Mehr Markt, mehr Events

Die Genossenschaft «Alte Post» stösst auf die neue Leiterin des «Fratellis» an: Alisha Tondo (Mitte). (Foto: Delia Landolt)

In der Markthalle Glarus brummts: Das «Fratelli» wurde innerhalb eines Jahres zum Treffpunkt. Trotzdem verzeichnet die Genossenschaft «Alte Post Glarus» ein kleines Defizit von 20 000 Franken. Die Markthalle sei kein Selbstläufer, kommuniziert die Genossenschaft an ihrer Pressekonferenz. Deshalb hat sie einen Plan aufgestellt – so sieht er aus.

Das Gesicht von Alisha Tondo ist vielen bekannt aus dem Volksgarten: Die Glarner-Züricherin ist Leiterin der Gastro-Rollbar. Nach der Sommersaison übernimmt sie das «Fratelli», das zur Markthalle gehört – nur ein Jahr, nachdem sie die Hotelfachschule abgeschlossen hat. Dieser Schmelztiegel von Café, Bar und Events sagte der 27-Jährigen sofort zu.  Damit wird es nach Abgabe der Brüder Fadri und ­Silas Gabriel nicht mehr verpachtet, sondern ist nun Teil der Genossenschaft «Alte Post». Dies ist einer der Schritte, welche die Markthalle besser vereinen und weiterbringen soll. Der Name Fratelli bleibt – und ist für die Gastronomin stimmig: «Der Name hat etwas Familiäres. Das gefällt mir, denn wir wollen das, was wir in der Markthalle haben, näher zusammenbringen.» Besonders den Markt will die Genossenschaft besser integrieren.

Sieben Tage Selbstbedienung
Was im Laden mühsam ist, sorgt im Markt erst für Stimmung: Menschen. Doch diese Frequenzen fehlen momentan und damit fehlt auch der Umsatz für die Anbieter. Um dies zu ändern, wird der Mittwoch als Markttag gestrichen und auf den Samstag fokussiert. An den anderen Tagen ist es den Anbietern freigestellt, ob sie anwesend sein wollen. Der Markt wird nach den Sommerferien die ganze Woche über in Selbstbedienung zugänglich sein. Diese neue Flexibilität soll neue Anbieter – lokale wie ausserkantonale – anziehen, genauso wie neue Kundschaft. Gesucht sind Spezialitäten von hoher Qualität, die sonst kaum im Glarnerland zu finden sind. Die Markt-Produkte werden dann auch im Fratellis zu finden sein. Und an den Events.

Von 18 bis 85
An Events wie den Live-Sessions waren im letzten Jahr unter den Gästen 18- bis 85-Jährige vertreten. «Events funktionieren, da wollen wir unseren Fokus setzen», sagt Annabelle Leisinger. Die Geschäftsführerin der Markthalle spricht dabei von zwei Arten von Events: Einerseits wie bisher von der Markthalle organisierte Anlässe, andererseits soll der Marktbereich für Private oder Firmen zu mieten sein. Wichtig dabei: Das Fratelli ist immer für Gäste offen. Denn der Kern der «Alten Post» bleibt: Sie soll Glarus beleben. Damit dieser Plan finanziell aufgeht, nimmt die Genossenschaft eine weitere Einkommensquelle auf: In der Markthalle können Unternehmen Werbung platzieren, in der Art wie momentan die Landsgemeindeausstellung. 

Delia Landolt

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