Zwei Tage und 280 LKW-Ladungen – die 1,7 Kilometer der Piste in Mollis sind wieder wie neu. Am 1. Oktober wurde die Piste im Beisein von geladenen Gästen und Medien offiziell dem Betrieb übergeben, der Flugplatz Mollis ist wieder offen.
Am Donnerstag/Freitag, 25./26. September kochten die Asphaltwerke in Hinwil und Kloten, bis sprichwörtlich die Öfen glühten, im Fünf-Minuten-Takt kamen die gewaltigen Lastwagen mit 280 Ladungen der heissen, nach Teer riechenden Fracht zum Checkpoint der Hösli AG, fuhren auf die Piste, kippten den Asphalt vor die Belagseinbaumaschinen und Walzen, welche daraus einen neuen Belag herstellten, und checkten am Pistenende Richtung Netstal wieder aus. Der Kopf hinter diesem Mammutwerk war Bauführer Thomas Wichser, Hösli AG. Auch für ihn ein gewaltiges Unterfangen, das aber fast wie am Schnürchen ablief: «Unser Ziel waren 3,5 Meter in der Minute, das haben wir nicht ganz geschafft!» Trotzdem war die Piste in zwei Tagen fertig. Auch Martin Stucki, Linth Air Service AG, war voll des Lobes und sprach von der Bedeutung für den Entwicklungsschwerpunkt am Flugplatz Mollis. Da der Belag teilweise noch von 1943 stammte, stellte man im Frühling fest, dass der Ersatz dringlich war, und so beschlossen Verwaltungsrat und Generalversammlung die Sanierung einstimmig – sie kostet 2 Mio. Franken. Auch der Zeitpunkt nach dem ESAF 2025 Glarnerland+ war für die Bauarbeiten ideal gewählt.
Standortvorteil Flugplatz
Zwar gibt es am Flugplatz Mollis eine Obergrenze von 18 000 Flugbewegungen im Jahr, trotzdem ist Mollis, neben Zürich (dort ist es schwierig, Slots zu bekommen), Samedan (das ist etwas abgelegen) und Altenrhein der vierte Flugplatz der Ostschweiz und entsprechend auch bei Businessmaschinen beliebt. Kaum hatten Bettiga und Peter das Band durchschnitten, landete ein Learjet, setzte Passagiere ab und startete wieder. Über 100 Arbeitsplätze gibt es schon am Flugplatz und Baudirektor Regierungsrat Thomas Tschudi zeigte sich bei der Einweihung entsprechend beeindruckt. Der Flugplatz sei 1943 zur Verteidigung gebaut worden, derzeit gebe es erneut Anfragen der Armee, um hier Wiederholungskurse durchzuführen. Man dürfe stolz sein auf die Ausstrahlung des Molliser Aviatik-Clusters und zudem sei der Flugplatz fürs Glarnerland ein klarer Standortvorteil. Er dankte der Mollis Airport AG, welche diese Investition als privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen stemmte. Gedankt wurde von Martin Stucki der ausführenden Hösli AG, sowie den beiden Unternehmen ecoflight GmbH und Linth Air Service AG, welche bei der GLKB für das nötige Darlehen bürgten. 3500 Tonnen Bitumen wurden gespritzt, 6500 Tonnen Asphalt aufgetragen von einem Heer von Bauarbeitern – ein bisschen so muss man sich den Bau einer chinesischen Autobahn vorstellen.
FJ


