Fröhliche Weihnacht überall

Atemberaubende Bilder vom Glarnerland: aufgenommen von Sandra Lander. (Foto/Video:FJ)

Zwei Megatrends haben im Glarnerland Einzug gehalten: Jener zum regionalen Einkauf und der zum Selbermachen. Der FRIDOLIN sprach mit der selbstständigen Innenarchitektin und Fotografin Sandra Lander, die im Lockdown ihre Kreativität weiterentwickelte.

Nicht weniger als sechs der Landschaftsaufnahmen im neuen FRIDOLIN-Sagenkalender 2023 hat Sandra Lander-Dieffenbacher beigesteuert. Sie zeigen das Glarnerland autofrei und als weitgehend unberührte Landschaft voller Naturmagie, voller immer neuer Ausblicke, voller Schönheit. «Ich liebe es, schöne Dinge ins rechte Licht zu rücken und Unschönes eher verschwinden zu lassen», so Lander. Zum ersten Mal verkaufe sie dieses Jahr ihre Bilder, Karten, Puzzles und Kalender am Weihnachtsmarkt – jenem von Mollis.

Für alle
Während sie erste Ansichtskarten und Kalender drucken liess, «entdeckte» Lander, die mit ihren Bildern auch Arztpraxen einrichtet, in ihrem näheren Umfeld das Bedürfnis nach Aufnahmen der Glarner Natur, die nicht ausschliesslich digital existieren – also in Form von Pixeln auf einer Festplatte – sondern die man sich auch an die Wand hängen kann. Während viele Schweizerinnen und Schweizer rund um den «Black Friday» online nach dem neusten Smartphone oder günstigen Kameras jagten, stellte sie die «Produkte» von ihren Kamera-Ausflügen in die umgebenden Berge auf der Betonsitzmauer neben dem Schulhaus aus: ein bezauberndes Panorama des Glarner Winters.

Regional produziert
Und sie ist nicht die Einzige, die auf dem Kopfsteinpflaster neben dem Schulhaus ihrer Kreativität Ausdruck gibt: Neben ihr verkauft eine Frau selber gemachte Kosmetik und Seifen, auf der anderen Seite gib es Schmuck. Am Stand der Leuzingers aus Beglingen kann man frisch gepressten Most probieren, daneben gibt’s Essbares und Selbstgemachtes von einem Hofladen, oben an der Treppe Wurst und Käse vom alpguät-Lädeli. Der Augenschein zeigt: eine wachsende Zahl von Profis und Amateuren aus der Region tritt am Dorfmarkt in Kontakt mit der Bevölkerung, die es liebt, durch die Stände zu streifen und auszuprobieren, ein bisschen Marketing, ein bisschen Verkauf und eine ganze Menge sozialer Kontakte.

Breit gefächert
Denn bereits das vergangene Erster-Advent-Wochenende stand im Glarnerland ganz im Zeichen von Weihnachten: In Netstal und Näfels kam schon der «Chlaus» und in Niederurnen, Mollis, Schwändi und Schwanden war zudem Weihnachtsmarkt. In Schwanden waren besonders die Dorfvereine aktiv, die Pfadi servierte Suppe und Punsch. In Elm wird am dritten Adventswochenende Markt sein und am Freitag, 2. Dezember, kommt der «Chlaus» samt Markt nach Oberurnen. Gleich vier Tage, vom Donnerstag, 1., bis Sonntag, 4. Dezember, dauert diesmal der Weihnachtsmarkt in Glarus, wo sich – so die Verantwortlichen – noch nie so viele Anbieter für Marktstände meldeten wie heuer. Das verspricht ein regionales Shoppingerlebnis für Gross und Klein. Umrahmt wird das Geschehen dort von den Chlausumzügen Ennenda (Samstag, 3. Dezember), Glarus (Montag, 5. Dezember) und Riedern (Dienstag, 6. Dezember), an denen selbst gebastelte Iffelen und Laternen, aber auch Glocken und Feuerfackeln für Stimmung sorgen werden.

Autofrei
Dabei werden natürlich die Dorfkerne und die Zugwege – teilweise durch die Polizei, meist von lokalen Helfern – autofrei gehalten, damit Kinder und Erwachsene den Anlass unbeschwert geniessen können. Selbst auf dem Zaunplatz wird für diese vier Tage höchstens der Quad vom Nikolaus parken. Das gibt allen – auch jenen, die Mühe haben, sich den riesigen Platz dauerhaft autofrei vorzustellen – die Möglichkeit, ihn – nach Landsgemeinde, Sound of Glarus und Viehmarkt – schon wieder ganz ohne Durchgangsverkehr, dafür zusammen mit vielen anderen zu erleben.

Was gefragt ist
Natürlich hat jeder Markt seine Eigenheiten und er richtet sich nach den Infrastrukturen vor Ort. In Mollis oder Schwändi wird die Mehrzweckhalle genutzt, in Schwanden oder Elm die Strasse und in Glarus eben neu der einmalig schöne Zaunplatz, der von stattlichen Häusern mit weihnachtlich geschmückten Fenstern gesäumt ist. Ganz abgesehen von den Plänen also und von den politischen Ideen sind positive Erlebnisse gefragt. Sowohl jenes vom unbeschwerten Marktgeschehen wie jenes von der unberührten Glarner Natur.

FJ

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