Die «Krone» lebt

Tanja und Dani – Gastgeberin und Koch – in der dekorierten «Zombiehalle». (Foto: FJ)

Sie gehört zum Gastro-Angebot der kleinsten Hauptstadt wie der Glärnisch zu Glarus: die «Krone», auch bekannt als «Zombiehalle». Am Fädäli-Friitig, 17. Februar, und am Fasnachtssamstag, 25. Februar, ist die dekorierte Zombiehalle geöffnet für die Fasnächtler. Am Mittwoch, 29. März, ist die offizielle Eröffnung, dann ist die «Krone» jeweils von Mittwoch bis Freitag von 16.00 bis 24 Uhr geöffnet, samstags schon ab 08.00 Uhr morgens, Freitag und Samstag verlängert bis 02.00 Uhr in der Früh. Der lange Weg, bis es dazu kam.

Als – im vergangenen Sommer – die langjährige Wirtin der Krone, Astrid Hausberger, verstarb, wurde vielen erst bewusst, was Glarus damit verliert. Denn hier sassen sie zusammen, der Büezer und der Student, der Regierungsrat und der Arzt. Beim Bier, beim «Bleu», bei Kaffee und einer Zigarette, im Raucherlokal oder im Garten draussen, der als einer der lauschigsten im Kantonshauptort gilt. In der IG «Es lebe die Krone» (www.eslebediekrone.ch) schlossen sich jene zusammen, die das Lokal wieder eröffnen wollten. Jetzt ist es so weit: Tanja Johann, langjährige Servicefachkraft, übernimmt die Führung der «Krone» als Pächterin, in der Küche unterstützt sie ihr Ehemann Dani, das Ganze ist für beide eine Herzensangelegenheit. «Ich arbeitete seit der Stifti  aushilfsweise im Service und konnte hier arbeiten, als die Kinder kamen», sagt die gelernte Schreinerin. «Am Donnerstagabend haben wir viele Stammgäste, das ist der Znachtabend ...» «Wänns ines Bleu chännd», wirft Dani ein. Die IG holte Tanja in die Gruppe und wollte einen Verein gründen, um die «Krone» zu führen. «Wir waren zehn, die sich regelmässig trafen, ich war fürs Personal zuständig. Wir haben das abgeklärt, rechtlich, das Budget, die Küche, doch im Gespräch mit dem jetzigen Besitzer des Lokals kristallisierte sich heraus, dass es mit einem Verein zu keinem Pachtvertrag kommt. Ich plante deshalb, selber Pächterin zu werden und ging heim. Dort diskutierte ich es mit meinem Mann, der gerne Cordon bleus zubereitet. Damit gelangten wir an den Eigentümer.» Doch wird das zwischen den beiden harmonieren? «Wir sind seit 20 Jahren zusammen: Er hat seinen Bereich mit Kochen, und ich mit dem Service.»

Die neue wird fast die alte
Damit Dani Johann hier als Koch seine Ideen einbringen kann, reduziert er seine Tätigkeit als Maschinenbauschlosser auf 80 Prozent. Tanja bleibt weiterhin zu 60 Prozent auf dem Büro angestellt. Die beiden wissen, worauf sie sich mit der «Krone» einlassen, sie suchen noch jemanden für den Service und für den Znüni, der ihnen wichtig ist. «Wenn man jemanden einstellt, der die Leute kennt, ist das am besten.» Tanja selbst kennt die Stammkunden – mit Namen und Getränk. Und sie hat eine «Superkraft», wie Dani das nennt. «Man darf hier auch mal etwas lauter sein und über seine Ex oder seinen Chef herziehen.» Aber wenn Konflikte zu eskalieren drohen, schafft Tanja es, die «Chneller in der Chnelle» herunterzukühlen. «Die Krone ist eine Sozialinstitution», sagt Dani, «vom Studenten bis zum Handwerker bis zum Regierungsrat verkehren hier alle. Selbst mein Hausarzt sagte: Wann gehen wir mal wieder Cordon bleu essen? Freitagabend und Samstag möchte ich dann auch etwas Neues einbringen, nicht nur das klassische Cordon bleu. Wir werden keine grosse Karte haben, aber das, was wir haben, ist mit Liebe gemacht. Mit Handwerkerportionen, damit alle genug haben, nicht so Schickimicki. Das war auch bei Asti so.» Dani will so viel wie möglich selbst machen, auch Brezeln und Brot für Samstag. «Die Leute schätzen Selbstgemachtes.»

Und so gibt es am Donnerstag wieder Cordon bleu. «Am Mittwoch kamen der Männerchor, die Senioren des FC und die Jasser. Wegen dieser Stammgäste werden wir auch am Mittwoch am Abend offen haben und hoffen, dass sie wieder kommen werden.» Dass man die «Krone» nicht erklären kann, weiss Tanja. «Einfach mal reinschauen. Und am Anfang, wegen des Essens, bitte reservieren. Damit wir Erfahrung sammeln können.»

FJ

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