Kantonsspital Glarus knackt Umsatzmarke von 100 Millionen Franken

(Foto: zVg.)

Das Kantonsspital Glarus (KSGL) stellt sich aktiv den Herausforderungen, die das gesamte Gesundheitswesen in der Schweiz prägen: Fachkräftemangel, Lohnpolitik sowie Trans- formationen auf verschiedensten Ebenen. Das KSGL hat mit seiner neuen Strategie eine umfassende Transformation eingeleitet. Das Geschäftsjahr 2022 konnte das KSGL dank des grossen Einsatzes aller Mitarbeitenden und Sondererträgen mit einer EBITDA-Marge von 6,9 Prozent abschliessen.

Das KSGL befindet sich auf Kurs: Mit einer EBITDA-Marge von 6,9 Prozent hat das Regionalspital das Ge- schäftsjahr 2022 operativ erfolgreich abgeschlossen. Das Konzernergebnis beläuft sich damit auf rund 1,1 Millionen Franken Gewinn. Sondererträge zur Abgeltung von Sonderaufwänden im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie in der Höhe von 2.6 Millionen Franken haben dazu beigetragen. Damit ist eine solide Basis für die weitere Transformation gelegt. Die gute finanzielle Lage spiegelt sich auch in der hohen Eigenkapital- quote von 78.4 Prozent. Die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten hat im Jahr 2022 das Niveau des Vorjahres leicht übertroffen. Erstmals in der Geschichte des KSGL überschritt der Umsatz die Marke von 100 Millionen Franken. Der Personalbestand wurde um 27 Mitarbeitende erhöht. Per Ende Jahr beschäftigte das KSGL 681 Mitarbeitende.

Agil und vernetzt in die Zukunft
Dr. Arnold Bachmann, Verwaltungsratspräsident des KSGL, blickte an der Generalversammlung vom 30. Mai 2023 entsprechend zuversichtlich in die Zukunft: «Die Spitallandschaft Schweiz ist im Umbruch, das wirkt sich auch ganz unmittelbar auf das KSGL und seine Rolle als regionale Drehscheibe für die erweiterte Spital-Grundversorgung aus. Namentlich der Fachkräftemangel und die verschärfte Konkurrenzsituation so- wie historisch bedingte Nachteile bei der Wettbewerbsfähigkeit aufgrund veralteter Lohnstrukturen haben uns im vergangenen Jahr stark gefordert.» Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben deshalb ge- meinsam eine neue Strategie verabschiedet. Diese liefert den Kompass für eine agile Zukunft des KSGL so- wie konkrete Antworten und Lösungsansätze im Umgang mit den veränderten Rahmenbedingungen und ge- sellschaftlich-demographischen Herausforderungen.

Effektivität steigern – für mehr Zeit an den Patientinnen und Patienten
Dabei nehmen digitale Instrumente eine wichtige entlastende Rolle ein. Mit der erfolgreichen Einführung des neuen Klinikinformationssystems im Herbst 2022 wurde diesbezüglich ein wesentlicher erster Schritt unter- nommen. Auch Kooperationen mit Partnern über die Kantonsgrenze hinaus sollen verstärkt genutzt werden. Oberstes Ziel ist es, die unternehmerische Handlungsfähigkeit des KSGL und damit die optimale Qualität langfristig sicherzustellen. Auch seine Aufgabe als wichtige Lern- und Weiterbildungsstätte will das Spital wahrnehmen und zusammen mit dem Bildungszentrum Gesundheit und Soziales innovative Angebote erar- beiten. Mit dem Kanton und anderen Dienstleistern in der kantonalen Gesundheitsversorgung wurde inzwi- schen eine entsprechende Ausbildungsoffensive lanciert.

Neue Lohn- und Arbeitsmodelle
Zwecks Attraktivitätssteigerung hob der Verwaltungsrat per 1. Januar 2023 die Löhne über das Gesamtspital um 7,7 Prozent der Gesamtlohnsumme substanziell an – bei den Pflegenden wurde die Lohnsumme sogar um 14 Prozent erhöht. Für das Geschäftsjahr 2023 investiert das KSGL damit zusätzlich 3,3 Millionen Fran- ken für Löhne, Zulagen, Aus- und Weiterbildung und Teuerungsausgleich. Schrittweise werden weitere Lohnanpassungen und finanzielle Anreize geschaffen, was dazu führt, dass in den kommenden zwei Jahren mit negativen Jahresabschlüssen zu rechnen ist. Diesem mutigen Schritt vorangegangen waren intensive Verhandlungen mit Delegationen Pflege und weiteren Berufsgruppen. Auch wurde in diversen Arbeitsgrup- pen – unter Einbezug des Schweizer Berufsverbands für Pflegepersonal SBK – das neue «KSGL Entwick- lungsprogramm Pflege 2025» erarbeitet und verabschiedet. Dieses sieht grundlegende Veränderungen bei der Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen und Verbesserung der Zufriedenheit für Pflegende am KSGL vor. «Ein gesundes Spital braucht gesunde und motivierte Mitarbeitende. Sie leisten enorm viel unter sehr anspruchsvollen Bedingungen. Wir wollen noch stärker in eine neue Kultur des Zusammenwirkens investie- ren, zugleich die Lohn- und Arbeitszufriedenheit steigern und die Belastungen reduzieren», erklärt Dr. Ste- phanie Hackethal, CEO des KSGL.

Organisation angepasst
Die Geschäftsleitung hat sich im Zuge der Transformation ebenfalls teilweise neu aufgestellt. Die Departe- mente Pflege, Chirurgie/Gynäkologie und Geburtshilfe und Medizinische Dienste erhalten neue Leitungen. Neu sind die Anliegen des Personalmanagements mit HR-Chefin Patricia Catanzaro stärker in der Ge- schäftsleitung vertreten.

Sandra Zopfi als Expertin für Pflegefragen sowie Giorgio Cappelin als Finanzsachverständiger verstärken neu den Verwaltungsrat.

Investitionen in Schlüsselbereiche
Das KSGL hat im Berichtsjahr über sechs Million Franken in die Erneuerung der Zentralsterilisation inves- tiert. An diesem Auftrag waren diverse einheimische Unternehmen beteiligt – womit das KSGL auch seine Funktion als Motor für die regionale Wirtschaft und die lokale Wertschöpfung unter Beweis stellt.

Geschäftsbericht 2022 digital verfügbar
Der Geschäftsbericht des KSGL 2022 ist in digitaler Form erhältlich. Er enthält die wichtigsten Kennzahlen und beleuchtet die Schlüsselmomente im vergangenen Geschäftsjahr: www.ksgl.ch/publikationen

QR-Code zu Publikationen

 
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pd.

 

Kantonsspital Glarus
Das Kantonsspital Glarus bietet als Drehscheibe der Gesundheitsversorgung seit mehr als 130 Jahren medi- zinische Kompetenz für die Bevölkerung des Kantons Glarus und der angrenzenden Regionen. Es zeichnet sich durch ausgewiesene Fachpersonen, ein aussergewöhnlich breites medizinisches Angebot sowie mo- dernste Technologie und Infrastruktur aus. Knapp 700 Mitarbeitende aus 20 Berufen setzen sich tagtäglich rund um die Uhr für das Wohl der Patientinnen und Patienten ein.

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