Die Patrouille Suisse über Glarus

Die Patrouille Suisse gibt es im Glarnerland bald wieder zu bestaunen. (Foto: wie/Video: Fabio Lutz)

Am vergangenen Montag, dem 23. August, flog die Patrouille Suisse über Mollis. Die Piloten absolvierten ein Training zur Vorbereitung auf das 25-Jahre-Hunter-Jubiläum vom übernächsten Wochenende. Der Fridolin durfte exklusiv einen Tag lang Kommandant Nils «Jamie» Hämmerli über die Schulter schauen.

9.15 Uhr, Militärflugplatz Emmen – Treffpunkt beim roten Tower. Oberstleutnant Nils Hämmerli begrüsst die geladenen Gäste. «Das ist doch ein super Start in die Woche.» meint er lachend. Er wird recht behalten. Denn in den Genuss eines solchen Montages kommen nicht viele. Nach einem Kaffee geht’s mit der Porter nach Mollis. Die Überführung dauert etwa 20 Minuten und somit gerade noch rechtzeitig. Denn kaum gelandet rauschen die rotweissen Jets bereits heran. Nils Hämmerli, den alle in Anlehnung an James Bond «Jamie» nennen, überwacht das Training vom Boden aus, gibt Anweisungen und kommuniziert mit den sechs Piloten. Daher war das Timing auf die Minute genau richtig. Beinahe 30 Minuten düsen die sechs Tiger über den Schaulustigen vorbei und zeigten ein wahres Spektakel. «Das Wetter ist nicht optimal, wir können einige Figuren nicht vorführen. Hoffentlich sieht es am 4. September besser aus», meint «Jamie» nach dem Training.

Wichtige Trainingseinheit
Die Patrouille Suisse besteht aus sechs Piloten, die ausser dem Leader, der Major ist, alle den Rang eines Hauptmanns bekleiden. Aktuell sind das Michael «Püpi» Duft, Serim «Salim» Wetli, David «Pepe» Pereira, Claudius «Mac» Meier, Lukas «Bigfoot» Nannini und Martin «Jaydee» Schär. Man sei froh, könne man noch vor dem Flugevent in Mollis trainieren. Für zwei Piloten war es im Glarnerland nämlich eine Premiere. «Die steilen Berge schränken den Platz ein. Es ist wichtig, dass die Piloten die Gegebenheiten kennen.» erklärt der Kommandant. Denn die Tiger-Jets fliegen je nach Formation auf bis zu drei bis vier Meter Abstand – notabene bei 800 bis 900 Stundenkilometern. Die Piloten markieren Fixpunkte auf der Karte, um sich daran zu orientieren und die Manöver zu timen. Mit der Trainingssession war Hämmerli durchaus zufrieden. «Beim Debriefing am Nachmittag müssen wir noch einige Punkte besprechen. Für das Jubiläum sind wir aber bereit.»

Videoanalyse am Nachmittag
Zurück in Emmen stand nach dem Mittag das Debriefing an. Dabei geht es um die Analyse des Fluges. Die Piloten sprachen einige Punkte an, die es zu verbessern gibt. Dann gab «Jamie» sein Feedback aus Bodenperspektive. Die Trainings werden jeweils von Heiko Liebherr aufgenommen, um die Analyse möglichst gründlich durchführen zu können. Es war auffallend, wie verschworen und ernsthaft die Truppe das Debriefing durchführte. Mal flog einer etwas zu tief, mal war einer zu weit draussen oder etwas zu schnell. Doch man war sich einig, dies ohne grössere Umstände anpassen zu können. Es wurde an Details gefeilt, die unter dem Leitsatz der Patrouille Suisse «Präzision – Sicherheit – Perfektion» betrachtet wurden. 

Eine eingeschworene Truppe
Zum Abschluss wurde eine Tiger besichtigt und für die PS-Crew stand ein kleines Foto-Shooting an. Die starke Verbundenheit der Piloten fiel schon den ganzen Tag auf. Sie verstehen sich in der Luft und auf dem Boden blind. «Das ist ein essenzieller Punkt» meint Nils Hämmerli. «Die Piloten führen sehr anspruchsvolle Manöver durch und müssen sich verstehen und aufeinander verlassen können.» Bei dem Foto-Shooting mahnten sie etwas an Rockstars, die sich den Hype gewohnt, aber dennoch absolut bodenständig sind.

Spektakel sorgt für glückliche Gesichter
In Mollis waren schon beim Training zahlreiche Zuschauer zugegen. Ob dem Flugspektakel waren alle begeistert und die Freude war förmlich spürbar. Unzählige Fotos wurden geknipst und es wurde angeregt diskutiert. Es kann von einer gelungenen Hauptprobe für das Hunter-Jubiläum gesprochen werden. Zudem warten noch weitere aviatische Leckerbissen auf die Gäste, die sich diesen Flugevent nicht entgehen lassen. Am Ende des Tages hatten die ersten Worte von Nils «Jamie» Hämmerli dann Gewicht bekommen: Das war tatsächlich ein super Start in die Woche.

Fabio Lutz


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