Der Berglistüber bekommt einen Preis

Kaspar Luchsinger und Thomas Rageth nehmen den Post-Förderpreis für den Berglistüber entgegen. (Fotos: FJ)

Am Dienstag, 15. Juni, empfingen Projektleiter Thomas Rageth, Gemeinderat Kaspar Luchsinger und Adolf Tschudi, Departement Wald und Forstwirtschaft, Glarus Süd, die Vertreterinnen vom Verband Schweizer Wanderwege und der Schweizerischen Post an einer touristischen Perle am Klausenpass: Dem Wasserfall Berglistüber. Die Gemeinde hatte den Zugang sichern lassen, dafür gab es den Post-Förderpreis von 15000 Franken.

65000 Kilometer Wanderwege gehören zum Schweizer Wanderwegnetz. 650 Kilometer davon unterhält allein die Gemeinde Glarus Süd, was jährlich zwischen 300000 und 650000 Franken kostet. Gerade einmal rund 300 Meter mussten auf dem Weg vom Restaurant Bergli zum Wasserfall Berglistüber gesichert und ausgebaut werden, was einige 10000 Franken kostete. Dafür kommt man jetzt auch in den Adiletten zum Naturwunder.

Familienfreundliche Perle
Den Preis hat das Ausbauprojekt beim Berglistüber deshalb bekommen, weil dieses Wanderziel auch für Familien und mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar ist und weil der spektakuläre Wasserfall Kinderaugen zum Glänzen bringt. Wegen der Neuen Medien, so Gemeinderat Kaspar Luchsinger, hatte dieses eindrückliche Objekt grosse Bekanntheit bekommen. Schon er sei in der Schule mit Lehrer Kamm vor 50 Jahren jeweils auf Schulreise zu diesem Wasserfall gegangen. Der Zugangsweg allerdings war inzwischen durchfeuchtet, schmal und abschüssig – kein Reiseziel mehr für sicherheitsbewusste Lehrpersonen. «Das war der Grund, weshalb die Gemeinde hier investierte, aus einem Wandertipp für Insider soll ein Hotspot werden. Da Wandern inzwischen der beliebteste Schweizer Sport ist, sollen die Gäste die Natur auf einem guten Weg besuchen können», so Luchsinger.

Schutz und Sicherheit
Adolf Tschudi unterstrich, dass man die Sicherheit des Zuganges steigern wollte, auch wegen der steigenden Besucherzahl. Diese Arbeiten wurden durch den Forst und die Werkbetriebe, aber auch durch Freiwillige, den Zivilschutz und Asylbewerber geleistet. «Er sollte auch für Schulklassen von 30 Personen sicher erreichbar sein.» So wurde von der Gemeinde zusammen mit der Fachorganisation Glarner Wanderwege 2018 Thomas Rageth als Projektleiter eingesetzt. Zuerst habe die Gemeinde mit den privaten Liegenschaftsbesitzern Dienstbarkeitsverträge abgeschlossen danach ging das Projekt unter der Verantwortung der Gemeinde seinen Weg durch die Amtsstellen des Kantons. Man habe, so Tschudi, hier seltene Moose gefunden, etwa Entodon schleicheri, das zu den Zwischenzahnmoosen gehört, von denen es in Europa nur gerade zwei Arten gibt. Im April 2021 kam dann endlich die Baubewilligung und bereits ist der Weg fertiggestellt. Schon bald soll am Eingang beim Restaurant Bergli auch ein Wurststand stehen und für Frequenzen von der Klausenpassstrasse her sorgen.

Den Normen gemäss
«Wenn die Leute hierhergebracht werden», so Rageth, «müssen auch die entsprechenden Normen eingehalten werden. Also suchten wir einen Ausbau, der in die Landschaft passt.» So wurde der Weg verbreitert und nach dem Stand der Technik mit Metallzäunen gesichert. Die Bäche wurden drainiert. Insbesondere die Steinplattform, von der das Naturschauspiel zu bewundern ist, wurde im Boden verankert und gesichert. Dies war zwar auch ein Kritikpunkt des Landschaftsschutzes, aber Fritz Marti, Präsident Glarner Wanderwege, zeigte sich überzeugt, dass man hier das richtige Mass gefunden habe. Dario Herrmann, Spezialist Events, Kommunikation Post, erklärte, weshalb die Post als Hauptpartnerin der Schweizer Wanderwege seit 2017 mit einem Preis Infrastrukturprojekte fördert, welche insbesondere Familien und Kindern zugute kommen. Zum Schluss würdigte Ulrike Marx, Projektleiterin Schweizer Wanderwege, die 300 kleinen, aber feinen Meter und die Zusammenarbeit mit den Fachorganisationen. Das Projekt Berglistüber habe den Preis in Anerkennung der Qualitätsziele bekommen, die es erfülle. Es sei gut ausgeführt, so dass der Weg jetzt der Kategorie Wanderweg entspricht. Während sie noch sprachen, drängten die ersten Besucher bereits Richtung Berglistüber.

FJ

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