Gefahrenprävention und Verantwortlichkeit auf Wanderwegen

Gabi Aschwanden und Heidi Marti – Wanderwegbeauftragte für Glarus Süd – bei Markierungsarbeiten am Kistenpass. (Foto: zvg)

Zum Thema Gefahrenprävention und Verantwortlichkeit auf Wanderwegen haben die Schweizer Wanderwege zusammen mit dem ASTRA (Bundesamt für Strassen) ein Leitbild erarbeitet, das in den letzten Tagen veröffentlicht und an der Fachtagung der Fachorganisation Glarner Wanderwege behandelt wurde.

Mit 9000 Unfällen pro Jahr beim Bergwandern in der Schweiz, wovon rund 40 mit Todesfolge ist das Wandern gefährlicher als allgemein angenommen wird. Die Glarner Wanderwege, die von den Gemeinden gegründete Fachorganisation, hat sich in ihrer bisherigen Tätigkeit immer wieder mit dieser Thematik beschäftigen müssen, weshalb sie am 12. Juni im Rathauses eine entsprechende Fachtagung organisierte. Das Interesse an der Veranstaltung zeigte sich am Aufmarsch: Präsident Fritz Marti konnte 25 Verantwortliche der drei Gemeinden und des Kantons begrüssen. Als kompetenter Referent konnte Pietro Cattaneo gewonnen werden. Cattaneo hat als zuständiger Bereichsleiter bei den Schweizer Wanderwegen das neue Leitbild wesentlich mitgeprägt. Er sprach über die Verantwortlichkeiten, die Haftung, über Teilbereiche wie bauliche Vorrichtungen, Signalisation und Naturgefahren. Sein Referat wurde immer wieder unterbrochen durch Nachfragen, gewünschte Präzisierungen und Fallbeispiele der Teilnehmer. Durch die Ausführungen wurde klar, wann bei Unfällen die Gemeinde als Werkeigentümer haftet und wann die Schuld beim Wandernden selbst liegt. Dabei musste auch festgestellt werden, dass die Haftungsfragen keineswegs immer eindeutig beantwortet werden können und oft eine differenzierte Beurteilung nötig ist.

Wegnetz mit 1100 Kilometer

Zur Frage der periodischen Kontrollen wurde möglicher Handlungsbedarf geortet, wobei auch hier auf die Kostenfolgen hingewiesen wurde. Dass die drei Gemeinden gesamthaft jährlich rund eine Million Franken für Unterhalt und Signalisation ausgeben beweist, dass bereits heute viel für die Wanderwege getan wird. Die Zielsetzung, ein Wegnetz von 1100 km Länge in einem Bergkanton mit strengen Wintern und zahlreichen Starkniederschlägen dauernd in gutem Zustand zu erhalten, ist denn auch recht ambitiös. Nach etwas über zwei Stunden Wissensvermittlung war das Soll erfüllt und das neue Leitbild in groben Zügen erklärt. Die Feinbearbeitung wird in den Gemeinden nach Vorliegen des Leitbildes unter Mithilfe der Fachorganisation Glarner Wanderwege erfolgen. Der erwünschte erleichterte Zugang ist durch die Fachtagung gemacht. Wo nicht alle Fragen geklärt werden konnten, versprach die Fachorganisation entsprechende Nachbearbeitung. Fritz Marti

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