Kirche Matt lädt zum Jubiläum

Postkarte Matt-Sernftal mit Kirche und Zwölfihorn. (Foto: Urheber Emil Jeanrenaud, Bezugsquelle Landesarchiv des Kt. GL (FOT 1- 15_22-160).)

Die Kirche in Matt feiert dieses Jahr ihr 750-jähriges Bestehen. Sie ist die älteste Kirche im Kanton Glarus. Um diesen historischen Anlass gebührend zu würdigen, organisiert der Kirchenrat Matt-Engi vom Freitag 1. bis Sonntag 3. September ein Festwochenende mit verschiedenen Veranstaltungen für Gross und Klein.

Alles begann mit einer Kapelle, die um 1261 gebaut und zwölf Jahre später zur Kirche erhoben wurde. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1497. Bis ins Jahr 1395 waren die Matter dem Kloster Säckingen abgabepflichtig. Seit der Reformation 1528 bilden Matt und Engi eine gemeinsame Kirchgemeinde. Die Matter Kirche enthält eine spätgotische Holzdecke. Die Orgel auf der Empore wurde 1959 umgebaut und erweitert. Die aktuelle Orgel wurde im Jahr 1981 neu eingebaut, eine Kuhn-­Orgel, mit 16 Registern auf 2 Manualen und Pedal bestückt.

Der Kirchturm auf der Ostseite der Kirche ist das Wahrzeichen des Dorfes. In ihm hängen drei historisch wertvolle Glocken. Glocke 1 wurde 1597 von einem Giesser in Zürich gegossen und wiegt etwa 900 kg. Der Giesser der ­Glocke 2 ist nicht bekannt. Sie entstand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts und ist etwa 320 kg schwer. Glocke 3 wurde ebenfalls im 13. Jahrhundert gegossen, auch hier ist der Giesser unbekannt. Diese Glock ist mit 230 kg die leichteste. Jetzt wird das Gotteshaus ausgiebig gefeiert. Die Kirchgemeinde lädt die Bevölkerung ein, die Feier aktiv mitzugestalten. Die Organisatoren und Organisatorinnen um Martha Näf, Präsidentin der Kirchgemeinde Matt-Engi, haben sich verschiedene Aktivitäten ausgedacht.

Gestartet wird das Jubiläum am Sonntag, 30. April, bei einem Familiengottesdienst um 09.00 Uhr in der Kirche mit anschliessender Vernissage zur Ausstellung «Bergland-Unterland» von der ehemaligen Handarbeitslehrerin und Künstlerin Marja Vierstraete. Die jetzt in Holland lebende Künstlerin kommt eigens für das Jubiläum zu uns zurück ins Chlytal. Sie wird in einen mehrere Monate dauernden Mal- und Gestaltungs-Wettbewerb «750 Jahre Kirche Matt» einführen, an dem alle teilnehmen können und der sich am Samstag, 2. September, auflösen wird.

«Stubete» am Freitag
Die Feier findet dann am Wochenende vom Freitag, 1. bis zum Sonntag, 3. September in Matt statt, wie Martha Näf, Präsidentin der Kirchgemeinde Matt-Engi mitteilt. Der Freitagabend ist einer «Stubete» gewidmet. Hierzu sind Gross und Klein eingeladen, aktiv mitzumachen, wie Pfarrer Beat Wüthrich sagt. Wer ein Instrument spielt oder eine Geschichte erzählen kann, wer mit Jonglieren oder Vortanzen die Besucherinnen und Besucher erfreuen möchte, finden an diesem Abend eine Bühne und aufmerksame Zuschauerinnen und Zuschauer. Anmeldungen nimmt Pfarrer Beat ­Wüthrich entgegen, entweder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder per Telefon 055 642 11 62 (bitte Nachricht hinterlassen). Auch spontanes Mit­spielen ist willkommen. Interessierte sollen ihre Instrumente mitbringen, so Wüthrich.

Spiele und Chasperli am Samstag
Das Spielprogramm am Samstagnachmittag ist auf Familien ausgerichtet. Es soll «Freude und Zusammengehörigkeit um die Kirche als Mittelpunkt unserer Dörfer vermitteln», wie Pfarrer Wüthrich erzählt. Für die Kinder ab der 1. Klasse sorgt Zirkus Mugg für ein buntes Programm. Für die Kleineren gibt es ein Chasperlitheater, Kinderschminken, verschiedene Spiele und vieles mehr. Mit Würsten vom Grill und einer Kaffeestube wird auch für das leibliche Wohl gesorgt. Der Abschluss am Samstag bildet die Zirkusvorstellung in der Kirche zusammen mit der Auflösung des Mal- und Gestaltungswettbewerbes.

Gottesdienst am Sonntag
Der festliche Gottesdienst am Sonntag wird mit musikalischen Beiträgen, Reden und einer Festpredigt umrahmt. Der Chor 1666 singt ein eigens für das Jubiläum komponiertes Festlied. Eine öffentliche Verpflegung rundet den Sonntag ab. Die Geschichte der Kirche Matt, die notabene ein Dreivierteljahrtausend umfasst, wird auch in einem Buch festgehalten. Das Autorenteam um die Historiker Karin und Hanspeter Marti-Weissenbach hat sich dieser herausfordernden Aufgabe angenommen und ist aktuell mit Recherchen und Abklärungen mitten in den aufwändigen Arbeiten. Die Buchvernissage ist für den Spätherbst vorgesehen.

Diese vielfältigen Feierlichkeiten erfordern nicht nur eine sorgfältige Planung sondern auch helfende Hände. Wer ein aktiver Teil dieses historischen Jubiläums sein möchte, könne sich bei Kirchenpräsidentin Martha Näf oder bei Pfarrer Beat Wüthrich melden.

Fredy Bühler

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