Gönner in der Mauer

Eine der Gruppen am Fuss der Mauer vor dem unteren Kontrollstollen. (Foto: FJ)

Für ihren Gönnertreff am 9. August hatten sich die Verantwortlichen der Stiftung Pro Freiberg Kärpf/Mettmen Alp nicht nur einen der schönsten Sommertage ausgesucht, sondern auch einen ungewöhnlichen Besuch: Von der Dammkrone des Stausees Garichti ging es hinunter in die beiden Kontrollstollen der Hauptmauer. Es lohnt sich also, hier Gönner/-in zu werden. Anmeldung via elm.ch oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Gerade einmal zweieinhalb Jahre – davon genau 151 Tage Bauzeit – dauerte es 1929 vom Baubeschluss bis zur Fertigstellung der beiden Dämme des Stausees Garichti im Herbst 1931. Vom Betreiber des Kraftwerks, der SN Energie, informierten Heinrich Peng und Norman Scheidecker die mehr als zwanzig Gönnerinnen und Gönner, die sich auf Mettmen eingefunden hatten. Mit Fotos dokumentierten die beiden Spezialisten den damaligen Baufortschritt, von den Seilbahnen über die Feldbahnen, die Silos, den Steinbruch und den Stollenbau bis zum Betonieren der Gewichtsmauern, die auf Verrucano-Fels fundiert sind. Damals hatten sich Schwanden und die Stadt St. Gallen zusammengetan, um dieses Werk zu erstellen. Später schlossen sich weitere Gemeinden an, heute sind es sieben Beteiligte. Die Kraftwerke der SN Energie decken auch heute noch 15 Prozent des Energiebedarfs dieser sieben Orte. Nach wie vor ist das Kraftwerk am Niederenbach bedeutend, denn es liefert die Energie dann, wenn sie gebraucht wird. Ob das Wasserschloss, die 2,4 Kilometer lange Druckleitung oder Details über die Aufbereitung des Wassers – die Einführung war umfassend, bevor es dann aus der Hitze des Nachmittags in die kühlen Kontrollgänge ging. Die Gruppe erfuhr dabei insbesondere, wie engmaschig eine solche Staumauer heute überwacht wird und wie die beiden Grundablässe betrieben werden. Gerade hat der See seinen höchsten jährlichen Füllstand erreicht, deshalb werden verschiedene Messungen durchgeführt, um zu schauen, ob und um wie viele Millimeterbruchteile sich die Mauer bewegt.

Doch wie kommt eine Stiftung, die das älteste Wildschutzgebiet Europas sowie das alpine Freizeit- und Erholungsgebiet Mettmen-Alp erhalten und fördern will, dazu, eine Stauanlage zu besuchen? Die Mauer und auch der Stausee sind heute zum integrierenden Bestandteil des Gebietes geworden und auch touristisch interessant, ob zum Wandern, Grillieren, Fischen oder zum Eistauchen. Die Stiftung, welche 2023 das 475-Jahr-Jubiläum des Freibergs Kärpf feiern konnte, erbringt Dienstleistungen und leistet finanzielle Beiträge zu Erneuerung und Unterhalt sowie der Instandstellung von Wanderwegen und Freizeitanlagen. Im Zuge des nachhaltigen Jubiläums engagiert sie sich insbesondere für Events, welche der heutigen Bevölkerung den Freiberg näher bringen. So fand etwa am Vormittag desselben Tages eine geführte Kräuterwanderung statt. Ob die botanische Vielfalt, die Vogelwelt oder die Wildbeobachtung – dank der Stiftung und ihrer Mitglieder kann VISIT Glarnerland eine Reihe von spannenden Entdeckungstouren im Kärpfgebiet anbieten. Nach der Staumauerführung – sie kann wie auch die Besichtigung der Kraftwerkszentrale in Schwanden via Industriespionage unter SN Energie auf glarnerland.ch gebucht werden – ging es für die Gönnerinnen und Gönner zum Apéro ins Naturfreundehaus, wo Iwona Gorna ihr Akkordeon auspackte und für Unterhaltung sorgte.

FJ

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