Alle traktandierten Geschäfte durch

Mathias Vögeli hatte an der Gemeindeversammlung von Glarus Süd eine unerwartet ungünstige Jahresrechnung für 2020 zu vertreten. (Foto: wie)

109 anwesende Stimmberechtigte hiessen an der ersten Nach-Pandemie-Gemeindeversammlung im Gemeindezentrum Schwanden alle traktandierten Geschäfte, bis auf ein Geschäft sogar ohne Wortmeldungen, gut. Eine Überraschung hob sich Gemeindepräsident Mathias Vögeli bis zum Ende der Versammlung um 20:17 Uhr auf: Er wird 2022 «ins zweite Glied» zurücktreten und nicht mehr für eine weitere Amtsdauer kandidieren.

1.98 Mio. Aufwand-Überschuss
Laut Vizepräsident und Departements-Vorsteher Wirtschaft und Finanzen, Mathias Zopfi, kumulierte sich bei Gesamt-Einnahmen von 57.013 Mio. und einem Gesamt-Aufwand von 58.99 Mio. ein Aufwand-Überschuss von 1.98 Mio. Das sei deutlich höher als erwartet, nachdem im Vorjahr noch mit einer «schwarze Null» abgeschlossen werden konnte.

Weniger Steuer-Erträge, mehr Naturereignisse
Zopfi erläuterte die Veränderungen und identifizierte als Haupt-Ursache 2.12 Mio. geringere Erträge aus Einkommens- und Gewinn-Steuern sowie 04. Mio. geringer als erwartet fliessende Zahlungen aus dem Finanz-Ausgleich. Gleichzeitig wuchs der Sachaufwand um 2.5 Mio., wobei allein 1.5 Mio. auf Sturmschäden in der Forstwirtschaft und 0.36 Mio. auf einen höheren Personalaufwand entfielen. Insgesamt arbeite die Gemeinde damit 2020 mit einem Selbstfinanzierungsgrad von 22.7%, was nicht über einen längeren Zeitraum durchgehalten werden könne.

Günstigerer Finanzausgleich nötig
Mathias Vögeli wies in seinem Kommentar vor der Abstimmung auf die Notwendigkeit eines verbesserten Finanzausgleiches, auf eine wohl unumgängliche Steuer-Erhöhung und auf ein überschaubares Einspar-Potenzial hin. Er dankte der Patenschaft für Berggemeinden für ihre unverzichtbare Unterstützung. Die Versammlung hiess trotz der angespannten Finanzlage die Jahresrechnung 2020 ohne Wortmeldung gut.

Nur eine Wortmeldung
Im gleichen Stil hiess die Versammlung Jahresberichte und -Rechnungen der Technischen Betriebe sowie der Alters- und Pflegeheime gut. Selbst bei der Totalrevision der Verordnung über die Wasserversorgung und der Statuten des Zweckverbandes Kehrichtsackgebühren kam keine Wortmeldung. Einzig zur Werkleitungs-Sanierung in Schwanden, einem 2.5 Mio.-Geschäft mit dem Ersatz 80jähriger Wasserleitungen, der Erweiterung des Fernwärme- und Gasnetzes sowie Verkehrs-Beruhigungs-Massnahmen stellte Hans Bürgi aus Mitlödi den Antrag, die projektieren Massnahmen, etwa eine optische Schmälerung der Strasse oder eine Reparatur statt eines Ersatzes der Sitzgelegenheiten sorgfältig zu prüfen. Die Versammlung hiess das Geschäft wie alle andern ohne Gegenstimme gut.

Überraschung zum Schluss
Gemeindepräsident Mathias Vögeli wird 2022 nicht mehr antreten. Er wolle die «faszinierende und gleichzeitig fordernde Aufgabe» bis zum Ende der Amtsperiode mit gewohnt vollem Einsatz weiterführen, danach werde er aber nicht für eine weitere Amtsdauer kandidieren. Damit entliess er die Stimmbürger/innen in den Rest des herrlich warmen Sommerabends in Glarus Süd.

wie.

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