CVP verlobt sich

Die CVP (vorne) vor der Heirat mit der BDP (hinten). (Foto: ehuber)

Die Mitgliederversammlung der kantonalen CVP traf sich zahlreich, ausnahmsweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit, im Rest. Waage in Glarus.

Dabei wurden die Geschäfte der Abstimmungsvorlagen vom 29. November behandelt, sowie die Hauptversammlung durchgeführt und der Grundsatzentscheid für einen möglichen Zusammenschluss mit der BDP des Kantons Glarus gefällt. Auch musste die Versammlung vom Rücktritt von Regierungsrat Dr. Rolf Widmer Kenntnis nehmen. Der Nominationsprozess für seine Nachfolge ist aktiviert. Die CVP ist zuversichtlich, diesen Sitz in der Regierung des Kantons Glarus zu halten, denn es stehen verschiedene starke Persönlichkeiten zur Auswahl.

Ja, mit etwas Wehmut

Die interne Diskussion der CVP-Mitglieder zeigte, dass der Stellenwert des «C» als Symbol für «christlich» nach wie vor eine grosse Relevanz geniesst. Das «christlich» steht dabei für die Werte, welche unsere Politik prägen. Es muss allerdings zur Kenntnis genommen werden, dass es der Partei all die Jahre nicht gelungen ist, das Vorurteil einer religiös geprägten Partei wegzubringen und den Negativtrend zu stoppen: «die CVP gewinnt zwar auf eidgenössischer Ebene die meisten Abstimmungen, verliert aber bei Wahlen. So sahen es die Mitglieder als richtig an, dass die Namensänderung ein wichtiger Schritt für die Zukunft ist, ebenso die geplante Stärkung der «Mitte». Deshalb entschieden die Anwesenden mit einem Ja-Stimmenanteil von 84 %, dem Grundsatzentscheid zu einer Fusion mit der BDP unter neuem Namen zuzustimmen, wenn CVP und BDP dies auf eidgenössischer Ebene beschliessen. Präsident Peter Landolt dazu: «Das ist eine Chance! Auch unter neuem Namen ändern sich unsere bisherigen Werte nicht. Wir politisieren auch in Zukunft auf dieser Basis: Ziel bleibt eine anständige, ausgewogene, konsens- und lösungsorientiete Politik auf allen Ebenen. Die BDP ist dabei der richtige Partner, auch sie politisiert seit jeher so.» Nachdem nun der Grundsatzentscheid (Verlobung) gefällt ist, können die Verhandlungen mit der BDP fortgesetzt werden. Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll dann die Fusion (Heirat) vollzogen und die neue Partei «Die Mitte» Glarus rückwirkend auf den 01. Januar 2021 gegründet werden.

Die «kleine Kammer» auf Besuch bei der CVP

Die Ständeräte Mathias Zopfi und Dr. Thomas Hefti stellten in einem Streitgespräch die Konzernverantwortungsinitiative (Volksinitiative «für verantwortungsvolle Unternehmen – zum Schutz von «Mensch und Umwelt») vor. Im Pro- und Kontra wurden Fakten und Argumente aufgezeigt. Beiden Referenten wiesen auf die Menschenrechte und zum Teil gravierende Missbräuche in anderen Ländern hin, Kinderarbeit und ein unsorgfältiger Umgang mit der Umwelt seien ein «No go».  Das Losungswort: «Verantwortung tragen». Die Frage ist nur, welcher Weg dazu der richtige ist, der Gegenvorschlag des Parlaments oder der der Initiative.  Nach einer ausgiebigen Diskussion entschied sich die CVP für Stimmfreigabe. Anders bei der Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten». Diese wurde durch Daniel Aebli, Präsident Glarner Pensionskasse, präsentiert und die «Nein-Parole» einstimmig beschlossen.

Daniela Gallati-Landolt

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