Nach einem viertägigen Transport ist die MS Schwyz in ihrer neuen Heimat angekommen. Die Reise war beschwerlich und eine logistische Herausforderung. Fast 90 Tonnen schwer, 31 Meter lang und 7 Meter breit ist das neue Schiff der Walensee Schifffahrt.
Am Montag, 23. Oktober, startete der Transport der MS Schwyz in Zug. Von dort ging es über den Hirzel nach Horgen und über den Zürichsee nach Nuolen, um von dort die letzte Etappe nach Weesen zu meistern. In Weesen wurde die MS Schwyz von zahlreichen Zuschauern erwartet; alle wollten das Spektakel miterleben. Es wirkte fast, als hätte ganz Weesen sich versammelt, um das neue Mitglied der Walensee Flotte zu begrüssen. Sogar die Schulklassen stoppten den Unterricht und um den Mega-Konvoi zu bestaunen.
Alle Herausforderungen gemeistert
Der Transport des Motorschiffes brachte einige Herausforderungen mit sich. Planungen und Berechnungen auf Papier sind das eine – dass alles ohne Zwischenfälle gelingt, ist die andere Seite. Ein Projekt solchen Ausmasses bedürfte eigentlich einer Planungszeit von etwa einem Jahr. In diesem Fall hat das Team der Walensee Schifffahrt den Transport gemeinsam mit der Firma Emil Egger innert weniger Monate geplant. Alle Beteiligten waren sichtlich erleichtert und voller Freude über den geglückten Umzug der MS Schwyz. Der Weg war alles andere, als einfach: Signale und Leitplanken mussten ab- und wieder aufgebaut, Bäume und Sträucher zurückgebunden werden. Sogar provisorische Rampen wurden gebaut, um auf der Autobahn einen Teil des Weges zwischen Bilten und Weesen fahren zu können.
Applaus für die MS Schwyz
Im Hafen von Weesen warteten zwei gigantische Kräne von jeweils 500 und 650 Tonnen Tragkraft auf die Ankunft der MS Schwyz. Allein dieses Bild wirkte im beschaulichen Dorf spektakulär. Die zahlreichen Zuschauer begleiteten das Motorschiff auf den letzten Metern und warteten gespannt die nächsten Schritte ab. Einen grossen Applaus gab es, als das Schiff auf dem Parkplatz zum Stehen kam. Anschliessend wurde die Einwasserung vorbereitet und zwei Gurte unter das Schiff manövriert – auch die Schiffsschrauben mussten befestigt werden. Vorsichtig und langsam wurde die MS Schwyz über den Parkplatz gehoben und ins Wasser gelassen.
Das «Dach» aufsetzen
Um das Motorschiff transportieren zu können, musste das Steuerhaus demontiert, und in Weesen wieder aufgesetzt werden. Mit Präzision wurde auch dieser Schiffsteil über die MS Schwyz gehoben und vorsichtig heruntergelassen. Nun wartet das Schiff auf seine Fahrt nach Unterterzen, um dort für die Saison 2024 startklar gemacht zu werden. Der FRIDOLIN wünscht der MS Schwyz immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
Juliane Bilges
