Die Sterne stehen günstig, dass sich 2025 vieles umschichten wird: Frankreichs Parlament, Deutschlands Regierung, Amerikas Präsident. Gut oder schlecht? Wer weiss. Doch wie macht man Ferien, damit sie in Erinnerung bleiben, und weshalb lohnt es sich, zu wissen, wer man ist, wenn die Reise doch ins Ungewisse geht?
Es ist Jahresende. Wer arbeitet, darf seine Ferien für 2025 eingeben und will – womöglich – von Frühbucherrabatten profitieren. Doch wohin soll es gehen? Birgit Sleeger, Teamleiterin Touristik bei Helbling Reisen: «Topdestinationen im nächsten Jahr sind im Sommer der Mittelmeerraum mit Griechenland, den Balearen oder Kroatien. Sehr beliebt ist auch, eine Abkühlung im hohen Norden in Skandinavien zu suchen. Bei der Langstrecke sind wieder Australien und Neuseeland aktuell. Ein Geheimtipp für Badeferien ist Montenegro, wo es lange Sandstrände und kleine Städtchen zu entdecken gibt. Interessant dürfte sicher auch eine Reise nach Kolumbien, Seattle oder Halifax mit den neuen Direktflügen der «Edelweiss» sein. Für Glarner nicht zu vergessen sind die Mittelmeer-Destinationen, welche ab dem Flughafen Altenrhein angeflogen werden.»
Wohin sollʼs gehen?
Gefragt nach ihren Reiseplänen, nennt die eine eine Pilgerwanderung nach Rom. Sie liebt Begegnungen. Auf einem Pass in Italien traf sie den Dekorationsmaler, der später zu ihr nach Glarus kam, um die Fresken im Hausflur zu restaurieren. Die andere möchte mit einer Freundin in Portugal surfen. Doch da geht ihr auf, dass zuerst ihr gerissenes Kreuzband operiert werden muss. Die dritte schreibt ihrer Housemother zu Weihnachten, um diese im Sommer in Kanada zu besuchen, und die vierte will in die Bretagne, muss aber noch ihren Mann dafür begeistern. Ob Jakobsweg oder Nordkap – die Sehnsucht kennt verschiedene Ziele. Deshalb lohnt es sich, sich vorab mit sich selbst zu beraten.
Beim EDA informieren
Doch Augen auf bei der Wahl des Reiseziels. Auf der Wunschliste von FRIDOLIN-Geschäftsführer Fabio Lutz und seiner Partnerin Michelle Furrer stand für 2025 die Insel Sokotra in Jemen – ein exotisches und günstiges Reiseziel im Indischen Ozean. Wäre da nicht sein kleiner Schönheitsfehler: Das EDA schreibt auf seiner Homepage: «Von Reisen nach Jemen und von Aufenthalten jeder Art wird abgeraten, einschliesslich der Insel Sokotra.» Zu gross ist dort derzeit die Entführungsgefahr für westliche Touristen. «Doch jetzt steht Namibia auf der Bucketlist, sowie Kapstadt in Südafrika. Wir wollen viel von der Welt sehen und Kultur erleben. All inclusive ist nichts für uns, wir wollen kein Pauschalhotel und keine geführten Touren. Deshalb haben wir uns einen Camper gemietet, den wir in Windhoek übernehmen, um viele Kilometer zu all den Zielen zu fahren, die wir uns vorgenommen haben.» In Namibia könne man in kurzer Zeit viel anschauen. «Neben der Wüste gibt es Meer, Berge, Wasserfälle und Prärien, wo man die Big Five sehen kann.» Also Elefant, Nashorn, Kaffernbüffel, Löwe und Leopard. «Wir waren beide noch nie in Afrika und Namibia gilt als relativ sicher.»
Gut geplant, halb gereist
Natürlich kann immer etwas Unvorhergesehenes eintreten. «Michelle plant lieber voraus, ich versuche, so unabhängig wie möglich zu bleiben. Ich will nicht in Stress kommen, wenn etwas geschieht.» Etwa eine Reifenpanne in Kanada, wo man das Hotel für den Abend schon gebucht hat. «Wir versuchen, uns vorzubereiten, wenn wir in ein neues Land gehen.» Über die kulturellen Hintergründe, die Zahlungsmittel, aber auch, wo Tankstellen sind und wie man mit Giftschlangen oder Skorpionen umgeht. Was die beiden aus dem Nebel im Huang-Shan-Gebirge mitbringen: «Das Wichtigste beim Reisen ist die Kultur kennenlernen. Wie sind die Leute dort drauf, wie leben, essen sie? Auch Religionen finde ich spannend.» Neben den Sehenswürdigkeiten zählen schliesslich die Eindrücke – sie bleiben. Gefragt nach ihrem Geheimtipp, sagt Laura Cucinelli von Easy Reisen: «Ein wichtiger Geheimtipp für Badeferien 2025: früh buchen. Wer seine Reise im Voraus plant, kann von günstigeren Preisen profitieren und sich die besten Hotels und Strände der Top-Destinationen sichern. Dazu zählen Ägypten – das Paradies für Strandliebhaber –, die Türkei mit ihrer langen Küstenlinie, Griechenland mit seinen zauberhaften Inseln wie Santorini, Mykonos, Kreta und Rhodos, für luxuriöse Badeferien stehen Dubai und natürlich die paradiesischen Sandstrände der Malediven. Diese Orte bieten nicht nur idyllische Strände und kristallklares Wasser, sondern auch eine breite Auswahl an luxuriösen Resorts und entspannten Urlaubsaktivitäten.» Wohin es auch geht, die Möglichkeiten sind ungeheuer.
FJ