Die Linth fliesst wieder ab

Augenschein mit Baudirektor Thomas Tschudi: Die Linth fliesst ab, das rechte Ufer wird gesichert, das Gerinne sukzessive verbreitert. (Foto: FJ)

Am 31. Oktober schoben Erdrutsche auf der Ardega Deponie die Strasse und die Böschung am rechten Ufer der Linth bis in die Flussmitte. Am Mittwoch informierten Linthwerk, Deponiebetreiber und Kanton vor Ort über die Massnahmen zur Entschärfung der Situation.

Es war ein Ereignis ohne Vorwarnung. Obwohl sie überwacht wurde und es keinerlei Anzeichen für Erdbewegungen gab, rutschten am 31. Oktober auf dem Gebiet der Ardega Deponie beim Gäsi in Glarus Nord insgesamt 70000 Kubikmeter Aushubmaterial und Bauschutt und verschoben das rechte Ufer der Linth, so dass diese aufgestaut wurde. Derzeit seien drei geologische Büros daran, die Ursachen abzuklären, so Daniel Hösli, CEO der Ardega Deponie AG. Zum Glück, so Regierungsrat Thomas Tschudi vom Departement Bau und Umwelt, waren die Verhältnisse in den letzten zwei Wochen trocken, derzeit seien sowohl Wasser wie Rutschung stabil, so dass man – nach sorgfältigen Abklärungen und Planungen – am Montag, 11. November, erste bauliche Massnahmen ergreifen konnte. Laut Linthingenieur Ralph Jud wurde zwar das Vorland überschwemmt, doch der Damm verhinderte eine Überflutung. Derzeit wird mit Baggern das Material aus der Linth entfernt und eine provisorische Böschung gebaut, damit das Profil der Linth für ein Regenereignis wieder ausreichend Abfluss gewährt und auch die Wasserkraftwerke wieder Wasser turbinieren können. Dazu werden jene Steine, die einst unter Hans Konrad Escher sorgfältig aufgemauert worden waren, aus dem Gerinne gebaggert, des dahinter liegende Erdmaterial wird entfernt, um dann in diesem Graben die Steine provisorisch wieder aufzuschichten. Bereits ist die aufgestaute Linth um mehr als einen Meter gesunken. Bis im Frühling – also zur Schneeschmelze – soll das gesamte Abflussprofil der Linth wieder hergestellt sein.

Auch die Ardega Deponie stabilisiert den Hang, in dem weitere Vermessungspunkte installiert wurden und der zur Sicherung der Arbeitskräfte engmaschig überwacht wird. Zudem wird ein Sicherungselement errichet, um zu verhindern, dass Material aus der Deponie in die Nähe der Linth gelangt. Noch können weder die Kosten noch die Ausfälle bereits beziffert werden und auch die Deponie bleibt vorerst geschlossen. Sobald sie gesichert ist, kann der Escherkanal wieder komplett instand gestellt werden.
FJ

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