Regierungsratswahl: Marti steigt ins Rennen

Kandidat Christian Marti stellt sich mit Co-Präsident Remo Goethe und Landesstatthalter Andrea Bettiga den Fragen. (Foto: FJ)

«Wir sind gespannt, wer den Hut reinwirft!» Regierungsratskandidat Christian Marti wird seinen Wahlkampf – je nachdem, wer sonst noch antritt, gestalten. An der Pressekonferenz im Hotel Post Glarnerhof stellten sich mit Kandidat Marti auch Landesstatthalter Andrea Bettiga, welcher per Landsgemeinde 2025 zurücktritt, und der Co-Präsident der FDP, Remo Goethe, den Fragen der Medien.

Man spürte von Beginn weg, dass die Verantwortlichen der Partei es richtig machen und innovativ sein wollen. ­Radio, TV und zwei Zeitungen hatten Vertreter geschickt, die in angenehmer Ambiance dem Kandidaten auf den Zahn fühlen konnten. Dass mit Christian Marti ein 50-Jähriger antritt, welcher sein halbes Leben die Glarner Politik aktiv mitgestaltet, dürfte ein guter Startvorteil im Rennen um den Regierungsratssitz sein. Bei einem ­Altersrücktritt sei die Nachfolgekandidatur für die Partei frühzeitig planbar, so Remo Goethe, und man stelle mit Marti einen kompetenten und politisch erfahrenen Kandidaten auf. Der bald scheidende Landesstatthalter Andrea Bettiga, der vor 17 Jahren in die Regierung kam, sagt über seine damalige Wahl in der Regierung: «Es war kein Lebensziel, Regierungsrat zu werden, eher ein Glücksfall. Ich durfte zweimal Landammann sein und dreimal Landesstatthalter und bedanke mich für das Vertrauen der Bevölkerung.» Marti fällte den Entscheid, zu kandidieren, bereits im Sommer 2024, zusammen mit der Familie. «Es gehört zu Exekutivämtern, dass man sich bewusst dafür entscheidet und signalisiert: Ich bin bereit.» Diesmal kandidiert also einer, der dreizehn Jahre die Gemeinde Glarus präsidierte, der als Landrat und Kommissionspräsident wichtige Dossiers bereits kennt und der – wie Bettiga – die Anliegen der Bevölkerung aufnimmt und einfliessen lassen will – eine erfahrene Führungspersönlichkeit. Er wolle integrativ und motivierend die Zukunft des Glarnerlandes gestalten, sagt er, und zur direkten Demokratie und insbesondere zur Landsgemeinde Sorge tragen, er wolle wirtschaftlich Bedingungen schaffen, wo sich Leistung lohne und sich auch für die Glarner Natur einsetzen.

Die feine Klinge

Auf die Frage, wie er denn als Pfadfinder – mit seiner aufrechten Haltung – in die Regierung passe, die doch manchmal pragmatische Entscheide fällen und an allen Enden sparen muss, antwortete Christian Marti: «Ich bin Pfadfinder aus Leidenschaft, das passt zur politischen Führungsarbeit, denn da gilt es, den Pfad zu finden. Politik ist die Kunst des Machbaren, und ich kann da durchaus pokern, um ans Ziel zu kommen.» Und er beruft sich auf die Werte der Pfadfinder, Offenheit, Toleranz und ein friedliches Zusammenleben. «Ich denke, dass mich die Werte weiterbringen, ich kann auf den Tisch hauen, aber auch durchaus eine feine Klinge führen.» Er sei, so Marti, zwar integrativ, habe sich aber «nie einen Teflon zugelegt», er sei immer auch der Mensch Christian Marti. «Ich bin bereit, jedes Departement zu übernehmen, wobei mich mittelfristig sicher – schon von meiner bisherigen Tätigkeit her – die Schwerpunkte Volkswirtschaft oder Finanzen besonders reizen.»
FJ

 

 

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