Elisabeth Hefti sorgt für Sauberkeit

Die stille Schafferin: Elisabeth Hefti sorgt in Kindergärten und Schulzimmer für Sauberkeit. (Foto: Fredy Bühler)

Elisabeth Hefti ist 57 Jahre alt. Sie sorgt in der Gemeinde Glarus Süd in Schulhäusern und Kindergärten für saubere Böden, Toiletten, Hausgänge und Treppen. Der FRIDOLIN hat sie im Kindergarten Luchsingen besucht.

In Glarus Süd gibt es elf Schulstandorte mit 19 Schulhäusern, dazu das Therapiezentrum in Diesbach. Es gibt sechs Gebäude mit Kindergartenangebot, in denen zehn Kindergärten untergebracht sind; verteilt auf die Ortschaften Linthal (1), Luchsingen (1), Haslen (1), Schwanden (3), Mitlödi (2) und Elm (2).

«Ich bin von der Gemeinde angestellt und bezeichne mich als Raumpflegerin», erklärt Elisabeth Hefti. Vor zehn Jahren war eine Stelle für das Schulhaus Hätzingen ausgeschrieben gewesen. «Ich habe mich beworben und die Stelle bekommen.» Eine spezielle ­Ausbildung dafür hat sie nicht. «Wir hatten damals einen Hauswart, von dem ich sehr viel lernen konnte.» Ihre Arbeit sei nicht nur ein «bisschen putzen», wie sie betont. Es stecke viel mehr dahinter. Heute würde die Gemeinde entsprechende Fachkräfte ausbilden. 

Eine Million für die Reinigung

In der Gemeinde stehen rund 50 Klassenzimmer zur Verfügung. Die Anzahl kann je nach Schülerzahl variieren: Bei niedrigen Schülerzahlen werden Zimmer vorübergehend stillgelegt und bei steigenden Schülerzahlen aktiviert. Aktuell gibt es in der Gemeinde 79 Schulklassen vom 1. bis 9. Schuljahr. Die Kindergärten der Gemeinde haben neun Hauptzimmer, in denen derzeit 204 Kinder betreut werden. Für die Reinigung der Schulhäuser und Kindergärten in Glarus Süd werden für Reinigungsmittel, Maschinen, Geräte und Löhne jährlich 1 136 502 Franken aufgewendet.

Wenn man sich im Zimmer des Kindergartens in Luchsingen umsieht, kann man gut erkennen, dass hier «putzen» besondere Aufmerksamkeit erfordert. «Ich musste unter anderem lernen, welches Putzmittel für welches Material ich benutzen muss. All dieses Wissen habe ich damals dank des damaligen Abwartes sehr schnell lernen können. Er hat mir vieles beigebracht.» So hat Hefti innerhalb eines halben Jahres all die Anforderungen, Kniffs und Tricks gelernt. Learning by Doing; indem man etwas macht, lernt man, wie man es machen soll. 

Auch ein «Knochenjob»

Bevor Staub gewischt und Böden aufgenommen werden können, müssen unter Umständen Möbel und Regale verschoben werden. «Das ist zum Teil ein echter Knochenjob», sagt Hefti und zeigt auf ein eisernes Regal mit dicken Holztablaren, voll mit Spielen und anderem Zeugs, das die Kinder täglich benutzen. «Dieses Gestell hebe ich auf der einen Seite hoch und schiebe einen Teppich darunter, so lässt es sich einfacher verschieben.» 

Die Grundreinigung  

Die schweren oder unförmigen Möbel bewegt sie mindestens einmal im Jahr, bei der Grundreinigung. «Meist mache ich das allein, weil ich sonst auf Hilfe warten muss, und das passt nicht immer in meinen Zeitplan.» Bei der Grundreinigung wird alles auseinandergenommen. Das mache sie sehr penibel, sagt sie. Ein ehemaliger Lehrer habe ihre Genauigkeit stets gelobt: «Sie lässt keinen Millimeter aus.»

Auch hohe Räume sind eine Herausforderung. Dann benutzt Hefti eine Leiter, um Lampenschirme oder Regale zu putzen. «Zum Glück habe ich keine Höhenangst.» Und sie achtet auf ihre Verfassung: «Es gibt Tage, bei denen ich keine Leiter hochsteige, weil ich mich nicht hundertprozentig sicher fühle.» 

Arbeitsbeginn um 06.00 Uhr

Die Arbeitsorte bedingen, dass Hefti zu Randzeiten arbeitet. Im Schulhaus Hätzingen zum Beispiel beginnt ihre Arbeit jeden Tag um sechs Uhr früh. Hefti reinigt in drei Gemeinden Schulräume: in Hätzingen im neuen Schulhaus, in Luchsingen den Kindergarten und das Freizeitcenter und in Diesbach das alte Gemeindehaus mit Therapiezentrum und Kindergarten. «Das sind 9 Räume inklusive Lehrerzimmer, dazu kommen Gänge und die Treppe im Schulhaus Hätzingen.» Während die Reinigung der Schulhäuser durch Mitarbeitende der Gemeinde Glarus Süd erfolgt, wird die Fensterreinigung aus Sicherheitsgründen und aufgrund spezieller Anforderungen durch ein spezialisiertes Unternehmen durchgeführt. 

Hefti arbeitet zügig, sodass sie niemandem in die Quere kommt. «Es gibt aber Arbeiten, die mache ich mit Bedacht, nicht hastig, sondern mit dem Kopf.» Auch wenn man Hefti selten an der Arbeit sieht, wird ihre Arbeit geschätzt: «Die Kindergärtnerinnen und Lehrer sind sehr dankbar.» Denn für Elisabeth Hefti ist klar: «Die Arbeit im Schulhaus ist ein Geben und Nehmen.»
Fredy Bühler

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