Der Glarner Bauernverband unter Fritz Waldvogel lud am 10. März in die lintharena zur Hauptversammlung. Erfreulicherweise kamen rund 130 Personen, darunter Gäste aus der Politik sowie Verbands- und Amtsvertreter angrenzender Kantone.
Besonders erfreut zeigte sich Waldvogel, dass unter den 103 Stimmberechtigten viele junge Landwirte und Bäuerinnen waren. «Mit der Richtung, welche das Parlament mit der AP 22+ einschlägt, hoffe ich, dass die Vernunft auch in der Politik angekommen ist», kommentiert er die künftigen Massnahmen in der Landwirtschaft. Sein Engagement für den Glarner, aber auch den gesamtschweizerischen Bauernverband (SBV) wird von Vorstandsmitglied Fritz Hefti und später von Urs Schneider vom SBV verdankt.
Giochen Bearth, Kantonstierarzt von Glarus und Graubünden, erläuterte die tierärztliche Versorgung der Nutztiere im Kanton und zeigte sich zufrieden, dass nebst Glarovet AG in Netstal neu in Schwanden die Tierarztpraxis Grecovet betrieben wird. «Glarner Bauern sind stolze, verwurzelte und pflichtbewusste Bauern» beschreibt er das gute Abschneiden bei Kontrollen, obwohl Ansprüche und Anforderungen stets komplizierter werden. Bei Problemen solle die Bauernschaft den Kontakt zum Amt in Chur suchen, Bearth verweist auf die Bedeutung von Rückmeldungen.
Überwältigt: der Vertreter des SBV
«Ich bin überwältigt über den Aufmarsch und finde es super, dass sie als Bäuerinnen und Bauern Anteil nehmen am Geschehen ihres Verbandes», begrüsst Urs Schneider vom SBV. Gerne sei er jeweils nach Näfels gekommen, heuer sei es das letzte Mal. Schneider tritt Ende Jahr in den Ruhestand.
Rehkitzrettung
Für die Rehkitzrettung Glarnerland informierte Markus Wigger die Bauern über Bedingungen, Drohneneinsätze und Erwartungen an den Auftraggeber mit der wichtigen Botschaft: «Rehkitzrettungen kosten nichts, die Arbeitsgruppe und Drohnenpiloten arbeiten ehrenamtlich und stehen euch aus Interesse und Freude zur Verfügung.»
Ehrungen
Schliesslich wird Hans Peter Hauser, der aus der Bildungskommission zurücktritt, für seine jahrelange Arbeit vom Vorstand zum Bungee-Jumping ins Verzascatal geschickt. Seine Reaktion: «Ich bin wirklich baff. Das passiert mir selten.» Berührt war auch Maya Kobi Largo, die ein Präsent für ihr ehrenamtliches Schaffen in den Social-Media-Kanälen erhielt. Von den Absolventen – Landwirt EFZ, Zweit- und Nachholbildungen bis zum Betriebsleiter – konnten die zehn Anwesenden Gratulationen und Applaus entgegennehmen. Geehrt wurden: Joel Knobel, Näfels und Ueli Streiff, Schwändi, als Agrarpraktiker; Ruedi Gisler, Niederurnen und Emil Jud, Braunwald, als Landwirte EFZ; Dominik Gallati, Näfels, Martin Heiz, Glarus und Simon Trümpi, Ennenda, für die Zweitausbildung Landwirt EFZ; Michael Beglinger, Sool, Marco Heer, Schwändi, Markus Marti, Sool, Astrid Rüdisüli, Mollis, Kaspar Trümpi, Ennenda und Robert Zentner, Elm, für die Nachholbildung Landwirt EFZ sowie Peter Horner, Ennenda, für den eidg. Fachausweis landwirtschaftlicher Betriebsleiter.
Wolf
Allgegenwärtig war der Wolf nicht nur auf dem Plakat an der Wand, sondern auch in der Versammlung. So machte André Siegenthaler auf eine Lesung am 22. März in der Buchhandlung Wortreich in Glarus aufmerksam. Zum Schluss bedankte sich Fritz Waldvogel bei der Fachkommission, die sich intensiv mit dieser Problematik befasst: «Es ist ganz ein schwieriger Part, den wir da im Moment haben. Man muss wirklich auf alles gefasst sein, wenn man in dieser Gruppe tätig ist.» So fasst er die Ungewissheit vor der bald beginnenden Weide- und Alpsaison in Worte.
Barbara Bäuerle-Rhnyer