Hoch über Mollis bieten Nicole und Adrian Winteler mit dem Laternenweg-Fondue ein einzigartiges Erlebnis: Ein Weg im verschneiten Wald mit Laternen erleuchtet, und am Ende wartet in einem warmen Hüttli am Waldrand ein Fondue über offenem Feuer.
Die Bergstrasse führt von Mollis auf 1100 Meter hinauf. Hier befindet man sich fernab vom Rummel. Beim «letzten Parkplatz» erleuchten die ersten Laternen die Winternacht.
«Ich begrüsse euch herzlich hier auf Mullern», empfängt Gastgeberin Nicole Winteler ihre Gäste. Sie hat mit Unterstützung ihres Mannes Adrian den Laternenweg-Fondue 2017 ins Leben gerufen. Das Angebot ist von Dezember bis Januar jeweils am Freitag und Samstag auf Voranmeldung unter heu-und-herz.ch buchbar.
Nicole Winteler, Kindergärtnerin und Bäuerin mit Fachausweis, ist in Altnau am Bodensee aufgewachsen. Sie kannte zwar Laternenwege oder Fondue-Essen, stehend über dem offenen Feuer, im Wald – beides jedoch als unabhängige Angebote. «Als ich hier hochgezogen bin, war es mir wichtig, mich zu integrieren und etwas zu erschaffen, wo ich die Fäden in den Händen habe», so die 32-jährige.
Winterzauber in der Abgeschiedenheit
Auf Wunsch werden die Gruppen von mindestens sechs bis maximal zehn Personen mit Fackeln und, je nach Wegbeschaffenheit, mit Schneeschuhen ausgerüstet und instruiert bevor es in den Wald geht. Der Weg – wie auch das Fondue – überlassen Wintelers den Gästen, so können sie den Abend ungestört geniessen. 33 kleine Laternen an Holzpfosten mit der Aufschrift «Heu und Herz» führen einen Kilometer und 120 Höhenmeter aufwärts durch den Wald.
In einem kleinen Holzhäuschen zwischen zwei Bäumen befestigt stehen in der Hälfte des Weges Punsch und Glühwein bereit. Wo die Laternen aus dem Wald führen, 1200 Meter über Meer, auf der Hochebene Mullern, bietet sich ein einmaliger Ausblick in den Lichterglanz im Tal unten. Eindrücklich ist auch der Blick nach oben zum Holzhüttli am Waldrand. Das darin lodernde Feuer strömt Wärme und Gemütlichkeit aus.
«Märchenhaft urromantisch»
Im Hüttli beeindruckt Nicoles Flair für Dekoration und der Liebe zum Detail. Auf dem offenen Feuer rührt sie das Fondue an, danach überlässt sie das Hüttli ihren Gästen – «open end». «Die Kerzen halten etwa bis fünf Uhr morgens», lacht Adrian. Das Laternenweg-Fondue ist ein unvergessliches Wintererlebnis, oder – wie im Gästebuch beschrieben – «urromantisch, märchen- und zauberhaft».
Im Sommer sind Wintelers, die Mutterkuh- und Trutenhaltung mit Direktvermarktung von Bio-Fleisch und eine Alp betreiben, agrotouristisch aktiv und betreiben das «Mullerä-Beizli» mit Selbstbedienung.
Barbara Bäuerle-Rhyner