Die hohe Kunst, Mitte zu werden

Präsidieren: Nationalrat und Die-Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister. (Foto: FJ)

Neben dem Vollzug der Gründungsversammlung setzten die beiden Nationalräte und Parteipräsidenten der BDP und der CVP am Mittwoch vor Auffahrt im Schützenhaus Glarus die rhetorischen Akzente. Martin Landolt und Gerhard Pfister zeigten die hohe Kunst einer wahrlich volksnahen Rhetorik, ja Pfisters Rede war zugleich eine geschickte Bewerbung fürs Parteipräsidium der neuen nationalen Partei.

Martin Landolt, der scheidende Präsident der BDP, sagte, er habe kein Gramm von einem schweren Herzen, er sei vielmehr überzeugt, dass dieser Schritt in die Fusion der richtige sei. Es erfülle ihn mit Freude, insbesondere weil er ja auswärts auf nationaler Ebene dasselbe vertrete wie zu Hause. «Wenn man auswärts politisiert, ist man logischerweise weniger oft zu Hause und es besteht die Gefahr, irgendwohin zu rennen, wo einem die anderen nicht mehr folgen können.» Es brauche das Sensorium auch für jene zu Hause. Landolt bedankte sich bei Karl Mächler und Peter Landolt, die er schon früh darüber informierte, dass sich national etwas zusammenbraue. Sie hätten darauf Schritt für Schritt das Zusammengehen vorbereitet. Ebenfalls freue es ihn, dass diese beiden nun einen Schritt zurücktreten, was nicht selbstverständlich sei. Denn wer etwas aufgebaut habe, könnte ja legitimerweise verlangen, es später auch mitzugestalten. Doch es gebe keinen besseren Augenblick für den Generationenwechsel als jetzt und es brauche eine gewisse Weitsicht und Grösse, in diesem Augenblick loszulassen und Platz zu machen für neue Kräfte. «Aber es ist mir wichtig, dass auch im neuen Parteivorstand wieder einer ist, der auf die Jagd geht, und einer, der Landolt heisst.» Es brauche, so Landolt, für so eine Fusion nicht nur die guten Argumente, sondern auch den glücklichen Zeitpunkt, die richtige Konstellation der Kräfte und die richtigen Leute, um sie zu umzusetzen.

Gerhard Pfister, Präsident der CVP und derzeit Präsident von Die Mitte, sprach insbesondere die Mitglieder der BDP an, weiterhin mitzumachen. Wenn es gelinge, die entstandene Dynamik der Fusion mitzunehmen, so können das Ziel erreicht werden, bei den Wahlen 2023 zu den Gewinnern zu gehören. Er würde sich freuen, so Pfister, die Mitglieder der neuen Partei zu vertreten und in die Wahlen zu führen. «Wir beginnen in diesem Herbst bereits mit den Vorbereitungen dafür. Wir werden neue Wählerinnen und Wähler anziehen, ohne die alten zu verlieren, und ich bin überzeugt, wenn wir es packen und 2023 zu den Wahlsiegern gehören, so haben Sie hier aus Glarus dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Denn die Schweizerinnen und Schweizer haben gemerkt, es braucht eine starke Mitte. Deshalb werden sie uns wählen.»

FJ

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