Zur Gemeindeversammlung: Selbstzerstörung in Raten?

Zur Gemeindeversammlung: Selbstzerstörung in Raten? Unserer Landwirtschaft stellen wir mit einer stark einschneidenden ­Nutzungsplanung und unverhältnismässigen Liegenschaftsumzonungen die Existenz aufs Spiel. Die Post­stellen werden bald bis auf eine in Schwanden reduziert. Die öffentliche Verkehrsverbindung zu Sool soll in Zukunft gestrichen werden. Über die Schliessung der Schulen von Hätzingen und Schwändi sowie die Zentralisierung der Sernftaler Primarschule und des Kindergartens in Matt wird an der kommenden Gemeindeversammlung entschieden. Die Schliessung der Altersheime Elm und Linthal wird ebenfalls schon bald ein Thema sein. Auch unter die behördliche Lupe genommen wird eine Integration der Spitex in die Altersheime; dies vermutlich, um das derzeitige Image der Heime mit der noch gut funktionierenden Spitex vom Sernftal und vom Grosstal aufzupolieren. Einheimische, mit Herzblut arbeitende Postangestellte, gewissenhafte Lehrkräfte, fleissiges Abwarts- und motiviertes Pflegepersonal wird künftig aus unseren Dörfern verschwinden und/oder zum Abwandern gezwungen sein. Den Ladenbetreibern und Kleingewerblern wird dadurch die Existenz noch mehr entzogen. Müssen auch sie in Bälde schliessen und abwandern? Wollen wir unsere kompetente Lehrerschaft, auf die wir noch stolz sein dürfen, verlieren? Sind uns Kinder und ältere, nicht so mobile Personen, die früher tagein, tagaus zu kleinem Lohn gearbeitet haben denn nichts mehr wert? Muss alles nach Wirtschaftlichkeit optimiert werden? Wir befinden uns schon etliche Jahre nach der Gemeindefusion. Ist heute tatsächlich alles professioneller, besser und günstiger geworden? Von Drohungen über Steuererhöhungen lassen wir uns nicht einschüchtern. Besuchen wir doch die nächste Gemeindeversammlung am Freitag, 24. November, um 20.00 Uhr in der Sporthalle Schwanden. Dort können wir bei der beabsichtigten Reduzierung der Schulstandorte und über einen Teil unserer weiteren Existenz mitbestimmen. Oder wollen wir uns doch in ­Raten zerstören?

Kurt Schwab, Hätzingen

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