Christina Vanomsen-Zimmermann - 60 Jahre Künstlerin

Christina Vanomsen-Zimmermann vor drei ihrer Ölbilder von 1967. (Foto und Video: Søren Ehlers)

Christina Zimmermann kam 1938 in Schwändi zur Welt. Heute lebt sie wieder in ihrem Elternhaus, zusammen mit ihrem Mann Claude Vanomsen. Dazwischen liegen 85 Jahre und eine Lebensreise.

Ihre künstlerische Reise währt schon 60 Jahre, und bereits 1965 hatte sie ihre erste Ausstellung in Schwanden. Ihr Kunststudium begann sie in Genf, an der bis heute namhaften École supé-rieure des Beaux-Arts. «Meine Ausbildungen musste ich selbst finanzieren», sagt Christina Zimmermann. «Der Kanton Glarus hat nach einigem Zögern eingewilligt, mich mit einem einmaligen Betrag bei meiner Ausbildung zu unterstützen. Sie betonten, dass dies aber nicht üblich sei.» Später zog sie nach Paris, um an der Akademie von Henry Goetz zu studieren. Henry ­Goetz wiederum war der Teil der grossen und lebendigen Kunstgemeinschaft. In Paris lernte Christina ­Zimmermann Claude Vanomsen kennen. Auch er ein Künstler mit einem vielfältigen Repertoire als Lithograf, Bildhauer und Maler.

Leben und Arbeiten in Frankreich
Ihre Reise, nun zusammen mit Claude, blieb spannend und anspruchsvoll. Als Mutter von vier Kindern und Künstlerin in Residenz in Perpignan und auf Korsika erweiterte Christina, die ihre Werke nun mit Vanomsen-Zimmermann signierte, ständig ihr Werk.

1973 kehrte sie mit ihrer Familie in die Schweiz zurück. Auch hier bildete sie sich stetig künstlerisch weiter. Eine wichtige Station auf ihrem Weg war die Schaffung eines grossen Ateliers zusammen mit Claude in Pfäffikon SZ, das über viele Jahre für zahlreiche Künstlerinnen und Künstler ein offenes Haus war.

Wieder in Schwanden angekommen
Die Galerie Antonio Wehrli Art Space in Schwanden zeigt 49 ihrer Werke aus 60 Jahren. Galerist Antonio Wehrli freut sich, eine weitere namhafte Glarner Künstlerin zu präsentieren. Er hat die Bilder sorgfältig aus dem sehr umfangreichen Schaffen ausgewählt. Die Künstlerin liess ihm dabei weitgehend freie Hand. «Ich habe etwa 100 Bilder, die mich in ­Christinas Atelier angesprochen haben, mitgenommen. Bei der Gestaltung der Ausstellung achtete ich darauf, die Zeitspanne von 60 Jahren gut zu repräsentieren, aber auch die Vielfalt der Mal- und Drucktechniken.» Bei einigen der Bilder gab es dennoch Diskussionen: Christina Vanomsen war sich nicht sicher, ob sie die männlichen Aktbilder aus ihrer Zeit in Paris zeigen sollte. Wehrli ist froh, dass es bei der Auswahl blieb, denn: «Ich bin stolz, dass ich in meiner Galerie mehrere Bilder zeigen darf, welche zum ersten Mal überhaupt der Öffentlichkeit präsentiert werden.» Das grosse Bild «l’homme» (Der Mann) von 1967 ist nun sogar im Schaufenster von Weitem zu sehen und mit einem Preis von 3600 Franken das wertvollste der Ausstellung. Die Preisspanne der Werke ist ebenso gross wie die Vielfalt der Bilder und beginnt bei 250 Franken.

Ein Kreis schliesst sich
Was bedeutet diese Ausstellung für Christina Vanomsen-Zimmermann? «Ich finde es sehr gut für mich, denn erstens kennt man mich hier kaum und weiss gar nicht, was ich mache. Es ist schön, als Künstlerin wahrgenommen zu werden. Und natürlich habe ich hier auch meine Wurzeln. Die Gelegenheit zu dieser Ausstellung habe ich mit Freuden angenommen. Zudem ist es ein Kreis, der sich schliesst: Meine erste Ausstellung hatte ich ebenfalls in Schwanden, in der Bäckerei Zopfi. Und diese hier ist wohl meine letzte.»

Søren Ehlers

Die Ausstellung in der Galerie Antonio ­Wehrli Art Space an der Freibergstrasse 2 in Schwanden dauert bis zum Samstag, 11. März. Geöffnet ist immer freitags und samstags, jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr.

Back To Top