Vor dem Spiel ist das Spiel

Sind gespannt auf die Info-Veranstaltung vom Montag: Gemeindepräsident Hans Rudolf Forrer und Regula Banzer, Sekretariat Gemeindepräsidium. (Foto: FJ)

Hochwasser, Abfallbeseitigung, Beschneiung, Kredite, Reglemente, Rechnungen – in allen drei Glarner Gemeinden wird dazu proaktiv vor der Gemeindeversammlung informiert. Während in Glarus der «Hochwasserschutz» zu reden gab, schaute Glarus Nord beim «Entsorgungs- und Sammelstellenkonzept 2030+» mit einer Umfrage und einer Informationsveranstaltung am Mittwochabend in die Zukunft. Am nächsten Montag, 17. Juni, wird die Bevölkerung von Glarus Süd im Vorfeld der Abstimmung vom Donnerstag, 27. Juni informiert. Doch was versprechen sich die Verantwortlichen von dieser Information?

Es ist – für Glarus Süd – erstmalig, dass vorgängig zu den Themen einer Gemeindeversammlung informiert wird. Gemeindepräsident Hans Rudolf ­Forrer nennt als wichtigen Grund: «Damit geben wir der Bevölkerung die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Einige der bevorstehenden Entscheidungen sind sowohl komplex als auch zukunftsweisend für die Gemeinde Glarus Süd.» Neben der Genehmigung der Jahresrechnung – dem bekannten Thema jeder Glarner Frühlingsgemeinde – steht der Erlass des Sondernutzungsplans «Beschneiungsprojekt Futuro Elm» auf der Traktandenliste. Dazu wird ­Regierungsrätin Marianne Lienhard, Departementsvorsteherin Volkswirtschaft und Inneres, an der Infoveranstaltung die Sicht des Kantons auf das Beschneiungsprojekt Futuro Elm darlegen.

Bevölkerungsanlass
Aber es gibt auch zu anderen Themen Informationsbedarf. «Zur Wagenrunse Schwanden etwa gab es bisher zwar einige Informationsanlässe für die Betroffenen, aber noch keinen Bevölkerungsanlass», so Forrer weiter. «Deshalb haben wir die Information zu diesem Verpflichtungskredit mit Futuro auf einen Termin genommen. Natürlich können auch Fragen zum Reglement über die öffentliche Beleuchtung oder die Statutenrevision Zweckverband Kehrichtverwertung Linthgebiet oder auch zur Gemeinderechnung kommen. Aber beim Projekt Futuro schaut der ganze Kanton darauf, wie das Projekt vor unserer Gemeindeversammlung abschneidet.» Dabei soll es nicht nur ein Frontalanlass werden. «Die Leute können sich ihre Informationen bei den zuständigen Departementsvorstehern und -vorsteherinnen und den Fachverantwortlichen der Departemente holen, welche die Versammlungsanträge erarbeiteten. Zudem sind Verantwortliche von TBGS und Glarus Süd Care da, denn auch zu den Rechnungen können Fragen gestellt werden.»

Thementische
Zwar ist es die erste Veranstaltung im Vorfeld einer Versammlung, aber, so Forrer: «Wir haben schon eine gewisse Erfahrung mit Bevölkerungsanlässen, etwa zum Projekt neues Gemeindehaus. Da es aber an der Versammlung selbst nicht soviel Zeit gibt, um Fragen zu klären, soll die Bevölkerung schon im Vorfeld die Möglichkeit zu 1:1-Gesprächen mit den zuständigen Gemeinderäten haben. Man kann an den Vorbereitungsabend gehen, so wie man zum Beispiel die Landratsberichterstattung liest.» Regula Banzer, Sekretärin Gemeindepräsidium und bald Gemeindeschreiberin Stv., erklärt den Ablauf des Abends. «Wir starten um 19.00 Uhr, da folgen zuerst kompakte Informationen zur Wagenrunse, zu Futuro, zum Reglement für öffentliche Beleuchtung und zur Gemeinderechnung. Doch nur etwa fünf bis zehn Minuten pro Thema. Danach wird die Diskussion für alle geöffnet, sie können 20 Minuten lang Fragen von allgemeinem Interesse im Plenum stellen.» Für persönlichere Fragen werden danach Thementische eingerichtet. «Dafür ist eine gute Stunde Zeit vorgesehen. Die Idee dabei ist, dass man etwa alle 15 Minuten von Tisch zu Tisch wechselt, damit jeder sich über alle Themen informieren kann. In der kleineren Runde gibt es vielleicht auch weniger Hemmungen, offen Fragen anzusprechen.» Für die Verantwortlichen ist der Anlass inte­ressant, um die Emotionen zu spüren und abzuholen.

Aktiv werden
«Ich gehe davon aus, dass es eine lange und gut besuchte Gemeindeversammlung wird. Deshalb wird sie auch in der Dreifachturnhalle in Schwanden stattfinden», sagt Forrer und Banzer ergänzt: «Wir haben uns speziell vorbereitet, auch auf die komprimierten Informationen am Anfang. Das Destillieren kostete zwar Zeit, gibt uns aber die Chance, auf die Gemeindeversammlung hin weitere nötige Informationen aufzubereiten. Die verschiedenen Themen sprechen Leute mit verschiedenen Interessen an, sie können alle dazu ihre Informationen abholen. Das erschien uns sinnvoller, als zu jedem der grossen Themen eine einzelne Informationsveranstaltung zu organisieren.» In dieser Woche werde auch das Memorial verteilt, was bedeutet: Alle haben ein Wochenende Zeit, um es zu lesen, sich Fragen zu notieren und diese am Montag beantwortet zu bekommen.

FJ

 
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