Von der Maske zur Maske

Christian und Daniela Jacober als Models mit Maske und Maske. (Foto/Video: FJ)

Für die einen ist es der Wechsel von der Pandemie in die Endemie – da steckt das Ende ja schon drin –, für die anderen ist es der Wechsel in die fünfte Jahreszeit und damit der Wechsel von der Hygienemaske zu der Larve, die sie freiwillig aufsetzen. Der Bund lässt durchblicken, dass er die Massnahmen lockern will. Doch was bedeutet das für die Fasnacht im Glarnerland?

Die Meldungen schlugen am 8. Februar fast gleichzeitig ein: Der Regierungsrat legte seinen Bericht zur Krisenbewältigung vor und er will die Coronamassnahmen in einem Schritt aufheben. Die Zertifikatspflicht soll fallen, Testen ist bloss noch im Gesundheitswesen nötig und – tadaa – die Maskentragpflicht soll aufgehoben werden. Ganz ähnlich sehen das alle anderen Kantone, die mit «ja – aber» sofort öffnen wollen. D.h. sie wollen z.B. im öffentlichen Verkehr die Maskenpflicht beibehalten. Es ist zwar kaum zu erwarten, dass irgendwann irgendjemand vor ein Mikrophon tritt und die Pandemie offiziell zur Endemie erklärt, aber einige Medien sehen im 17. Februar so etwas wie einen Tag der Befreiung.

«Wenn nicht jetzt…
…wann dann?», heisst es im bekannten Karnevalslied und richtig, da war doch noch was. Nämlich die Fasnacht, die bekanntlich im Glarnerland dank Herrenfasnacht und alter Fasnacht gleich zwei Wochen dauert, also offiziell vom SchmuDo am 25. Februar bis zum Fasnachtssonntag der alten Fasnacht am 6. März, der dann auch noch – tadaa – mit dem Fridlistag zusammenfällt. Landesstatthalter Benjamin Mühlemann, der dem Departement Finanzen und Gesundheit vorsteht, geht auch davon aus, dass die allermeisten Massnahmen jetzt wegfallen. «Wenn jetzt Fasnacht vor der Tür steht, gibt’s nichts anderes, als sich so zu verhalten, wie man sich immer verhalten hat: Hygienemassnahmen einhalten, Hände waschen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist.» Die Situation in den letzten Wochen sei eine ganz andere geworden und – wenn die Massnahmen fallen – solle man sich auch bewegen dürfen. Das heisst soviel wie: Wer will und sich dort sicher fühlt, darf durchaus an der Fasnacht teilnehmen. «Selbstverantwortung» bleibt das Gebot der Stunde.

Umzug, Parade, Marsch
Hinter den Kulissen sind aber die eingefleischten Fasnächtlerinnen und Fasnächtler im Hinblick auf die möglichen Freiheiten bereits in den Startlöchern. Der Maskenball Fröschäfriitig in der Büelturnhalle Niederurnen ist angekündigt, zwar derzeit noch als Anlass 2G+ und mit einer Aussenbar, aber man kann nie wissen. In Glarus lautet das Motto «wir machen was, wenn wir dürfen». Am Samstagnachmittag ist in der Geisterbar auf dem Rathausplatz ein Kindermaskenball geplant, am Sonntag, 6. März, soll es auf dem Zaunplatz eine grössere Veranstaltung geben, was halt geht. Etwas weiter aus dem Fenster lehnt sich die Geltengesellschaft in Näfels, welche für ihre geplanten Events Gesuche bei der Gemeinde Glarus Nord eingereicht hat. Die traditionelle Aalöschete mit Maskenball und Nachtumzug wird zwar nicht stattfinden – sie hätte zwei Tage nach dem vermutlichen «Freedom Day» organisiert werden müssen. Zu kurzfristig. «Aber 2021 gab es ja einen Geisterumzug», sagt Martin Fischer, Präsident OK Fasnacht. Will heissen: man könnte ja, wenn man wollte, trotzdem… einfach als Geist verkleidet. Alle weiteren Fasnachtshighlights dagegen sind planmässig vorgesehen.  

Jekami
Am SchmuDo, 24. Februar, spielen die «Chällerrattä» auf dem Turnhallenplatz, am Samstag, 26. Februar, spielt dort im Festzelt das Trio Hirzligruess auf und die Fasnachtsparade am Sonntag, 27. Februar, steht unter dem Motto: «Jede cha a dr Parade mitlaufe». Sie startet bei Stüssi Nutzfahrzeuge und führt über Risi und Herrenweg zum – tadaa – Turnhallenplatz. Damit bekommen Familien, die gerne einmal mitmachen wollen, aber auch alle Guggen und Gruppen die Möglichkeit, mitzutun. Auf einen Eintritt wird verzichtet, «Spontan drbii» bedeutet, man darf etwas geben, muss aber nicht. Nach der Parade haben die Kinder im Hotel Schwert Kindermaskenball mit DJ Almstyle. «Wir wissen nicht, wieviele kommen», sagt Martin Fischer, «wir wissen zwar, etwas geht, aber was wirklich kommt? Keine Ahnung!»

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