Alter Bunker in neuem Glanz

Die Verantwortlichen für den Unterhalt und die Dachsanierung 2017 im IW Hang: Obere Reihe (v.l.): Ralph Rechsteiner, alt-Gemeindeschreiber Näfels und Schreiber GBG, Rolf Egli, Projektleitung. Untere Reihe: Sandro Braunwalder, Roger Braunwalder, Rudolf Braunwalder, Co-Projektleitung, Bauausführung und Unterhalt. (Foto: zvg)

Rückblick auf den Bettagsamstag-Anlass der General Bachmann-Gesellschaft Näfels.

Die General Bachmann Gesellschaft hat im Jahre 1993 auf Initiative von Brigadier Robert Küng, Gründerpräsident der GBG und letzter Kommandant der Reduit Brigade 24, vom damaligen Eidgenössischen Militärdepartement (EMD ), das Infanteriewerk Hang im Niederberg, sowie die beiden Infanterie Bunker im Stampf und bei der Garage Felber übernommen. Als Teil der Sperrstelle Näfels mit dem Tankgraben, sind diese Objekte nebst weiteren Bunkern, Unterständen und Strassenbarrikaden, anfangs des Zweiten Weltkriegs in kurzer Zeit erbaut worden. Der Auftrag dieser Anlagen bestand darin, den Durchbruch des Gegners Richtung Glarus-Klausenpass ins Reduit zu verhindern. Die bald achtzigjährigen Bauwerke mit ihren Tarnaufbauten sind in die Jahre gekommen und müssen deshalb laufend unterhalten und instand gesetzt werden, damit der Zerfall dieser militärischen Zeitzeugen verhindert werden kann.

9000 Biberschwanzziegel

Aufgrund des schlechten Zustandes der Tarnbaubedachung des Infanteriewerks Hang, musste eine Gesamtsanierung dringend ins Auge gefasst werden. Sie konnte unter fachmännischer Leitung von Rolf Egli, Gesellschafter GBG und Adjunkt Uof Rudolf Braunwalder i.R., Präsident Festungsverein Seeztal-Alvier, im Frühjahr dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden. Bei dieser Sanierung durch die Jacober + Elmer Bedachungen AG Glarus, wurde mit rund 9000 Biberschwanzziegeln die Dacheindeckung komplett erneuert, sodass der Tarnbau wieder für Jahrzehnte vor Witterungseinflüssen geschützt ist. An dieser Stelle gebührt dem Kanton Glarus und der Gemeinde Glarus Nord, sowie den Sponsoren der GBG ein spezieller Dank, da durch deren finanzielle Unterstützung das Vorhaben erst ermöglicht wurde.

Unterstützung des Zivilschutzes

Für die ebenfalls nötige Erneuerung des Weges zum Bunker mit den verfaulten Trittstufen, konnte der Zivilschutz Kompanie Glarus Nord mit Kommandant Hptm Roger Felder gewonnen werden. Die Arbeiten wurden Ende August im Rahmen des WK 2017 durch die motivierten Kader und Zivilschutzangehörigen der Gruppe von Marc Manser vom Zug Fronalp bei schönstem Wetter professionell und speditiv ausgeführt. Ohne die Unterstützung des Zivilschutzes wäre die Treppenerneuerung für die General Bachmann-Gesellschaft nicht möglich gewesen und hätte weiter zurückgestellt werden müssen. Als kleiner Dank für die geleistete Arbeit konnte der ausführenden Gruppe sowie dem Kader der Kompanie Glarus am 8. September eine Bunkerbesichtigung mit anschliessendem Apéro offeriert werden. Ebenso anwesend war der oberste Kommandant des Zivilschutzes Glarnerland, Christian Schindler. Anlässlich des Abschlusses dieser Arbeiten wurden anstelle des traditionellen Bettag-Samstag-Referates die Gesellschafter der General Bachmann Gesellschaft zum Bunkerfest mit Besichtigung des Infanteriewerkes Hang im Niederberg eingeladen.

Interessante Bunkerbesichtigung

Rudolf Braunwalder hatte nicht nur die Bauarbeiten begleitet, sonder leistet, unterstützt von seinen beiden Söhnen, schon seit einigen Jahren Fronarbeit und ist mit dem entsprechenden beruflichen und historischen Fachwissen mit dem Festungsverein Seeztal-Alvier im Namen der General Bachmann Gesellschaft für den laufenden Unterhalt verantwortlich. Demzufolge wurde die Bunkerbesichtigung durch sie geführt, um den zahlreich erschienen Gesellschaftern der GBG die Zusammenhänge und Details dieser Anlage zu erläutern. Es wurde aufgezeigt, welche Bedeutung dieses Festungswerk im Verbund mit den weiteren Bunkern der Sperre Näfels als Teil der Reduitgrenze für die Landesverteidigung hatte. Noch bis Ende der achziger Jahre wurden in diesen Anlagen im Rahmen von Umschulungskursen die Bunkerbesatzungen ausgebildet. Das IW Hang ist heute wieder wie damals vollständig ausgerüstet und eingerichtet und veranschaulicht, wie die Besatzung von rund 24 Mann ihren Auftrag zu erfüllen hatte. Zum Abschluss wurden die Gesellschafter ins Militärmuseum des Freulerpalastes eingeladen, um bei Speis und Trank und sicher manch interessantem Gespräch die Kameradschaft zu pflegen und den gelungenen Bettag-Samstag-Anlass ausklingen zu lassen. Markus Hauser

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