Seit 1. August hat das Administrations-/Büro-Team aus Gründerin und Chefin Maria Szulc, IT-Verantwortlichem Andreas Ulrich und Praktikant Stefan Aschwanden in den Räumlichkeiten an der Rathausgasse in Glarus ihre Arbeit aufgenommen. Was ihre private Spitex leistet.
Wer kennt sie nicht, die Geschichten von einsamen Menschen, die mehr Zuwendung nötig hätten, die mehr Versorgung brauchen, bei denen die Spitex-Mitarbeitende der einzige Mensch ist, der hie und da vorbeikommt. «Es war ja nicht einfach ein Geistesblitz, eine eigene Spitex zu gründen», sagt Maria Szulc. «Ich arbeitete selbst als Freelancerin und temporär bei anderen Pflegediensten und erlebte leere Kühlschränke oder dass alles im Haus abgestellt war und man nicht mal einen Kaffee oder Tee für die Klientin zubereiten konnte. So etwas nimmt man mit sich heim, dieses Haudrige, dass man sich nicht die nötige Zeit nehmen kann. Das ging mir an die Psyche und ich wollte mit Mitte 40 etwas daran ändern – so war es ein wichtiger Schritt, die SPITEX mecuris zu gründen.»
Die Leistungen
«Wir nehmen uns die Zeit, welche die Klient(inn)en brauchen», sagt Andreas Ulrich. Sein Erfolgsrezept als private Spitex: «Beweglich bleiben und anbieten, was andere nicht so im Leistungsangebot haben.» SPITEX mecuris bietet Akut- und Übergangspflege – z. B. nach einem Spitalaufenthalt. Denn: «Spitex brauchen auch jüngere Leute, etwa wenn sich ein Spieler des FC Linth04 das Bein gebrochen hat. Wir haben hier ein Pflegezimmer für Behandlungen, man kann also auch vorbeikommen.» Zum Angebot gehören die Grundpflege (von der einfühlsamen Betreuung, bis zur alltäglichen Unterstützung bei Körperhygiene, Ankleiden, Essen und Mobilisation), die Behandlungspflege (Wundversorgung, Medikamentengabe, Injektionen) aber auch die Palliativpflege für unheilbar Erkrankte (mit Schmerzmanagement und emotionaler Unterstützung im eigenen Zuhause). Neben Mahlzeitenlieferung – auf Wunsch aus dem Restaurant der Wahl – und Hauswirtschaft und Betreuung gibt es bei mecuris einen 24h-Notrufdienst. «Gerade hier geht es darum, das Angebot sinnvoll zu ergänzen, die Leistung für die Klienten fertig zu denken und innovativ zu sein.»
Was passt
Alle kennen den Alarmknopf mit Sturzsensor. Aber was, wenn der Bergbauer im Stall stürzt? «Hier gilt es», so Ulrich, «einen gescheiten Ablauf zu planen. Unser Gerät sucht den besten Empfang, nicht jenen, den das Gerät vorschreibt. Steht die Person wieder auf, gibt es keinen Alarm. Sonst wird – je nach Festlegung durch die Klienten – zuerst ein Nachbar aufgeboten, danach mecuris und erst dann die 144.» Das spart Leerläufe, optimiert die Unterstützung und ist angenehmer für die Klienten.
Das OPAN-System
Zentral fürs Funktionieren einer modernen Spitex, so Ulrich, ist die Zusammenarbeit. Deshalb arbeitet mecuris mit OPAN, der meist genutzten Plattform für Online-Patientenanmeldungen. «So konnten wir schon im ersten Monat Klienten finden. Und wir stehen hier in Kontakt und haben sehr sympathische Menschen kennengelernt. Wir arbeiten bereits mit einem Arzt zusammen und haben auch mit dem Kantonsspital Glarus positive Erfahrungen gemacht.» Eine Spitex ist komplex, auch in der Administration: vieles muss von einem Arzt visiert sein, bevor es an die Krankenkasse eingereicht werden kann. «Wir wollen es so einrichten, dass es funktioniert. Wir kopieren nicht, was es so schon gibt, und wollen niemandem etwas wegnehmen. Im Gegenteil: wir suchen das Miteinander und die Kooperation und vernetzen uns mit anderen Anbietern. Die Arbeit geht nicht aus und wir wollen eine Ergänzung sein – dort, wo es uns braucht.» Auch in der Angehörigenpflege: «Denn jeder ist mal krank oder möchte mal Ferien machen.»
FJ
SPITEX mecuris GmbH, Rathausgasse 25, 8750 Glarus, Telefon 055 543 13 12, www.spitex-mecuris.ch; Freitag, 31. Januar 2025, 15.00 bis 22.00 Uhr: Tag der offenen Tür (zusammen mit Fridli Poker).