Linthal: Gruppenausstellung und Stairs Art

Schwarze «Fäden» führen in der ehemaligen Textilfabrik in Linthal die Besucherinnen und Besucher zur Ausstellung «Dem Raum ein Boden». (Foto: Ruedi Kuchen)

Wenn Räume leer sind, wenn zwischen Wänden, Decke und Boden nichts ist, weckt das Erinnerungen oder schafft neue Ideen. Die Gruppenausstellung der Linthkraft Stiftung in Linthal spielt mit einem grossen Raum in der ehemaligen Textilfabrik.

Die Linthkraft Stiftung betreibt ein eigenes Kraftwerk, wodurch sie in der Lage ist, verschiedene Räumlichkeiten auf ihrem Grundstück für diverse Aktivitäten zur Verfügung zu stellen.

Eine davon ist aktuell die Gruppenausstellung «Dem Raum ein Boden, welche Werke von Lisa Eikrann, Lotte Müggler, Rahel Opprecht, René Amstalden und Dominic Hartmann präsentiert.

Zur Ausstellung im oberen Stockwerk gelangt man über das neu gestaltete Treppenhaus. Dominic Hartmann hat dieses als Teil eines Auftrags der Stiftung unter dem Namen «Stairs Art» mit handbreiten, schwarzen Linien, die an der Wand nach oben klettern, gestaltet. Dabei kreuzen sich diese Linien und brechen sich in Nischen. Zwischen ihnen sind Bilder, direkt auf die Wände gemalt, dreieckige, runde und rechteckige Flächen mit zahllosen Farbtupfern. Das Zusammenspiel von Linien und Bildern verleitet dazu, nicht auf die Treppenstufen, sondern nach oben zu schauen und führt so zu einem lebendigen Raum. Hartmann nimmt damit Bezug auf die Vergangenheit der Textilfabrik, wie er während der Vernissage erklärt.

Bilderinseln
Oben gelangt man in den Saal drei mit der Gruppenausstellung der fünf Kunstschaffenden. Wo sonst Rollerblader oder Firmenessen die grosse Bodenfläche nutzen, bestimmen jetzt zahlreiche Inseln den Raum. Sie bestehen aus Bildern, grossen, kleinen, quadratischen, rechteckigen, nach Farben gruppiert. Diese Bilderinseln machen den grauen Boden zu einem grossen Bild. Während man im Treppenhaus den Linien folgend nach oben schaute, ist hier der Blick nach unten gerichtet. Man fliegt über eine Landschaft und entdeckt Welten: Rebberge, verschlungene Pfade, roten Mohn, Kräuter, eine Sonne oder einen Skorpion. Dazwischen liegen weisse Flächen, freie Räume. Sie bringen Ruhe ins bunte Bild.

Mit ihren Werken im Treppenhaus und im Saal ist es den Kunstschaffenden gelungen, die Strenge aus der nüchternen Fabrikhalle zu vertreiben und die Besucher auf eine Entdeckungsreise mitzunehmen.

Fredy Bühler

Die Gruppenausstellung «Dem Raum ein Boden» ist geöffnet am Samstag, 20. Mai von 10.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag, 21. Mai von 10.00 bis 17.00 Uhr.

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