Auf dem orangen Teppich

Vor dem renovierten Zentrum Glärnisch: Marktleiterin Rita Hüppi (links) und Jörg Blunschi, Geschäftsleiter Genossenschaft Migros Zürich. (Foto/Video: FJ)

Die Mitteilung der GfK-Handelstagung 2021 und die Eröffnung des Migros im Zentrum Glärnisch fielen beide auf den Mittwoch, 16. Juni. Während die GfK für den Detail-, Online- und Versandhandel von stabilen Verhältnissen berichtet, wurde das Zentrum Glärnisch in Glarus so erneuert, dass ein Marktplatzgefühl entsteht. Der FRIDOLIN war mit dabei.

«Rückblickend hat die Coronavirus-Pandemie im Detailhandel in vielen Bereichen als Katalysator gewirkt. Die Zeichen für den Detailhandel stehen 2021 total auf Stabilität nach einem bereits sehr starken Vorjahr. Die Schweizer Bevölkerung möchte auf entschleunigende Aspekte aus dem ‹Lockdown›, wie Heimlieferung und Online-Shopping, auch in Zukunft nicht verzichten.» Diese drei Sätze aus der Medienmitteilung der GfK-Handelstagung decken sich mit dem ersten Eindruck im Migros Zentrum Glärnisch.

Alles neu macht der Juni

Während die Ladeninnengestalter – termingerecht zur Eröffnung – den Kundinnen und Kunden den orangen Teppich ausrollten, konnte Angela Genhart, stellvertretende Marktleiterin, die Medienvertreter durch den neuen Migros führen. Vieles davon hat der Juni neu gemacht: Das Restaurant ist Richtung Bahnhofsgebäude gerückt und hat jetzt einen Aussenbereich mit 40 Plätzen. Rundherum wird gerade geteert und es werden Bänke aufgestellt, doch schon bald soll die Zone beim Bahnhof, welche – so Gemeindepräsident Christian Marti – bis vor kurzem eine betonierte Verkehrsanlage war, zur Begegnungszone werden. Dies gelingt, weil SBB, Genossenschaft Migros Zürich und die Gemeinde hier am selben Strick in dieselbe Richtung ziehen.

Auf Glarus massgeschneidert

Bei Migros hat man sich genau auf die Anforderungen der Kundschaft ausgerichtet und ist überzeugt, hier in Glarus einen Markt zu präsentieren, der erfolgreich sein wird. Zwischen Migros Zürich und Glarus gab es, so Jörg Blunschi, Geschäftsleiter der Genossenschaft Migros Zürich, schon immer enge Kontakte. So wird auch ihr Genossenschaftsrat bis 2024 von Daniel Schindler aus Glarus präsidiert. Die Migros setze sich ein für die Lebensqualität der Menschen im Kanton, der Markt in Glarus sei auch speziell auf die Bedürfnisse hier ausgerichtet. Einerseits im Frischebereich, wo jetzt – fast wie in einer Markthalle – von der Bäckerei über die Gemüse- und Früchteabteilung bis zum Metzger, zum Fischhändler und zur Käsetheke flaniert werden kann. Anderseits könne man hier traditio- nelle Sortimente aus dem Non-food-Bereich, welche oft im Online-Handel gekauft werden, ebenfalls modern präsentieren, ohne abgehoben zu wirken.

Stabiles Team

Obwohl während des Umbaus nur gerade 14 bis 20 Mitarbeitende des vorher 64-köpfigen Teams in Glarus arbeiten konnten, sind jetzt sogar 67 Personen hier beschäftigt. Trotz «Lockdown» blieb man also stabil und konnte auf viele langjährige Mitarbeitende zählen. Natürlich wurde mit dem Umbau auch den neuen digitalen Bedürfnissen Rechnung getragen. Online-Bestellungen mit PickMup, Reinigungsaufträge mit Textilfresh App, Self-Scanning und Self-Checkout – all das kommt eilig Einkaufenden entgegen. Wer lieber an die traditionelle Kasse geht, findet diese mit der Verkäuferin seines Vertrauens besetzt. Übersichtlicher und heller ist der Markt, zugleich gelangt man jetzt direkt in den Denner und ebenso direkt in die Begegnungszone wie auch ins Obergeschoss mit dem erweiterten Sortiment von m electronics, SportXX, Do it+ Garden und Micasa und dem Blick auf die Terrasse, wo die Mitarbeitenden ihre Pause machen können. Keine Pause hatte der 92-jährige Ford-TT- Lastwagen mit den Retro-Produkten Seife und Hörnli, welcher während der Eröffnung in Glarus gastierte. Christian Marti und Baudirektor Kaspar Becker schnitten das rote Band durch, Sandra Aeberli und Rosa Leone vom «ReVier» in Ennenda bekamen einen Scheck über 5000 Franken aus dem Migros-Kulturprozent, und die Konsumenten? Ein Drittel von ihnen möchte in Zukunft Heimlieferung noch intensiver nutzen, ander- seits möchten 75 Prozent wieder öfter in den stationären Handel gehen, weil ihnen das physische Einkaufserlebnis wieder wichtiger ist. Das mag gegenläufig wirken, aber dafür ist das Zentrum Glärnisch gerüstet.

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