Mehr Energie und Erfolg

Rund um die Uhr im Einsatz: Die KVA Linth. (Foto: zvg)

Die KVA Linth blickt trotz Coronavirus-Pandemie auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit einem Reingewinn von gut 500000 Franken zurück. Mit diversen Projekten arbeitet sie daran, ihre Energieabgabe und CO2-Bilanz kontinuierlich zu verbessern – unter anderem mit einem weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes.

Die KVA Linth hat ihr Geschäftsjahr 2019/2020 positiv abgeschlossen und weist einen Reingewinn von 513684 Franken aus. Der Betriebsertrag stieg im Vorjahresvergleich leicht um rund 178000 Franken und betrug 21,02 Mio. Franken.

Die Einnahmen aus den Verbrennungsgebühren lagen bei 14.78 Mio. Franken und damit mehr als eine halbe Million Franken über dem Budget. Übertroffen wurden die Erwartungen auch bei den Erträgen aus Stromverkauf, Fernwärme (+13.0 %) sowie im relativ neuen Geschäftsfeld der Flugaschenwäsche. Trotz Pandemie blieb der 24-Stunden-Betrieb bis dato sichergestellt. Anzeichen für einen signifikanten Einbruch des Abfallaufkommens sind zurzeit nicht erkennbar; bei den Einnahmen aus der Stromversorgung ist mit einem Rückgang zu rechnen.

Neue Kredite für Ausbau des Fernwärmenetzes

Mit verschiedenen Projekten will die KVA Linth ihren CO2-Ausstoss weiter reduzieren. Deshalb wird auch das stark nachgefragte Fernwärmenetz stetig erweitert. Um auch die Quartiere mit der CO2-neutralen und lokal produzierten Wärme zu versorgen, wird zuerst der Bau der Hauptleitung vorangetrieben. Mit der Stichstrasse Näfels/Mollis sowie dem Bau der Verbindungsleitung Niederurnen–Näfels wächst der Hauptstrang bis Ende 2021 um weitere 3.5 Trassen-Kilometer in Richtung Süden.

Die Abgeordnetenversammlung vom 26. Oktober 2020 stellt die Weichen für den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes. Zur Abstimmung stehen ein Nachtragskredit von 1.5 Mio. Franken für die Energiezentrale der Fernwärme, ein Zusatzkredit von 570000 Franken für die Erweiterung des Heizwasserspeichervolumens sowie ein Rahmenkredit von 5.6 Mio. Franken für die Erweiterung und Feinverteilung der Fernwärme. Damit ermöglichen die Verbandsgemeinden der KVA Linth, flexibel auf Kundenanfragen einzugehen und das Fernwärmenetz insbesondere von Ziegelbrücke bis Näfels weiter zu verdichten.

Entscheid über Gewächshäuser Corona-bedingt vertagt

Einen Teil der Abwärme aus den Verbrennungsöfen möchte die KVA Linth in Zukunft für den Betrieb von Gewächshäusern nutzen. Damit würde das Unternehmen seine Energieeffizienz weiter steigern und einen weiteren Beitrag zur Schonung von Ressourcen leisten. Die geplanten Gewächshäuser zwischen Niederurnen und Bilten sollen von einem externen Produzenten betrieben werden. Die Realisation der Gewächshäuser setzt eine Umzonung des Grundstücks voraus, die in der neuen Nutzungsplanung II der Gemeinde Glarus Nord verankert ist. Eine entsprechende Abstimmung an der Gemeindeversammlung musste Corona-bedingt auf nächstes Jahr verschoben werden.

Abscheidung, Nutzung und Lagerung von CO2

Ein weiteres Projekt zur Verbesserung der CO2-Bilanz verfolgt die KVA Linth zusammen mit dem KVA-Dachverband VBSA und dem «Sus.lab» der ETH Zürich. Im Vordergrund steht die Abscheidung von CO2 direkt in der KVA und die anschliessende Nutzung oder Lagerung dieses CO2. Die KVA Linth prüft zurzeit die Kosten und Risiken für eine CO2-Abscheideanlage in Niederurnen. Die Projektpartner befassen sich mit Logistik, Nutzung und Lagerung des CO2.

Planungsarbeiten für Erneuerungsprojekt laufen auf Hochtouren

Im Rahmen eines umfangreichen Erneuerungsprojekts will die KVA Linth den älteren der beiden Öfen sowie weitere Anlageteile ersetzen, die ungefähr 2025 ihr Lebensende erreichen. Die aktuell sehr tiefen Emissionen der Anlage sollen beibehalten oder weiter reduziert werden, die Energieeffizienz der Anlage soll gesteigert werden. Das Planerteam der TBF + Partner AG hat seine Arbeit aufgenommen, dazu gesellen sich die Subplaner Ramboll (Verfahrenstechnik) und seit Anfang 2020 tbf-marti ag aus Schwanden (Bauplanung). Die Planungsarbeiten laufen auf Hochtouren mit dem Ziel, den Betrieb der KVA während des Umbaus aufrecht zu erhalten.

pd.

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