Es geht weiter

Allen Widrigkeiten getrotzt: Kapitänin Tina Lenzinger, Trainerin Thais Camargo und Präsident Peter Aebli vom VBC Glaronia (von links nach rechts) freuen sich auf den bevorstehenden Saisonabschluss. Zum Video: Fridolin+ App downloaden und Foto scannen. (Foto/Video: Fridolin Jakober)

Lange hatte man gehofft, dass die unterbrochene Saison weitergeführt wird. Seit dem 27. Februar 2021 ist nun klar: Die Meisterschaft 2020/2021 wird beim NLB-Frauenteam VBC Glaronia abgebrochen. Die betroffenen Verantwortlichen schauen dennoch positiv in die Zukunft und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

«Natürlich waren wir enttäuscht. Wir haben immer daran geglaubt, dass es weitergeht», sagt Trainerin Thais Camargo auf die Frage, wie sie den Entscheid Ende Februar aufgenommen habe. Dabei wäre der VBC Glaronia voll auf Kurs gewesen, reihte vor dem Unterbruch drei Siege aneinander und standen auf Platz 2 der zweithöchsten Frauenliga.

Eindrückliche Trainingsmoral
Die Moral ist beim NLB-Team intakt. Seit dem vorgängigen Unterbruch wurde bei den Glarner Volleyballerinnen fleissig weitertrainiert. «Die Trainingsmoral hat unter der ungewissen Situation nicht gelitten. Wir hatten halt wirklich die kleine Hoffnung, dass es weitergeht», meint Team-Kapitänin Tina Lenzinger. Dafür brauchte es natürlich ein Schutzkonzept und die Bewilligung fürs Training. Dies wurde vom Verein organisiert und verdient Respekt. Mehr Abmeldungen als normal gab es nicht. Allerdings konnten nicht alle Spielerinnen mit den Auflagen übereinkommen. «Wir hatten drei Spielerinnen, die unter diesen Umständen nicht trainieren wollten, da sie privat mit Risikopatienten Kontakt haben. Das mussten wir akzeptieren und schliesslich haben es auch alle verstanden», gibt Thais Camargo zu Protokoll. Eindrücklich war eine Phase, wo man während zwei Wochen um 7.00 Uhr morgens trainierte. «Alle sind da gekommen – und das trotz Anreise von Zürich oder Arosa. Das hat mich sehr stolz gemacht!», führt die brasilianische Trainerin aus.

Stetige Ziele für die Motivation
Man habe sich – so Camargo – immer neue Ziele gesetzt, damit die Motivation hoch blieb. «Das haben wir nun auch nach dem definitiven Abbruch getan. Es war für unser Team wichtig, damit wir dranbleiben.» Tina Lenzinger fügt an: «Nun ist das Ziel, einen guten Saisonabschluss zu haben und die Motivation für die nächste Saison mitzunehmen, damit wir auch da wieder gut starten können.» Trotz aller Umstände gab es auch Positives: So sei ein Fortschritt bei den Nachwuchsspielerinnen zu beobachten, welche man mehr ins Training der 1. Mannschaft integrieren konnte. Das sei für die Zukunft des Vereins wichtig.

Neue Saison geht man optimistisch an
Auch Vereinspräsident Peter Aebli spricht positiv von dem, was vor Glaronia liegt. Die Verpflichtungen seien beglichen und finanziell stehe man gut da. «Die Sponsoren haben alle ihre Beiträge bezahlt. Leider war unsere Gegenleistung bescheiden, weshalb wir da bestimmt entgegenkommen und eine faire Lösung bieten wollen.»

Die sportliche Planung ist ebenfalls weit fortgeschritten. «Ende Saison ist wichtig, dass man eine gute Stimmung im Team hat und auf dieser Grundlage das Team für die nächste Saison formen kann. Diese gute Stimmung ist definitiv vorhanden.». Das Grundgerüst einer erfolgreichen Mannschaft bilden die Trainerin und die Ausländerinnen, welche schon früh ihre Zusage für die nächste Saison gaben. «Wir werden nächstes Jahr ein gutes Team haben und für die Gegner attraktiv bleiben. Deshalb schaue ich sehr optimistisch in die Zukunft.»

Interne Competition als Abschluss
Ende März steht noch ein Highlight an. Mit einem intern ausgetragenen Event will man den Spielerinnen, Sponsoren und Angehörigen einen würdigen Abschluss der Saison bereiten. Zwar habe man laut Peter Aebli versucht, Gegnerinnen für ein Spiel zu gewinnen. Allerdings laufe im nahen Ausland die Meisterschaft normal weiter, weshalb man sich anders zu helfen wusste. «Wir haben zwei Mannschaften gebildet, die sich getrennt auf diesen Event vorbereiten. Per Livestream können Sponsoren, Angehörige und Interessierte diesen Showdown mitverfolgen. So können wir den Leuten zeigen, was wir geleistet und erreicht haben.» Vorab werden auch die Juniorinnen von Glaronia jeweils gegen die jeweilige Altersstufe von Näfels antreten und so ein kantonales Duell veranstalten. «So haben alle ein Ziel, wo sie darauf hinarbeiten und die verbleibende Zeit effektiv nutzen können», so Peter Aebli.

Die «Glaronia Exhibition» kann live mitverfolgt werden. Der Showdown findet am Samstag, dem 27. März 2021, statt. 

 

Fabio Lutz

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