Road to Europe

Hockey-Training zur Vorbereitung auf die EM. Im Video geht es dann zur Sache. Fridolin+ App downloaden und Foto scannen. (Foto/Video: FJ)

In der Inlinehalle in Kaltbrunn fand am vergangenen Samstag, 20. Februar, das erste Sichtungstraining der U16 Nationalmannschaft statt. Ziel ist es, ein junges und schlagfertiges Team für die Europameisterschaft im kommenden Sommer zu finden – sofern diese dann auch stattfindet. 

23 Feldspieler und 3 Torhüter fanden sich zum Sichtungstraining der jüngsten Nationalmannschaft ein. Bis auf ein paar bekannte Gesichter kannte der Coaching-Staff die wenigsten. Das ist vor allem der Corona-Pandemie geschuldet. Normalerweise schaut man sich die Spieler während der Saison an und bietet sie auf, was ohne laufende Meisterschaft leider nicht möglich ist.

Anfängliche Nervosität wich der Freude
Gleich zu Beginn, war die Nervosität der Jungs spürbar. Man war unsicher, wollte keine Fehler machen und ging zögerlich ans Werk. Dem Staff gelang es, diese Nervosität in Einsatz und Freude umzuwandeln. In den drei Trainingseinheiten wurde viel Elan und Einsatz gezeigt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell neue Freundschaften entstehen und bestehende Rivalitäten auf Klubebene hintenangestellt werden können. Dies ist aber zugleich eine wichtige Voraussetzung, damit eine definitiv selektionierte Nationalmannschaft funktioniert.

Junge, hungrige Spieler
Zur grossen Freude der Verantwortlichen waren sehr talentierte Junioren am Werk. Die jüngsten konnten überzeugen und machten ihre körperlichen Defizite mit Kampf und Wille mehr als wett. Es ist gut möglich, dass der eine oder andere von den jüngeren Jahrgängen eine Chance auf Einsätze mit der Nationalmannschaft erhält. Viele der aufgebotenen Spieler spielen normalerweise Eishockey und betreiben Inlinehockey während der Sommermonate.

Aufgebote mit Blick für die Zukunft
Ziel der IH-S ist es, junge Talente früh zu sichten und auf internationale Events vorzubereiten. Seit einem Jahr steuert Michael Friedli die Nationalmannschaften auf Verbandsebene. «Es hat richtig Freude gemacht, diesen jungen Talenten zuzuschauen. Da können wir in Zukunft einiges erreichen.» Die diesjährige Europameisterschaft ist noch nicht definiert. Ob sie überhaupt stattfindet, hängt von den weiteren pandemischen Entwicklungen ab. Laut Friedli gibt es aber Planungen. «Es gibt Gespräche zwischen dem Verband ‹World Skate Europe› und dem französischen Verband für eine Durchführung in Frankreich. Allerdings verzögern sich die Planungen wegen Corona und es gibt noch nichts Spruchreifes.» Daher wurden auch die jüngeren Jahrgänge 2008 und 2009 eingeladen. Dies vor allem im Hinblick auf nächstes Jahr, wo eine Austragung der EM in der Schweiz im Raum steht. So besteht die Chance auf eine optimale Vorbereitung für dieses, aber auch gleich für nächstes Jahr, damit man sich mit der europäischen Elite messen kann. Die Spieler werden über ein neues Scouting-Tool erfasst und bewertet. So können die Entwicklungsschritte besser verfolgt werden.

Kleines Gefäss
Inline ist eine Randsportart, wo die Anzahl Juniorenmannschaften zurzeit klein ist. Daher hat die Schweiz zwar immer wieder gute Nachwuchs-Jahrgänge, können aber nicht auf Dauer mit den grossen Nationen mithalten. Der Sport ist dem Eishockey sehr ähnlich und wird hauptsächlich von April bis Juli praktiziert. In der jüngeren Vergangenheit zeigten die Schweizer Juniorennationalmannschaften gute Tendenzen und konnten 2019 auf Stufe U16 in Italien die Bronzemedaille gewinnen. An diesem Erfolg möchte man natürlich anknüpfen, um auch die Popularität der Sportart voranzutreiben. Hierfür sucht man immer nach neuen Nachwuchsmannschaften, um die Sportart nachhaltig abzusichern.

Fabio Lutz

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