Biäsche-Lachs: zukunftsweisende Nahrungsmittelproduktion

Die landbasierte Kreislaufanlage braucht kaltes, frisches Wasser. Diese wird in Mollis passiv mit Wasser aus dem Walensee gekühlt. (Foto: Michel Roggo)

Die Lachszucht am Walensee hat mit der ERNE Gruppe und der HOLINGER AG zwei namhafte Investoren ins Boot geholt. Die schweizweit tätige Bau- und Immobiliengruppe und das Basler Ingenieurunternehmen sind vom Konzept der Swiss Blue Salmon AG und vom Standort in Mollis, Glarus Nord, überzeugt. Bis Ende Jahr läuft eine weitere Investorenrunde für Privatpersonen und Organisationen.

Die Lage im Industriegebiet «Biäsche» in Mollis ist für eine nachhaltige Bewirtschaftung der künftigen Glarner Lachszucht ideal. Denn die landbasierte Kreislaufanlage braucht kaltes, frisches Wasser. So wird die Anlage mit Wasser aus dem Walensee versorgt und passiv gekühlt. Die Lage in Glarus Nord stellt zudem eine gute Anbindung an Transportwege sicher und macht den Betrieb gut sichtbar. «Die Bestrebungen der Gemeinden Glarus Nord und Weesen für eine optimierte Erschliessung und der Einstieg von ERNE und HOLINGER sind zentrale Schritte zur Realisierung unserer Anlage», freut sich Ruedi Ryf, CEO von Blue Salmon. Daniel Erne, Verwaltungsratspräsident der ERNE Gruppe, teilt die Leidenschaft mit Ryf: «Wir sind von diesem nachhaltigen Projekt und der Geschäftsidee überzeugt. Es braucht solche sinnvollen Projekte, um gegen den Klimawandel anzugehen. Zusammen mit HOLINGER haben wir schon viele technisch anspruchsvolle ‘Wasserbauten’ in der Schweiz realisiert. Mit dieser gemeinsamen Erfahrung sind HOLINGER und ERNE deshalb die idealen Partner, um dieses komplexe Projekt zu planen und zu bauen.» 

Innovation und Nachhaltigkeit aus dem Glarnerland 

Blue Salmon investiert im Glarnerland zirka 170 Millionen Franken. Auch beim Bau selbst setzt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit. 17'000 Quadratmeter Solarpanels liefern den Strom für den Betrieb. Dahinter stecken Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Image und Innovationspotenzial für die ganze Region. «Der Kanton Glarus geniesst mit seinem Energiegesetz, der Gemeindefusion und dem Stimmrechtsalter 16 einen ausgezeichneten Ruf als Standort für neue Ideen und hat ein Gespür für Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Das passt perfekt zu unserem Vorhaben», stellt Ruedi Ryf fest. Im Rahmen der Kampagne #WIRSINDZUKUNFT mit Unterstützung von «EnergieSchweiz» erzählt der CEO und passionierte Fliegenfischer in einem Video mehr über die Glarner Lachszucht. 

Weitere Interessenten willkommen 

Tatsächlich hat die Glarner Lachszucht ein grosses Potenzial für zukunftsweisende Nahrungsmittelprojekte aus dem Kanton Glarus. So braucht der Lachs selbst nachhaltiges Futter, das langfristig von einheimischen Proteinlieferanten wie Insekten- oder Pilzzuchten oder von Abfällen aus der Bierproduktion stammen könnte. Mittelfristig ergibt sich auch ein Startup- Potenzial aus den Nebenströmen der Fischverarbeitung von Blue Salmon; zum Beispiel könnten ein Hunde- oder Katzenfutter aus 100 Prozent Schweizer Rohstoffen hergestellt werden oder Produkte der Nahrungsmittelergänzung wie gesundes Omega-3 oder Collagen. Auch Philippe Derungs, Niederlassungsleiter der HOLINGER AG in Zürich, ist überzeugt, dass es Wachstumsimpulse geben wird für das Glarner Nahrungsmittel-Cluster: «Wir glauben daran, dass der Glarner Lachs bei den Konsumentinnen und Konsumenten gut ankommt. Das kann einen Wachstumsschub für die ganze Region auslösen.»
pd.

Zahlen und Fakten zum Projekt 

Standort: Mollis, Glarus Nord
Parzelle: 1815, Arbeitszone IV, 25'000 m2
Landbesitzer: Kanton Glarus
Baueingabe: März 2024 | Baubeginn: Anfang 2025 | Markteintritt: Mitte 2028 Investitionen: CHF 170 Mio.
Arbeitsplätze: 50
Solarenergieproduktion pro Jahr: 2’500 Mw/h 

Swiss Blue Salmon AG 
Verwaltungsrat: Ruedi Ryf (VRP), Daniel Erne, Nicolas Gautier, Reto Portmann, Marcel Scheurer, Christian Zehnder
Geschäftsleitung: Ruedi Ryf (CEO), Phil Huber (CFO), Sune Möller (CTO) Gründungsjahr: 2020 

 

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