Melanies neue Rolle

Melanie Hausmann in ihrer neuen Rolle als Berufsbildnerin. (Foto: FJ)

Pflegepersonal wird gesucht. In einer kurzen Serie stellt der Fridolin Pflegerinnen der Spitex vor und beleuchtet Ihren Arbeitsalltag.

Melanie Hausmann arbeitet seit Dezember 2019 als Pflegefachfrau HF bei der Spitex Glarus Nord und betreut dort seit September 2020 HF Studierende. Zu dieser Aufgabe kam sie durch eine Anfrage von Geschäftsleiterin Ruth Aeschbach. «Sie fragte mich, ob ich mich in dieser Rolle verstellen könne, ich musste mir aber erst intensive Gedanken darüber machen» – so schildert Melanie Hausmann ihre Beweggründe. «Da ich schon immer gerne mit Schülern und HF-Studierenden zusammen arbeitete, sagte ich zu.» Für sie bedeute die Aufgabe als Berufsbildnerin viel Verantwortung. «Ich wusste aber, dass ich jederzeit Unterstützung von ehemaligen Berufsbildnerinnen anfordern kann.»

Leider fiel Melanie Hausmann länger krankheitshalber aus, weshalb sie noch nicht lange als Berufsbildnerin im Einsatz ist. Einen Tag «praxisorientiertes Lernen» beschreibt sie so: «Beim Vorbereiten schaue ich, welche Themen die Studierende interessieren könnten. Das können Lernsituationen aus der Praxis sein, welche für Lernende herausfordernd waren, oder Wissenslücken, welche die Studierende aufarbeiten will.» Die Studierende bereitet sich im Anschluss theoretisch und praktisch auf den PIL-Tag (praxisorientiertes Lernen) vor, indem sie eine geeignete Patientensituation auswählt. Der genaue Ablauf des PIL wird gemeinsam besprochen. «Meist wird die Studierende durch die Berufsbildnerin auf die Runde begleitet. Vorab wird aber geklärt, ob die Berufsbildnerin die Handlungen vorzeigt, die Studierende anleitet oder nur beobachtet.» Die Situationen werden von der Studierenden reflektiert und sie erhält eine Rückmeldung ihrer Berufsbildnerin. So werden gemeinsam Konsequenzen für ihr weiteres Handeln abgeleitet. Wie dieser PIL aussieht und wie der Tag ablaufen soll, entscheidet die HF-Studierende grundsätzlich selber. «Ich finde das toll, dass die Studierenden so mitreden und ihre Ideen einbringen können.»

Was überzeugt Melanie Hausmann an ihrer Arbeit? Sie schätzt vor allem das Vertrauen, welches ihr entgegengebracht wird. «Es ist schön, sehen meine Vorgesetzte und meine Vorgängerin das Potenzial in mir.» Sie stehe ganz am Anfang ihrer Laufbahn und müsse noch Routine aufbauen. Deshalb sei es für sie wichtig, dass sie bei Unklarheiten immer nachfragen könne. «Es freut mich zu sehen, wie sich die Studierende fachlich positiv weiterentwickelt. Das stärkt und überzeugt mich, meine Arbeit als Berufsbildnerin richtig zu machen.»

Fabio Lutz

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