Coronavirus-Update: Entspannte Lage

Getestet, geimpft, genesen – so kommt man zum Zertifikat. Der Landesstatthalter informierte. (Foto: FJ)

Am Dienstag, 22. Juni, Informierten Landesstatthalter Benjamin Mühlemann, Orsolya Bolla, Leiterin Hauptabteilung Gesundheit, und Jörg Allmendinger, Stellvertretender Kantonsarzt, über die Auslieferung der Covid-Zertifikate, die Erhöhung der Testkapazitäten, die Grossveranstaltungen und die Ankunft der Delta-Variante im Lande Fridolins. Ein Statusbericht.

Laut Landesstatthalter Benjamin Mühlemann, Departement Finanzen und Gesundheit, zeigt sich die Pandemische Lage im Glarnerland entspannt, gerade ein neuer positiver Fall und niemand im Spital. Man plane bereits für die nächste Geländekammer, den Herbst. Am Samstag, 19. Juni, wurden an alle Geimpften, welche ihre Mobilnummer hinterlegt hatten, SMS verschickt, mit denen die Impfzertifikate angefordert werden konnten. 10126 SMS wurden verschickt, der Link wurde von 6385 Empfängern geöffnet, 5785 Geimpfte haben das Zertifikat angefordert. Da nicht alle sofort erfolgreich waren, kam es zu mehr Anrufen bei der Hotline und damit zu Wartezeiten von einigen Minuten. Die Hotline konnte die Probleme allerdings lösen. Wer ab jetzt zur Impfung geht, bekommt Zertifikat direkt nach Zweitimpfung. Wer keine Nummer hinterlegt hat, bekommt das Zertifikat per Post zugestellt. Alle Informationen dazu auf www.gl.ch/coronavirus.

Wie das Zertifikat in der Schweiz eingesetzt wird, entscheidet der Bundesrat. Geplant sind ein Bereich rot, etwa Grossveranstaltungen und Tanzveranstaltungen, wo Zertifikate eingesetzt werden müssen. Im Bereich orange können sie optional eingesetzt werden und im Bereich grün, welcher das alltägliche Leben umfasst, also etwa Einkaufsgeschäfte usw., ist die Verwendung von Zertifikaten nicht vorgesehen. Ab 1. Juli wird das Zertifikat auch in der EU freigegeben, etwa für Reiseerleichterungen.

Testzertifikate/Genesungszertifikate
Bei Schnelltests durch qualifizierte Fachpersonen (z.B. Apotheke Zaunplatz/Spital) wird das Zertifikat nach dem Test direkt ausgeliefert. Bei PCR-Tests – etwas durch den Hausarzt –soll das Labor das Zertifikat mitliefern. Hier sei man intensiv daran, sicherzustellen, dass Zertifikate mitgeliefert werden. In den letzten sechs Monaten Erkrankte, die genesen sind, auf www.gl.ch/coronavirus das Covid-Zertifikat des Bundes anfordern. Es wird nach einigen Tagen per Post nach Hause geschickt. Wer künftig positiv getestet wird, bekommt in Zukunft ein Zertifikat. Es gebe, so Mühlemann, Länder, welche derzeit zum Zertifikat ein negatives Testergebnis verlangen. Dies liege – so Jörg Allmendinger – in der Hoheit der einzelnen Staaten, in die man einreisen will. Das Schweizer Zertifikat ist kompatibel mit dem EU-Zertifikat. Es leuchtet beim Check grün auf, wenn man genesen, getestet oder geimpft ist. Trotzdem empfehle es sich, sich über die aktuell gültigen Bedingungen der Länder, durch die man zu reisen gedenkt, zu informieren. Der Link zur entsprechenden Seite reopen.europa.eu findet sich auf www.gl.ch/coronavirus Stichwort Reisen.

Testkapazität wird erhöht
Für alle, die noch kein Zertifikat haben, und für alle Reiseländer, welche nach wie vor einen negativen Test verlangen, gilt es sich frühzeitig für den Test anzumelden. So verlangt etwa Italien einen Test, der maximal 48 Stunden alt ist, da gilt es, die Reise gut zu planen. «Wir haben das mit den Glarner Testzentren besprochen», so Mühlemann. «Diese haben mehr Termine freigeschaltet und können, je nach Nachfrage, ausgebaut werden. Am Zaunplatz bei der Apotheke gibt es ab Nachmittag 16 Uhr jetzt drei Testlinien. Doch man sollte sich möglichst frühzeitig organisieren, das hilft allen Beteiligten.» Auch Kinder ab zwei Jahren können getestet werden – dies in der Hausarztpraxis, im Kantonsspital oder in der Apotheke am Zaunplatz. Gratis sind Antigen-Schnelltests des Bundes, PCR-Tests müssen selbst bezahlt werden.

Status mit Delta
Der Impfbetrieb in Ennenda läuft mit 450 Personen pro Tag auf Hochtouren, bereits sind 12920 Personen doppelt geimpft, 3600 Personen sind einmal geimpft. Wer angemeldet ist, sollte noch vor Ende Juni die erste Impfung bekommen. An Flächentests nehmen 31 Betriebe mit rund 600 Mitarbeitenden, 16 Heime und 9 Schulen mit 2000 wöchentlich getesteten Schüler/-innen teil, in Kalenderwoche 24 waren alle Tests in Schulen negativ. Am nächsten Sonntag, 27. Juni wird das Glarner-Bündner Schwingfest in Näfels mit 400 Personen durchgeführt, darunter sind Aktive, ihre Begleiter sowie einige Gäste. Der Anlass gilt als Pilot für alle kommenden Grossveranstaltungen. Man erhofft sich gewisse Hinweise, wie das Schutzkonzept funktioniert. Werden Vorgaben eingehalten? Funktionieren die Zutrittskontrollen? Diese Erfahrungen können danach innerhalb der Verwaltung und an die Veranstalter weitergegeben werden. Laut Jörg Allmendinger gibt es – laut Meldeportal für unerwünschte Impfwirkungen – sehr wenig schwerwiegende Impfzwischenfälle. Die Delta-Variante (welche in Indien zum ersten Mal beobachtet wurde) ist inzwischen auch im Glarnerland angekommen, es gebe einen Fall. «Die Delta-Variante wird abgearbeitet wie alle anderen Varianten, doch hier haben wir ein grösseres Augenmerk drauf.» Zudem werde, wenn zum Beispiel jemand trotz vollständiger Impfung erkrankt, damit das Virus sequenziert und die Variante bestimmt werden kann.

FJ

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