Ob auf dem Berg oder im Tal – dieser Weihnachtswinter war sensationell, die Teams in den Sportorten spürten dank viel Schnee Rückenwind und konnten den Gästen ein tolles Wintererlebnis anbieten. Der FRIDOLIN fragte in Elm und Braunwald nach einer Zwischenbilanz und den Herausforderungen für die Zukunft.
Die Weihnachtstage sind für viele Sportorte entscheidend, um auf schwarze Zahlen zu kommen – deshalb hier das Zwischenfazit von Stefan Elmer, Direktor der Sportbahnen Elm, und von Christian Dachs, der bei den Sportbahnen Braunwald den Betrieb ad interim leitet.
Team aus einem Guss
«Heute – am Dreikönigstag – ist das Weihnachtsgeschäft offiziell vorbei und wir sind sehr zufrieden», sagt Christian Dachs. «Es war wunderbar, es hat alles gepasst, das Wetter, alle Crews, ob für Piste, Bahnen oder Restauration – das hat alles sensationell zusammengespielt und war wie aus einem Guss. Wir hatten viele Gäste – obwohl es da noch Luft nach oben gibt. Die Personalkosten haben wir im Griff, betriebswirtschaftlich sind wir auf Kurs. Deshalb danke ich allen für ihren Einsatz, den sie geleistet haben und noch leisten werden.» Das Rezept für diesen Erfolg: «Die Leute wissen, dass ich seit 40 Jahren in diesem Metier bin – ich kann mit ihnen auf Augenhöhe sprechen. Wir arbeiten betriebswirtschaftlich und sprechen dieselbe Sprache. Ich höre den Leuten zu und akzeptiere ihre Ideen.»
Für die Zukunft
In Braunwald arbeiten Einheimische, die sich im Metier und im Gebiet auskennen – ein grosser Vorteil für die Gäste. «Unsere Hauptaufgabe ist es, genügend Schnee für die Sportwoche im Februar und für den März zu behalten. Dazu braucht es Beschneiung, was zusätzliche Arbeit bedeutet – aber wir sind guter Dinge und können vorwärts schauen. Mit der Standseilbahn haben wir ein gutes Verhältnis und es gilt jetzt, mit unserem Verwaltungsrat eine tragfähige Strategie für Braunwalds Sportbahnen zu entwickeln. Wir planen schon einiges für den Sommer und gleisen auf – im Rahmen dessen, was wir uns leisten können.» Eine Gondelbahn vom Tal mit zwei Sektionen bis ins Grotzenbühl? «Die würde das Skigebiet um 100 Prozent aufwerten.»
Pünktlich: Schnee und schönes Wetter
Die Sportbahnen Elm konnten, laut Stefan Elmer, zwar nicht wie letztes Jahr schon Anfang Dezember mit allen Anlagen in den Wintersportbetrieb starten. «Die grossen und kostenintensiven Anstrengungen unseres Beschneiungsteams und die durchwegs kalten Temperaturen erlaubten aber, ab Mitte Dezember einen kleinen Teil des Skigebietes zu öffnen, was umgehend rege genutzt wurde.» Pünktlich zur sehr wichtigen Weihnachts- und Neujahrsferienzeit konnte dank der Schneefälle das gesamte Gebiet und die Schlittelbahn geöffnet werden. «Das stabile schöne Wetter bis zum 2. Januar bescherte den Sportbahnen sowohl bei den Bahnfrequenzen wie in den Gastronomiebetrieben konstant gute Frequenzen, sodass wir von einem guten Dezember berichten können.» Höhepunkt: der Silvesterabend. «Dank guter Schneeverhältnisse waren all unsere Restaurants am Abend ausgebucht, die Schlittelbahn wurde rege benutzt. Das Feuerwerk um Mitternacht bescherte den Gästen und unseren eifrigen Mitarbeitern einen fulminanten Auftakt ins 2025.»
Schnee sicher im Blick
Diesmal fiel der Schnee für einmal rechtzeitig vor Weihnachten. Doch bleibt bei den Sportbahnen Elm, laut Stefan Elmer, die Schneesicherheit in der Weihnachtszeit die grosse Herausforderung. «Der diesjährige Dezember ist der beste Beweis dafür, dass die Sportbahnen mit dem Beschneiungsprojekt ‹Futuro› das einzig richtige strategische Investitionsvorhaben planen. Die konstant kalten Temperaturen hätten es erlaubt, schon Anfang Dezember das gesamte Gebiet in einem top Zustand öffnen zu können. Ohne ausgebaute Beschneiungsanlage und den natürlichen Schneefall vor Weihnachten hätten wir dieses Jahr das gesamte Weihnachtsgeschäft verloren und nur mit einem sehr reduzierten Pistenangebot das Weihnachtsgeschäft betreiben können.» Ein Horrorszenario, so Elmer, welches das Überleben der Sportbahnen mittelfristig sehr stark gefährden würde. «Denn dann wären die Bahnen mit 140 Bahn- und Gastroangestellten und 50 Skilehrern auf der Lohnliste schon zu Beginn der Saison in finanzielle Schieflage geraten.» Doch ob in der Gastronomie oder bei der Sportinfrastruktur – damit Glarner Sportorte ihre gesunde Gesichtsfarbe behalten, brauchen sie neben Sonne und Schnee ein Team von engagierten Frauen und Männern, die nicht nur vom, sondern auch für den Tourismus leben.
FJ