Luut&Tüütli sind Legenden, die mehr als einen Gig am Sound of Glarus lieferten. Die Bühne wurde zum Treffen der Glarner Rap-Szene. Inklusive Kanti-Chor.
Es ist Freitag Abend am Sound of Glarus, auf dem Programm steht als Hauptact Bandit und Luut&Tüütli. Was nicht steht: Das Rap-Kollektiv liefert eine Nachhilfelektion in Schweizer Hip-Hop, ein Jahrgang-übergreifendes Klassentreffen von Rappern – und dies so sympathisch und authentisch wie Bandits grauer Bart und Shpoiz’ (nach eigenen Angaben) sichtbares Bäuchlein. Der Zaunplatz tobt. Ihre Show ist mehr als eine Reunion nach 10 Jahren, mehr als ein 20-Jahr-Jubiläum des Albums «Als chänteds Bärgä versetzä».
Höhenflug über dem Schlitz
Bandit eröffnet die Show – nach einigen Songs meint er: «Viele wissen das nicht – aber in der Freizeit bin ich in einer Gang», lacht sein ansteckend-raues Lachen, dann wird die Bühne von der Möchtegang gestürmt. Zwei Breackdancer liefern die Show, zwei Backround-Sängerinnen Melodien, Randy Müller Gitarrensound. Es folgt Luut&Tüütli, Glarner Fähnchen werden verteilt, als Bühnenbild werden Glärnisch und Tödi aufgezogen. Bandit ist noch immer überwältigt: «Ein voller Zaunplatz, der mit uns ‹Im Schlitz› singt, ist schon etwas sehr Spezielles.» Mitgesungen haben auch 3 Mädels und 3 Jungs vom Kanti-Chor – was zuerst brav wirkte, gab dem Song richtig Konsistenz. Die Möchtegang kommt nochmals auf die Bühne, schwingt einen übergrossen Fridolin, es stossen die zwei Glarner Rapper Gabe und El Cambio dazu. Luut&Tüütli kann es noch nicht wirklich einordnen: «Wir sind noch immer auf einem Höhenflug. Es war einfach unglaublich schön.»
dl