Seit dem 1. Januar bekommen Übernachtungsgäste den neuen GlarnerlandPass und noch vor dem ESAF wird die zugehörige GlarnerlandPass-App lanciert, damit u. a. Einheimische profitieren können. Zur Glarner Sportwoche ein Zwischenbericht.
Schon lange vermissten Auswärtige eine Gästekarte mit Rabatt-Gutscheinen, wie sie andernorts als Gegenleistung zur Kurtaxe abgegeben wird. Um im Vorfeld des ESAF 2025 Glarnerland+ im touristischen Meldewesen auf die Höhe der Zeit zu kommen, pushte VISIT Glarnerland mit Kanton und Gemeinden die Digitalisierung des Meldewesens, ja besser noch: dieses Projekt mit einem Budget von rund 1,2 Mio. Franken wurde über Innotour mit 680 000 Franken an Bundesmitteln gefördert. Die kantonal gebündelte Lösung mit digitalem Meldewesen, Gästekarte und App findet schweizweit Beachtung, denn sie bringt Leistungsträger, Gewerbe, Gäste und Einheimische zusammen.
Erst die Gäste ...
«Wir starteten mit der Digitalisierung des Meldewesens mit den drei Gemeinden», so Fridolin Hösli, Geschäftsführer von VISIT Glarnerland. «Diese Digitalisierung ist die Basis für den GlarnerlandPass und damit für die neue Gästekarte – das bieten zwar zugegebenermassen bereits andere Destinationen, mit dem gratis ÖV ab der ersten Übernachtung für den ganzen Kanton ist das jedoch eine Ausnahme. Den GlarnerlandPass können die Gastgeber ganz einfach über das digitale Meldescheinsystem ausstellen. Um den Gastgebern das Erfassen der Meldescheindaten noch einfacher zu gestalten, entwickelte VISIT Glarnerland zusammen mit ihren Partnern ein Selfcheck-in Formular. Über dieses kann sich der Gast direkt selbst im System erfassen. Die Meldedaten werden angelegt und der GlarnerlandPass automatisch vor Abreise per Mail zugestellt. «Somit kann der Gast die ÖV-Vergünstigung schon bei der Anreise nutzen und später vor Ort von Vorteilen wie etwa einem Besuch im Kunsthaus Glarus zum halben Preis profitieren.»
... dann die Leistungsträger ...
Etwa ein Drittel aller Anbieter von Unterkünften arbeitet schon mit dem GlarnerlandPass – an vorderster Front die Hoteliers. «Auch bei vielen Kleineren, zum Beispiel Ferienwohnungen, läuft es», so Projektmanagerin Sandra Green. «Viele fürchten sich zwar vor dem Erfassungsaufwand, aber das können wir mit dem Selfcheck-in-Formular auffangen, das der Gast selbst ausfüllt. Wer digital affin ist, ist jetzt schon aufgesprungen – die anderen können sich bei uns melden, und wir prüfen gemeinsam den Prozess, um eine für alle geeignete Lösung zu finden.» Auch Sandra Bächtiger von dieGASTgeberei.ch hat sich entschieden, mitzumachen und einen 50-Franken-Gutschein ins Paket zu schnüren. «Ich habe sofort gemerkt, das ist eine gute Sache. Deshalb besuchte ich die Infoveranstaltung im Oktober. Für mich ist das neue System wesentlich einfacher, wir arbeiten mit einem lizenzierten Programm, die Buchungen kommen automatisch rein. Die nötigen Daten leite ich weiter ins AVS-System der Gemeinden.»
... dann der Erfolg ...
Derzeit vermietet Bächtiger 24 Objekte, oft sei das für einen Eigentümer eine gute Zwischenlösung. «Es ist eine Win-win-Situation.» Immerhin 6485 Logiernächte generierte sie so 2024. «Im Hinblick auf das ESAF ist im Tal bereits alles weg, und auch schon verrechnet. In Braunwald plane ich noch ein Angebot.» Dieser tolle Winter, so Bächtiger, sei ein Erfolg. «Viele haben bereits für den nächsten Winter in Braunwald gebucht und auch im Tal haben wir einige Leute, die wiederkommen. Ich glaube, mit dem GlarnerlandPass wird es für die Gäste noch attraktiver. Dank des GASTmagnet-Gutscheins hatte ich schon eine Anschlussbuchung im Februar. Und es wird noch besser, wenn die App eingeführt ist, denn dann finden uns die Gäste einfacher.» Übrigens: Auch wer privat vermietet, muss die Gäste melden.
... dann die Einheimischen.
Mit der bald bereitstehenden GlarnerlandPass-App profitieren alle – auch Tagesgäste und Einheimische. «Wer sich in der App registriert, bekommt digitale Coupons. Etwa für Angebote aus Tourismus und Gewerbe. Viele Vorteile wurden schon in Zusammenarbeit mit Glarus Service ausgehandelt. Später werden zusätzliche Kaufpässe dazukommen – uns schwebt etwa ein übergreifender Schlittel- oder ein Museumspass vor», so Sandra Green. «Es soll eine offene Plattform für alle werden – ein digitaler Reisebegleiter und ein neuer Kommunikationskanal im Glarnerland. Dass die App die destinationsübergreifende Plattform Discover.Swiss eingebunden hat, bietet uns für die Zukunft viele Optionen. Auch dass wir Inhalte anderer Destinationen einfach integrieren können oder dass zum Beispiel die ‹Züri App› Inhalte von uns abbilden könnte.»
FJ