Verkehrskonzept ESAF 2025 Glarnerland+

Präsentieren das mit Spannung erwartete ESAF-Verkehrskonzept: (von links) Tina Wintle, Martin Laupper, Walter Hofmann und Katrin Egger. (Foto: FJ)

«Früher kommen – später gehen», das ist das Motto für ein ESAF ohne Verkehrskollaps. «Es braucht die Bereitschaft der Glarnerinnen und Glarner, die mit ihrem Verhalten dazu beitragen, dass es funktioniert, ebenso von allen, die teilnehmen», sagt Martin Laupper, Bereichsleiter Verkehr, an der Medienkonferenz vom Freitag, 12. Mai, im Aviatico.

Der Raum zwischen Netstal und Näfels/Mollis wird vom Freitag, 29., bis Sonntag, 31. August 2025, zu einem Festgelände. Martin Laupper: «Es ist ein Raum, der sich präsentiert wie die Glarner Stube.» Und natürlich ist klar: Wer in die Stube rein will, soll durch die richtige Tür kommen und das Auto vorher am richtigen Ort abstellen. Oder noch besser: Er kommt mit einem der Reisebusse oder mit dem öffentlichen Verkehr. Damit das klappt, geht es darum, an diesen Tagen den Verkehr auf allen Korridoren sicherzustellen, und dies wiederum geschieht durch klare Trennung der Verkehrsströme.

«Früher kommen – später gehen!»
Ein Verkehrskollaps würde seinen Schatten auf das ganze Fest werfen, das gelte es zu verhindern. Doch dort, wo das Fest stattfindet, ist das Gelände verengt. Es gibt die Achsen Kantonsstrasse, Linth und Eisenbahnlinie, die hier verlaufen. «Das Gelände zwingt uns die Lösung auf», so Martin Laupper. Deshalb werde es während der ESAF-Tage zwei Barrieren geben, eine bei Näfels/Mollis – für den Verkehr von Norden her – und eine in Netstal, für den Verkehr von Süden. Um die grossen Ströme aufzufangen, ist eine zeitliche Entflechtung geplant. Konkret: Am Samstag und am Sonntag werden die 56 500 Festbesuchenden um 08.00 Uhr früh in der Arena sein. Das kann gelingen, denn 23 000 Unterkünfte (Campingplatz zwischen Netstal und Näfels auf der Wiese, Hotels, Parahotellerie und Gästezimmer) werden in Fuss- und Velodistanz bereitstehen. Mit 230 Reisebussen können weitere 11 500 Teilnehmende – insbesondere Schwingklubs – rechtzeitig direkt vors Festgelände reisen, beim Motorisierten Individualverkehr rechnet man mit 21 450 Personen und um eine Kapazität von bis zu 70 000 Personen zu erreichen, werden die Bahnhöfe Weesen und Näfels-Mollis ausgebaut, damit dort lange Züge anhalten können, was weitere 16 650 Personen vor Ort bringt. Am Samstag und Sonntag wird die Bahnlinie zwischen Näfels und Netstal gesperrt, damit alle sicher vom Camping zum Festgelände kommen.

Hauptstrasse – als Achse für die Region
Der ESAF-Verkehr wird dabei konsequent vom regionalen Verkehr getrennt. Die Kantonsstrasse von Bilten nach Linthal bleibt dem regionalen Verkehr vorbehalten, wer im Glarnerland verkehren will, fährt in Bilten von der Autobahn ab. Für den regionalen ÖV verkehren ab hier Bahnersatzbusse. Wer ans ESAF will, fährt in Niederurnen ab und wird über den Zubringer zu den Parkplätzen bei Oberurnen gewiesen, oder fährt – von Osten kommend – in Weesen ab und parkiert im Raum Gäsi. Von dort verkehren Shuttlebusse zum Festgelände. Wer von Süden her zum Fest will, kann mit dem Zug oder auch dem Auto bis Netstal fahren. Der Zug wird an diesen zwei Tagen zwischen Linthal und Netstal zum Tram. Gerade für alle, die mit dem Velo ans ESAF kommen, gibt es Veloparkplätze. «Die Kantonsstrasse soll frei bleiben, der Glarner kann sich auf der Strasse bewegen, wenn er das will», so Martin Laupper. Die wichtigste Frage aber bleibe: «Schaffen wir es, die Leute aus dem Glarnerland dazu zu bewegen, am Donnerstag oder Freitag einzukaufen und dafür am Samstag und Sonntag weitgehend aufs Auto zu verzichten?» Erste Schritte dazu sind bereits getan. Einige Firmen haben sich entschieden, am ESAF-Freitag den Betrieb zu schliessen und die Mitarbeitenden dazu zu ermuntern, als Helfende bereitzustehen. Und von der Schule her ist geplant, den Freitag schulfrei zu machen – auch das, um die Frequenzen des Verkehrs tief zu halten. Trotzdem müsse, so Laupper, das Motto heissen: «Mä ninnt nu dr Chare, wänns absolut nötig isch zum Fahre …»

FJ

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