Am Samstag, 16. August, laufen 41 Älplerfamilien mit gegen 1000 Kühen von den Oberstäfeln auf den Urnerboden zurück. Dieser Anlass ist in diesem Ausmass schweizweit ein optisch wie akustisch einzigartiges Schauspiel.
Ende Mai, anfangs Juni, je nach Stand der Vegetation, versammeln sich die Älpler vom Urnerboden, der grössten Kuhalp der Schweiz, in Spiringen zum «Z’Alp meerä», das heisst, das Datum der Alpauffahrt auf den Urnerboden zu bestimmen. Die Alpauffahrt 2025 fand am 31. Mai statt.
Nach vier Wochen ist das Gras auf dem Urnerboden, 1370 Meter über Meer, abgeweidet. Am 28. Juni zogen die Älpler auf die höher gelegenen Oberstäfeln, 1600 bis 2000 Meter über Meer. Dort finden die Kühe junges, frisches Gras. Die Oberstäfel befinden sich auf der linken und rechten Talseite oberhalb des Urnerbodens (Bränt, Wängi, Orthalten, Hüfi, Firnen, Läcki, Zingel und Sahli), östlich und westlich des Klausenpasses (Klus, Vorfrutt, Klausenpass, Clariden, Niemerstafel, Bödmer, Chammli, Balm, Käsern, Heidmannsegg, Mettenen, Oberalp, Niederalp und Wannelen).
41 Älplerfamilien
Am 10. August wurde nach dem Gottesdienst auf dem Klausenpass bei schönstem Sommerwetter «z’Bodä gmeerät», das heisst, das Datum für die Bodäfahrt 2025 bestimmt. Über 20 Urnerboden-Älplerinnen und -Älpler beteiligten sich an diesem traditionellen Treffen. Der einzige Vorschlag, Samstag, 16. August, wurde für «z’Bodäfahrä» bestimmt.
Nach genau sieben Wochen Oberstäfelzeit ist auf den höchst gelegenen Alpweiden das Grünfutter aufgebraucht. Jetzt geht es wieder auf den Urnerboden zurück. Diesen Samstag brechen 41 Älplerfamilien kurz nach Tagesanbruch auf, um mit ihren Kühen auf den Urnerboden zurückzukehren. Im Gegensatz zur Alpauffahrt, wo die Tiere zu über 90 Prozent mit dem Lastwagen auf die Alp befördert werden, gehen bei der Bodäfahrt die Kühe zu Fuss von den Oberstäfeln zurück auf den Urnerboden. Der Umstand, dass innert kurzer Zeit um die 1000 Kühe von der linken- und rechten Talseite und über den Klausenpass am Vormittag auf den Urnerboden zurückkehren, zum Teil geschmückt und sich mit ihren Fahrtreicheln auch akustisch in einer aussergewöhnlichen Dimension ankündigen, macht diesen Anlass schweizweit einzigartig und erlebenswert. Um 06.00 Uhr werden die ersten Sennten auf dem Urnerboden eintreffen.
Festwirtschaft
An der Klausenstrasse, bei der Alpkäserei Urnerboden, befindet sich ein Zelt mit Festwirtschaft. Tipp: Es ist empfehlenswert, am Vortag in die Klausenpass-Region anzureisen, um noch einen Parkplatz zwischen der Passhöhe und dem Urnerboden zu erhalten. Ab zirka 05.00 Uhr bis gegen Mittag ist auf der oben erwähnten Strecke der Klausenpass-Strasse der Motorfahrzeugverkehr stark behindert. Für die Anreise übers Glarnerland gibt es weniger Verkehrsbehinderungen.
Franz Imholz


