Porträt Glarner Kuntschaffende (A-L): Dafi Kühne

Dafi Kühne erklärt, wie der Ellbogen eingesetzt wird beim Linolschnitt. (Foto: Søren Ehlers)

Insgesamt stellen 41 Kunstschaffende ihre Werke aus in der aktuellen Schau des Kunsthauses Glarus: Kunstschaffen Glarus 2022 (A-L). Einer davon ist der Exil-Glarner Dafi Kühne. Mit ihm sprach der FRIDOLIN anlässlich einer öffentlichen Führung durch die Ausstellung.

Dafi Kühne ist von Beruf Plakatgestalter und Buchdrucker. 2014 erhielt Kühne für seine Tätigkeit als Plakatgestalter den Kulturförderpreis des Kantons Glarus. Das Werk, welches er ausstellt, ist ein grossformatiger Linolschnitt. Darauf zu sehen ist die die Abkürzung «WTF?». In der deutschen Übersetzung bedeutet das in etwa «Was zur Hölle?». Dahinter steckt ein Erlebnis, das Dafi Kühne in New York hatte. Mit dem Auto unterwegs, steckte er stundenlang in einem Tunnel fest. «What the f*ck?» habe er da gedacht. Funktioniert das Plakat aber auch, wenn man die Geschichte dazu nicht kennt? Kühne: «Ich möchte, dass sich die Leute das Werk von nahe ansehen, bis die Linien zu tanzen beginnen und man denkt «Was zur Hölle?» Auf dem Foto ist eine Spiegelung des Blitzlichtes zu sehen. Dafi Kühne erläutert: «Die Spiegelung kommt vom Glanzpapier, das ich für den Druck verwendet habe, nicht vom Glas. Das Glas ist entspiegelt und UV-geschützt. Man sieht schön, dass das Papier spiegelt, das Passepartout jedoch nicht.»

Was ist Ihr Bezug zu Glarus?
Ich bin in Glarus geboren und aufgewachsen. In Näfels habe ich mein Plakatgestaltungsatelier «Babyinktwice». Wohnhaft bin ich Zürich.

Wie bezeichnen Sie sich selbst?
Ich bin Plakatgestalter und setze alle meine Arbeiten analog auf Buchdruckpressen aus den 1960er Jahren um.

Wie beschreiben Sie Ihre Kunst, und was ist Ihnen wichtig?
Der gezeigte Druck ist ein Linolschnitt, der seitenverkehrt und komplett von Hand geschnitten wurde. Wichtig ist eben diese Vibration – die bei längerer Betrachtung fast hypnotisierend wirkt – rüber zu bingen.

Søren Ehlers

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