Panoramahotel Braunwald: Innovativ mit vier Sternen

Setzen in Braunwald Akzente: Küchenchefin Petra Wieth und Gastgeber Urs Brotschi. (Foto: FJ)

Wer in Braunwald wirtschaftet, muss mit dem Bestehenden arbeiten. Die Kapazitäten der Standseilbahn und die starke Konkurrenz anderer Destinationen verlangen von der Hotellerie Innovationsgeist. Das Vier-Sterne-Panoramahotel will mit Innovationen diese Grenzen des Bestehenden verschieben.

Die Sonntagszeitung vom 5. Oktober widmet dem Märchenhotel Braunwald und seinen Hoteliers Patric und Nadja Vogel eine ganze Seite. Motto: «Disney ist cool, aber waren Sie schon mal in den Schweizer Alpen?» Das Resultat lässt sich sehen: Wo das Braunwalder Hotel früher zu 90 Prozent von den Gästen aus der Schweiz lebte, stammen heute 20 Prozent der Gäste aus dem angelsächsischen Raum und 20 Prozent von überall aus der Welt. Dieses Bild widerspricht wohltuend der SRF-DOK-Sendung vom 25. September, die das «Ringen Braunwalds ums Überleben» schildert.

Die neue Blume im Strauss

Nun könnte man das ja alles mit dem halb leeren oder halb vollen Glas erklären – quasi: Ansichtssache. Tatsächlich aber ist eine gut funktionierende Hotellerie das A und O für den Tourismus «hoch über dem Alltag». Hier ist die Eröffnung des Panoramahotels Braunwald, dort wo einst der «Alpenblick» stand, eine mehr als 12-Millionen-Franken-gute Nachricht. Unternehmer Yavuz Yildiz, Geschäftsführer der YMMO AG, konnte den Neubau realisieren, seit mehr als einem Jahr bereitet Hotelier Urs Brotschi die Eröffnung vom kommenden Samstag vor. Auch er betont das gute bestehende Netzwerk von Hotels in Braunwald – Märchenhotel, Tödiblick, Cristal – und unterstreicht: «Unser Panoramahotel ist eine schöne, neue Blume im Strauss.»

Tatsächlich vermisste man in Braunwald über 15 Jahre lang schmerzlich den zentralen Anbieter bei der Bergstation, die Terrasse mit dem Panoramablick und die fehlenden Hotelbetten. Da ist es eine Freude, dass Gastgeber Brotschi und sein Team das ­Panoramahotel das ganze Jahr über offen halten werden. «Das Hotel soll – mit seiner Terrasse für 150 Gäste – ein Empfangs- und Abschiedsort werden und dies auch in der Nebensaison, etwa für alle, die im November dem Nebel entfliehen, oder im Mai den Bergfrühling erleben wollen. Deshalb braucht es eine effizient organisierte grosse Restauration, die ganzjährig funktioniert. Das ist dann auch für neue Angestellte interessant, da sie berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Jahresverträge bekommen.» Tatsächlich konnte Brotschi alle Stellen wunschgemäss besetzen, was nicht selbstverständlich ist.

Was neu wird

Mit Küchenchefin Petra Wieth hat er eine Frau gefunden, die nach 20 Jahren in Norwegen begeistert in die Schweiz zurückkommt. Seit dem 29. September bereitet sich ihr internationales Küchenteam (ein Spanier, eine Deutsche, ein Italiener und ein Schweizer mit Auslanderfahrung) auf die Eröffnung vor, stolz präsentiert sie die selbst gebackenen Kekse, welche die Gäste zur Begrüssung aufs Zimmer bekommen. Ihre mediterran und modern inspirierte Küche bekommt vieles aus dem Glarnerland – Glace und Eier vom Biohof Hüsliguet Mitlödi, den Käse von Familie Streiff, Braunwaldalp, Fleisch von der Menzi Metzg, Mitlödi, Gemüse von der Ernst Gygli AG und Goldforelle, Regenbogenforelle sowie Saibling vom Fryberghof, Hätzingen. Wieth hat sie alle besucht, um die Gegebenheiten zu kennen.

Die Innovationen

Dass man die drei Suiten und die 32 Zimmer während der Hochsaison im Sommer und im Winter gewinnbringend bewirtschaften kann, davon ist Brotschi überzeugt. Doch für die restlichen acht Monate musste er sich etwas einfallen lassen. Während Familie ­Vogel auf Märchen und Familien mit Kindern setzt, machte Brotschi eine Umfrage bei 3000 E-Sportlern und stellte fest: «Die Kombination von eSports und Outdoorsport entspricht einem Bedürfnis.» Für dieses neue Segment im Hotelpublikum wurden Gamingplätze mit direktem Glasfaseranschluss geschaffen. Sie werden von Lukas Walliser und Viviane Blanchard von der Gaming-Firma ­Erupt betreut. Die Alpenidylle bietet den Sportler/-innen einen Ausgleich, eine schweizweite Innovation. Derzeit bearbeitet Brotschi die Märkte England, Amerika und auch die Türkei über Touroperators. Für Bewohner/-innen des Glarnerlandes gibt es unter dem Motto «Chu gwündere» vom 2. November bis 4. Dezember 50 Prozent Rabatt auf Zimmer mit Frühstück. Buchen, erleben!
FJ 

Eröffnigsfiir, Samstag, 18. Oktober, ab 10.00 Uhr – mit Hotelbegehungen, Foodständen, Restauration und Party ab 17.00 Uhr.
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