Wieder auf gesunde Beine

Das Kantonsspital Glarus (KSGL) befindet sich in einer anspruchsvollen finanziellen Lage. Ziel der mit grossem Augenmass eingeleiteten strukturellen Konsolidierung ist es, dass das für die regionale Versorgung zentrale Spital rasch wieder gesund wird und unabhängig bleibt. Ein sorgfältig aufgegleister Massnahmenplan ist in enger Absprache mit dem Kanton etabliert und greift bereits punktuell. Trotzdem kommt es im Personalbereich nebst der normalen Fluktuation zu Entlassungen.

Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat haben frühzeitig ein umfassendes Massnahmenpaket eingeleitet. Diese Massnahmen greifen sukzessive, auch erholen sich die im ersten Halbjahr drastisch gesunkenen Fallzahlen allmählich. Trotz zurückhaltender Neu- oder Nachbesetzung von Stellen kommt das KSGL nicht um eine Stellenreduktion herum. Geplant ist eine strukturelle Reduktion über das ganze Spital von bislang 493 Vollzeitäquivalenten (FTE) auf 457 FTE. Damit erreicht das KSGL jenes Volumen, das vergleichbare Spitäler in der Schweiz kennen. Den grössten Teil kann das KSGL über die normale Fluktuation auffangen. Einzelne Kündigungen sind jedoch trotzdem notwendig. Davon sind 12 FTE bzw. 20 Anstellungsverhältnisse betroffen. Ein freiwilliger Sozialplan ist eingerichtet worden.

Verschlankung auf gesundes Mass
«Im Kern geht es darum, für unser Spital die angemessene Grösse zu definieren und den Wandel von stationär zu ambulant konsequent zu vollzie­-hen. Eine Verschlankung auf ein gesun­des, betriebswirtschaftlich vernünftiges Mass ist angezeigt. Dabei gilt es, die hohe medizinische Qualität und Versorgungssicherheit für die Glarner Bevölkerung jederzeit zu gewährleisten. Bis 2025 wollen wir zu einem ausgeglichenen Finanzhaushalt zurückkehren», erklärt Arnold Bachmann, Verwaltungsratspräsident des KSGL. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung wählen dabei ein schrittweises Vorgehen. Das langfristige Ziel ist, den Anteil der Personalkosten am Gesamtumsatz von heute 67,9 Prozent auf das schweizerische Mittel von gegenwärtig 64,5 Prozent anzugleichen. Die angestrebte Verschlankung greift vollumfänglich im Jahr 2025. Für 2024 rechnet das KSGL mit einem Gesamtdefizit von 2,34 Mio. Franken, für 2025 ist kein Defizit mehr geplant.

Ausbildungsoffensive weiterführen
Bei den Löhnen kommt es trotz angespannter finanzieller Lage zu den anfangs des Jahres angekündigten strukturellen Lohnanpassungen für einen Teil der Mitarbeitenden in der Hotellerie. Die Teuerung hat sich verlangsamt, deshalb erfolgt heuer kein automatischer Ausgleich. Mittelfristig sind weitere Lohnanpassungen und finanzielle Anreize geplant, sobald das KSGL wieder finanziell konsolidiert ist. Dies betrifft Nacht-, Feiertags- und Wochenendzulagen, Einspringprämien sowie Funktionszulagen. Zudem setzt das KSGL seinen Ausbildungsfokus zur Umsetzung der Pflegeinitiative konsequent fort und geht gegenüber dem Kanton massiv in Vorleistung: Rund 78 7000 Franken investiert das KSGL nächstes Jahr zusätzlich in Zuschüsse für Zusatzausbildungen in der Grundpflege, für Nachdiplomstudiengänge sowie für die neue MPA-Ausbildung. l

pd.

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