Mit Bienen programmieren

Keine zu klein, MINT zu sein: Morena Zhuniqi von der Kontaktstelle für Wirtschaft lässt sich zusammen mit Kindergartenkindern für Informatik begeistern. (Foto: DVI)

Schule soll aufs Leben vorbereiten: Deshalb hängt sich Morena Zhuniqi als Leiterin Standortentwicklung bei der Kontaktstelle für Wirtschaft voll rein. Denn das Projekt MINTGL soll bald einen Drittel aller Schulklassen ab Kindergarten bis Oberstufe für MINT begeistern. Dazu braucht es Praxisinputs, Kursleitende und Unternehmen, die sich für die guten Fachkräfte von morgen schon heute ins Zeug legen.

Damit man es sich besser merken kann, heisst das Projekt MINT – also Minze. Mit der grünen Pflanze hat das wenig zu tun, mehr mit der Abkürzung der Wissensbereiche, die es zusammenfasst, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das sind jene Disziplinen, von denen ein Grossteil der technischen wie auch der digitalen Zukunft abhängt. Wer dort mitmischt, schafft Wachstum, Arbeitsplätze und damit eine Gesellschaft, die sich behaupten kann – Grund genug für Standortentwicklerin Morena Zhuniqi, sich mit Haut und Haar zu engagieren.

Begeistern
Damit schon Kinder und Jugendliche für die MINT-Fächer begeistert werden können, gibt es Programme wie «Mechanik kreativ» oder den Bienen-Roboter, und es braucht Kursleiter, die bei den Kindern ankommen, Kursleiter wie Philip Skorjanec. Wie kann man eine Brücke bauen? Wie der Biene befehlen, dass sie die Schafe in den Pferch treibt? Wie funktioniert ein Getriebe? Wie kann man dem Kugelroboter den Weg zeigen? Manche Kinder haben das Glück, mit Papa oder Mama im Bastelraum dran zu tüfteln, aber die meisten nicht und doch möchten auch die es lernen, wenn möglich schon im Kindergarten. Dafür sorgen immer mehr Klassenlehrpersonen, indem sie die Kurse nachfragen. Der Beweis dafür: Bereits 25 Prozent aller Glarner Schulklassen der Volksschule haben vom Herbst 2023 bis jetzt einen Kurs besucht, da­runter waren sechs Kindergartenklassen, aber auch vierzehn der Oberstufe und sogar achtzehn 3./4. Klassen, zum überwiegenden Teil aus Glarus Nord. Mitte und Süd haben also noch Luft nach oben.

Support von Technik und Wirtschaft
Die klassischen Kurse «Mechanik krea­tiv», «Bee-Bots», «Brücken», «Robotik Programmieren mit Spheros» und «Robotik I mit Lego Spike Prime» werden in der Netstal Maschinen AG durchgeführt. Im neuen Schuljahr wird es zudem «Virtual Reality», «3D-Konstruieren», vom «Magnetismus zum Elek­tromotor», «Lass es fliegen!» und «Himmelskunde» als Kurs geben. Bei den klassischen Kursen wird eng mit dem go tec! Labor aus dem Kanton Schaffhausen zusammengearbeitet. Als Ergänzung zu den klassischen Kursen sind wieder die Kinderuniversität ­Zürich und mint&pepper (ETH) dabei. Eine breit abgestützte Gruppe mit Vertretern von der Glarner Wirtschaftskammer, vom Gewerbeverband, aus Politik und Volksschule, sowie von Banken, Wirtschaft und Industrie steuert die Strategie hinter dem Programm und gibt Inputs, wie es sich effizient umsetzen lässt. Die Stiftung der Glarner Kantonalbank für ein starkes Glarnerland unterstützt das Projekt, das bisher vom Kanton getragen wird und für welches die Netstal Maschinen AG mittlerweile Unterrichtsräume zur Verfügung stellt.

Die nächste Stufe
Jetzt geht es darum, die Wirtschaft zu motivieren und in ein geplantes Sponsoringkonzept mit einzubeziehen. Denn am Schluss soll sie ja dann auch zu den Fachkräften kommen, welche im Glarnerland und anderswo geschult werden. Gleichzeitig will Morena Zhuniqi den Praxiseinbezug weiter stärken. Nach den Sommerferien können Jugendliche im Mechanik-Kurs Bremsen testen, etwas, was in den Arbeitsbereich eines Polymechanikers gehört, oder sie können Beispiele aus der Automatik beim Programmieren praktisch einsetzen. Doch ob messen oder verarbeiten, ob Natur oder Technik, Praxisbezüge sind hochwillkommen und Unternehmen, die so etwas beisteuern können, ebenso. Verstärken will man sich in den Naturwissenschaften und Technik. Morena Zhuniqi kann sich eine Zusammenarbeit mit der Ostschweizer Fachhochschule vorstellen. Der Kursleiterpool wurde auch aufgebaut: Neu bieten insgesamt drei MINT-Kursleiter Kurse von Montag bis Freitag an. Glarner Kinder und Jugendlichen werden früh für jene Bereiche begeistert, welche unsere Zukunft bestimmen.

FJ

Kanton Glarus – Volkswirtschaft und Inneres, Kontaktstelle für Wirtschaft, Morena Zhuniqi, Leiterin Standortentwicklung, Zwinglistrasse 6, 8750 Glarus, Telefon 055 646 66 13, www.gl.ch, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

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