen seine neue Küche, die grösser und besser ausgestattet ist als jene im «City».

Gelateria neben Trampolin
Mit gleicher Begeisterung erzählt Raja über die Trigonella-Pläne: ein Trampolin und ein Pingpong-Tisch draussen beim Spielplatz und eine Gelateria. Dafür wird ein kleiner Abstellraum umgestaltet, durch das grosse Fenster zur Terrasse Glacé herausgegeben, draussen ein grosses Schild montiert. Mit dem Umzug hat sich ihr Betrieb vergrössert, dank den vielen Firmen und Parkplätze rund um das Gesellschaftshaus in Ennenda haben sie mehr Zulauf als im «City». Ob der Andrang bleibt, werde sich 2024 zeigen. Das Erfolgsrezept jedoch bleibt: «Manuelas selbst gemachte Gnocchi und die frische Pasta, der spezielle Pizzateig, ihr Tiramisu und Pannacotta», schwärmt ihr Partner Raja.

Neuorientieren mit Susanne Elmer Feuz
Nicht weit vom Trigonella entfernt trifft man auf Susanne Elmer Feuz, die ihre politischen Ämter abtritt und in ein ruhigeres Jahr startet – vielleicht. Sie hat ihre 70-seitige Diplomarbeit noch in der Schublade – soll sie sich damit noch den Master-Abschluss in Geografie holen? Oder mehr Zeit ins Training ihres jungen Pferdes investieren? Oder als Präsidentin des Vereins Tektonikarena Sardona das Welterbe stärker in der Glarner Bevölkerung verankern? 2024 verabschiedet sich Susanne Elmer Feuz von der Politik, nach 16 Jahren aus ihrem Amt als Landrätin, nach fünf aus dem als FDP-Kantonalpräsidentin. «Ich hatte das Gefühl, jedes Gesetz, jedes Geschäft schon mal in den Händen gehabt zu haben», erzählt Elmer, wodurch die Motivation etwas litt. Auch die Gesprächskultur und die Verlässlichkeit habe sich verändert.

Neues Amt oder ausschlafen?
Mit 18 Jahren übernahm Susanne Elmer ihr erstes Amt, sie interessierte sich für vieles, ärgerte sich über manches und wollte etwas ändern. «Eine Frau aus dem anderen politischen Spektrum sagte, ich sei als Frau und dreifache Mutter in der Politik ihr Vorbild gewesen. Das macht mich stolz.» Was kommt nun nach der Abgabe ihrer politischen Ämter im 2024? «Vielleicht beginne ich eine Ausbildung, vielleicht geht eine neue Tür auf… oder ich schlafe einfach einmal aus», lacht Elmer. Das Jahr 2024 wird auf jeden Fall nicht langweilig – egal ob man sich neu orientiert, es virtuell brennen lässt oder eine Gelateria eröffnet.

Delia Landolt

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